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Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 21. Juli 2010

Zürich (ots)

Sunrise-CEO Oliver Steil: "Kampfgeist wieder
aufleben lassen"
Nach der gescheiterten Fusion mit Orange setzt der neue Chef der 
Telekomfirma Sunrise auf Angriff. "Es ist an der Zeit, unseren 
Kampfgeist wieder aufleben zu lassen", sagt er im Interview mit der 
"Handelszeitung". Sunrise setze darum wieder voll darauf, 
Herausforderer zu sein, und wolle "gute Angebote zum besten Preis 
machen". Sunrise ist die Nummer zwei im Schweizer Telekommarkt. 
Oliver Steil geht davon aus, dass Sunrise "auch weiterhin jedes Jahr 
moderate Preissenkungen von rund 5%" haben werde. Ausserdem will er 
investieren: 1 Mrd Fr. soll in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau
des Netzes fliessen. Sunrise müsse aber nicht mit den Kosten 
herunterfahren, um diese Investitionen und Preissenkungen zu 
finanzieren, betont Steil: "Wir sind sehr schlank aufgestellt. Wir 
stehen nicht vor grossen Sparrunden". Sogar ein Börsengang von 
Sunrise lässt sich laut Steil nicht ausschliessen. "Die Investoren 
halten sich sicher alle Möglichkeiten offen. Von konkreten Plänen 
weiss ich allerdings nichts", so Steil.
Feintool-CEO Heinz Loosli: "Die Märkte haben sich weiter belebt"
Nicht nur im Komponentengeschäft spürt der CEO des 
Feinschneidespezialisten Feintool eine deutliche Erholung. Auch im 
Anlagen- und Automationsgeschäft sieht er Morgenröte, wie er im 
Interview mit der "Handelszeitung" sagt. Für das laufende 
Geschäftsjahr erwartet er daher einen Umsatz am oberen Ende der 
Zielvorgabe, also bei 350 Mio Fr. "Die für uns wichtigen Märkte haben
sich weiter belebt, das gilt insbesondere für den Automobilsektor. 
Der Absatz von Fahrzeugen hat sich markanter erholt, als die 
Industrie selbst erwartete. Treiber sind aufstrebende Märkte wie 
China und Indien, wo dieses Jahr bereits 10 bis 20% mehr Fahrzeuge 
verkauft wurden", sagt Heinz Loosli. Auch das Auslaufen der 
Abwrackprämien kann ihn nicht beunruhigen: "Die Abwrackprämien 
beeinflussten fast ausschliesslich die Verkäufe im Segment der 
Kleinwagen. Weil aber Feintool-Teile hauptsächlich in Mittel- und 
Oberklass-Fahrzeugen eingesetzt werden, hatten diese praktisch keinen
Einfluss. Uns ist zugute gekommen, dass die Verkaufszahlen für 
höherwertige Autos wieder deutlich gestiegen sind und es wohl 
weiterhin tun werden. Derzeit deutet zumindest alles drauf hin. Es 
gibt sogar Anzeichen, dass einzelne Hersteller, wie etwa Mercedes, 
keine Sommerpause machen und durchgängig produzieren."
Nationalbank: Ex-Notenbanker kritisieren Euro-Käufe der SNB
Mit massiven Käufen von Euro-Obligationen versuchte die SNB den 
abrupten Frankenanstieg zu bremsen und die Schweizer Konjunktur zu 
stützen. Für den ehemaligen Chefökonomen der Notenbank Kurt 
Schiltknecht ist die Strategie gescheitert. "Solche Interventionen 
bringen nichts, das weiss man von früheren Versuchen her. Das war ein
grosser Fehler der Nationalbank." Nun trage die Bank das Risiko eines
Kurszerfalls, sagt Schiltknecht gegenüber der "Handelszeitung". "Die 
möglichen Verluste können ein für die Schweiz unverantwortlich 
grosses Ausmass annehmen. Am Ende wird die Schweizer Wirtschaft in 
der einen oder anderen Form für die Verluste aufkommen müssen." Den 
jüngsten SNB-Interventionen steht auch Georg Richt kritisch 
gegenüber, der bis Ende 2001 Chefökonom der Nationalbank war. "Bis im
Frühling war ich mit der SNB-Politik völlig einverstanden. Im Mai 
aber wurde es mir unheimlich, als die Notenbank derart umfangreiche 
Euro-Summen aufkaufte." Ernst Baltensperger, Leiter des 
Studienzentrums Gerzensee der SNB und graue Eminenz der 
Notenbankpolitik, warnt vor weiteren Euro-Käufen. "Die SNB sollte 
sich jetzt wirklich ernsthaft auf den Ausstieg aus der extrem 
expansiven Geldpolitik der letzten Jahre einstellen."

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Pascal Ihle, Chefredaktion
"Handelszeitung" Zürich.
Tel: 043 444 59 00

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