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PwC-Studie "Schweizer Energiemarkt 2011: offene Kundenwünsche" / Energiemarkt - offene Kundenwünsche

Zürich (ots)

Die Energieversorgungsunternehmen schätzen die
Zufriedenheit ihrer Kunden zu optimistisch ein. Die grössten 
Differenzen zeigen sich in den Bereichen Preis, Flexibilität und 
kundenspezifische Angebote. Ebenso erwarten nur wenige 
Energieversorger bei ihren Grossabnehmern einen Lieferantenwechsel. 
Diese hingegen gehen zur Hälfte von einem Wechsel aus. Diese und 
andere Ergebnisse gehen aus der PwC-Studie "Schweizer Energiemarkt 
2011: offene Kundenwünsche" hervor, die zusammen mit dem Verband 
Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen erstellt wurde. Die Studie, 
die Aussagen von 118 Führungskräften aus dem Schweizer Energiemarkt 
auswertet, stellt erstmals die Ansichten der Stromversorger 
denjenigen ihrer Grosskunden gegenüber.
98 Prozent der Stromanbieter unterschätzen die Wechselbereitschaft
ihrer Kunden. 82 Prozent der Energieversorgungsunternehmen (EVU) 
erwarten von maximal 20 Prozent ihrer wichtigsten Kunden einen 
Lieferantenwechsel in den nächsten fünf Jahren. Das sehen die Kunden 
anders: 49 Prozent wollen ihren Anbieter im gleichen Zeitraum 
wechseln. Nach Ansicht der Abnehmer sollten sich EVU vor allem mit 
einfacheren Tarif-/Preisstrukturen, einer grösseren Flexibilität und 
tieferen Preisen verbessern. "Ein relevanter Teil der 
Energieverbraucher wird versuchen, den Strombedarf durch eigene 
Produktionskapazitäten zu decken", sagt Dr. Ralf C. Schlaepfer, 
Partner und Leiter des Branchensektors Energie und Versorgung bei PwC
Schweiz. "Grosskunden werden sich an Kraftwerken beteiligen. 11 
Prozent fassen derzeit einen Kauf von Anteilen an Kraftwerken ins 
Auge." Josef A. Dürr, Direktor des Verbandes Schweizerischer 
Elektrizitätsunternehmen (VSE), ergänzt: "Die EVU müssen die 
Bedürfnisse ihrer Kunden noch besser kennen lernen und zusätzliche 
Energiedienstleistungen anbieten, um die Kundenzufriedenheit zu 
erhöhen."
Strompreise steigen weiter
Nachdem die Strompreise für Kleinverbraucher in den vergangenen 
Jahren trotz Marktöffnung gestiegen sind, erwarten 96 Prozent der 
Anbieter weitere Preissteigerungen innerhalb der nächsten ein bis 
zwei Jahre. Langfristig sehen 76 Prozent der EVU einen Anstieg von 
über 10 Prozent. 19 Prozent der Käufer gehen jedoch von 
Preissenkungen im gleichen Zeitraum aus. Eine Mehrheit beider Gruppen
glaubt, dass die Preisveränderung im Bereich Netznutzungsentgelt in 
den kommenden Jahren unter 10 Prozent bleiben wird. Diese Aussage 
kann als Vertrauensbeweis in die Arbeit der ElCom und die 
preisregulierende Wirkung der Gesetzgebung gewertet werden. 
Überraschend hohe 93 Prozent der Anbieter erwarten im Rahmen der 
aktuellen Revision der Stromgesetzgebung einen Wechsel von der 
Kosten- zur Anreizregulierung.
Erneuerbare Energien und Kernenergie werden wichtiger
Laut EVU und Verbrauchern erhalten bei der künftigen 
Zusammensetzung des Energieportfolios erneuerbare Energien sowie die 
Kernkraft in den kommenden fünf Jahren eine grössere Bedeutung. EVU 
befürworten deutlich stärker den Ausbau erneuerbarer Energien, 
während die Verbraucher der Kernenergie mehr Bedeutung zumessen. EVU 
setzen sich vor allem für die Förderung von Kleinwasserkraft und 
Geothermie ein. Hingegen ergibt ihnen zufolge die Förderung von 
Sonnen- und Windenergie in der Schweiz wenig Sinn. Ein beachtlicher 
Teil der EVU wünscht daher eine schwächere Förderung der Sonnen- (46 
Prozent) und Windenergie (34 Prozent). "80 Prozent der EVU und 60 
Prozent der Grosskunden gehen davon aus, dass die Schweizer 
Bevölkerung die Stromproduktion mit Kernkraftwerken in fünf bis zehn 
Jahren befürworten wird. Hauptgrund hierfür ist die Gewährleistung 
der Versorgungssicherheit mit nicht fossiler Energie", erklärt Nico 
Waldmeier, Director, Branchensektor Energie und Versorgung bei PwC 
Schweiz.
Weitere Konsolidierung erwartet
Wie in den Vorjahren geht eine Mehrheit der EVU und Grosskunden 
davon aus, dass die Entwicklung des Strommarktes zu Konsolidierungen 
bei den Versorgern führen wird. Grosskunden begründen ihre Annahme 
mit den Erfahrungen im Ausland (vor allem in Deutschland), während 
die EVU die Effizienz und den Kostendruck im Vordergrund sehen. 
Gleichzeitig gehen 41 Prozent der Anbieter davon aus, mittelfristig 
selber von einer Konsolidierung betroffen zu sein. Dies sind fast 
drei Mal so viele wie im Jahr 2008.
Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen 
werden.

Kontakt:

Dr. Ralf C. Schlaepfer
Partner und Leiter des Branchensektors Energie und Versorgung
PwC Schweiz
E-Mail: ralf.schlaepfer@ch.pwc.com

Nico Waldmeier
Director, Branchensektor Energie und Versorgung
PwC Schweiz
E-Mail: nico.waldmeier@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PwC Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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