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PWC: "Energiestudie Schweiz - wie verändert sich das Klima im Schweizer Energiemarkt?"

Zürich (ots)

Schweizer Energiemarkt durchläuft "Klimawandel"
55 Prozent der Schweizer
Energieversorgungsunternehmen (EVU) glauben, dass weniger staatliche
Auflagen Investitionen in die Energieinfrastruktur erleichtern. 92
Prozent gehen beim liberalisierten Energiemarkt in den nächsten vier
bis fünf Jahren von einem Preisanstieg aus. Technologische
Innovationen führen gemäss 77 Prozent der Schweizer EVU in den
nächsten zehn Jahren zu Fortschritten in der Energieeinsparung und
-effizienz. Das grösste Potenzial sehen die Schweizer EVU im Bereich
der Endnutzung durch Haushalte, Gewerbe und Industrie. Auch Fusionen
und Übernahmen im Schweizer Energiemarkt nehmen künftig zu. Zu diesen
Ergebnissen kommt die "Energiestudie Schweiz - wie verändert sich das
Klima im Schweizer Energiemarkt?" von PricewaterhouseCoopers.
"Mit dem Inkrafttreten des Stromversorgungsgesetzes (StromVG) per
1. Januar 2008 steht der liberalisierte Energiemarkt in der Schweiz
vor einem grossen Strukturwandel. Zu den zentralen Entwicklungen
zählen der zunehmende Einfluss des Staats, der Anstieg der
Strompreise, die Potenziale zur Energieeinsparung in der Endnutzung
sowie die Konsolidierung des Energiemarktes. Die Herausforderung für
die EVU besteht in der künftigen Ausrichtung des Geschäftsmodells und
des betrieblichen Fokus. Differenzierung und Verbesserung der
Geschäftsprozesse spielen eine zentrale Rolle für den langfristigen
Geschäftserfolg.
Staatliche Vorschriften steuern Anreize für Investitionen 55
Prozent der Schweizer Energieversorgungsunternehmen (EVU) glauben,
dass weniger staatliche Auflagen Investitionen in die
Energieinfrastruktur erleichtern. Obwohl die EVU die Bedeutung des
Staats als regulatorische Instanz anerkennen, haben bisher nur 56
Prozent der befragten Unternehmen innerbetriebliche Initiativen zur
Anwendung der regulatorischen Rahmenbedingungen geplant. 47 Prozent
der Schweizer EVU sprechen sich für die Lancierung branchenweiter
Initiativen zur Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen
aus.
Preisanstieg nach Liberalisierung erwartet
63 Prozent der befragten EVU erwarten innert Jahresfrist nach
Inkrafttreten des StromVG einen Anstieg der Strompreise bis zu
maximal 20 Prozent. In den nächsten vier bis fünf Jahren rechnen
bereits 92 Prozent der Schweizer EVU mit einer Preissteigerung. Dabei
gehen 41 Prozent von  einer Erhöhung von über 20 Prozent aus. "Die
Entflechtung der Netze und Produktion sowie Umgestaltung der
Kostenrechnung resultieren in erhöhter Kostentransparenz und führen
zusammen mit verteuerten Energieerzeugungskosten zu einer direkteren
Umlage der Preisstrukturen auf die Konsumenten und damit zum
Preisanstieg", erklärt Ralf C. Schlaepfer, Partner und Leiter des
Branchensektors Energie, Versorgung und Bergbau von
PricewaterhouseCoopers Schweiz.
Energieeinsparung und -effizienz zu wenig genutzt
Technologische Innovationen führen gemäss 77 Prozent der befragten
EVU in den nächsten zehn Jahren zu Fortschritten in der
Energieeinsparung und -effizienz. Die Versorgungsunternehmen sehen
die grössten Energieeinsparpotenziale nicht in ihrem
Wertschöpfungsbereich, sondern mit 71 Prozent in der Endnutzung durch
Haushalte, 45 Prozent in der Endnutzung durch Gewerbe und 40 Prozent
in der Endnutzung durch die Industrie. Nur längerfristig erwarten die
EVU auch auf den Wertschöpfungsstufen der Stromerzeugung,
-übertragung und -versorgung Effizienz- und Ein¬sparpotenziale. EVU
investieren eher unterproportional in Energieeinsparung und
-effizienz in den Bereichen der Endnutzung von Energie und eher
überproportional in die vorgelagerten Bereiche der Energieerzeugung
sowie deren Übertragung und Verteilung.
Konsolidierung in der Branche unausweichlich
Fusionen und Übernahmen (M&A) im Schweizer Energiemarkt nehmen
künftig zu. Als Hauptmotive für M&A-Aktivitäten haben die befragten
EVU die Realisierung von Synergievorteilen, die Erweiterung des
Produktangebots und die Notwendigkeit des Aufbaus von Wissen und
neuen Kompetenzen genannt. Kleinere und finanzschwächere EVU zeigen
nur ein gedämpftes Interesse an M&A-Aktivitäten, sind diese weniger
die Akteure im Übernahmebereich, sondern werden eher auf Angebote
reagieren. Eine proaktive Haltung könnte allerdings ihre
Ausgangsposition im M&A-Bereich verbessern, zumal die grösseren
Akteure der Schweizer Energiebranche versuchen, mit
Unternehmenstransaktionen ihr Wachstum voranzutreiben. Für sie stehen
die Akquisition neuer Kunden und die Erweiterung der Produktpalette
im Vordergrund.
Herausforderungen für Energieversorgungsunternehmen
"Damit die Energieversorgungsunternehmen im verschärften
Wettbewerb bestehen können, sind Anpassungen auf strategischer und
operativer Ebene unumgänglich", sagt Ralf C. Schlaepfer. Der grösste
Handlungsbedarf liegt bei den mittelgrossen EVU mit einem
Jahresumsatz von CHF 10 bis 100 Millionen. 72 Prozent der Unternehmen
mit dieser kritischen Grösse streben nach einer Veränderung ihres
Geschäftsmodells, wobei sie eine vertikale Integration oder die
Spezialisierung in Betracht ziehen. Heute liegt der betriebliche
Fokus bei 80 Prozent aller befragten schweizerischen EVU auf der
Optimierung interner Prozesse und auf der Implementierung einer
markttauglichen IT-Infrastruktur. Langfristig hat die Kundenbindung
für 62 Prozent der EVU oberste Priorität: Die Minimierung der
Abwanderungsrate bestehender Kunden wird zum zentralen Faktor der
End¬kundenstrategie. Dabei versuchen sich die EVU durch
Serviceleistungen, geografische Präsenz, umweltfreundliche Produkte,
kundenspezifische Angebote und den Preis von ihren Wettbewerbern zu
differenzieren.
Angesichts der drohenden Versorgungslücke muss die langfristige
Stromversorgung sichergestellt werden. Kleinere EVU fokussieren
gegenwärtig noch auf langfristige Verträge mit ihren Vorlieferanten.
Grosse Akteure mit Umsätzen von über CHF 100 Millionen verfügen über
die finanziellen Mittel zur vertikalen Integration. Dabei bevorzugen
je 42 Prozent dieser EVU Direktinvestitionen oder Joint Ventures. Für
24 Prozent ist die Übernahme vorgelagerter Produktion heute wenig
interessant. Langfristig wird der direkte Zugang zu
Produktionskapazität zentral für die Sicherung der Lieferfähigkeit.

Kontakt:

Claudia Sauter Leiterin Public Relations
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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