Tous Actualités
Suivre
Abonner Angestellte Schweiz / Employés Suisse

Angestellte Schweiz / Employés Suisse

Klimawandel jetzt! Fertig mit der Vertröstungstaktik: Angestellte Schweiz fordern bis zu 2,3 Prozent mehr Lohn

Klimawandel jetzt! Fertig mit der Vertröstungstaktik: Angestellte Schweiz fordern bis zu 2,3 Prozent mehr Lohn
  • Informations
  • Download

Zürich (ots)

Der Industrie in der Schweiz läuft es deutlich besser als andern Wirtschaftszweigen. Dies zeigen die makroökonomischen Wirtschaftsdaten zum Wachstum und zur Arbeits-produktivität in den Branchen MEM und Chemie/Pharma gemäss den Erhebungen von BAK Economics. Daraus leiten wir die Forderung nach spürbaren Lohnerhöhungen ab. Für die Industrie fordern die Angestellten Schweiz bis zu 2,3 Prozent mehr Lohn.

Die Industrie-Angestellten lassen sich nicht weiter vertrösten, nachdem sie in den letzten zehn Jahre Fitnesskuren geschluckt und teilweise längere Arbeitszeiten in Kauf genommen haben. Drei weitere Gründe sprechen für Lohnerhöhungen: Der sich weiter akzentuierende Fachkräftemangel, die für 2019 erwartete Teuerung von 0,8% sowie der Nachholbedarf seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008.

Auch Angestellte sollen etwas vom Dividendensegen haben Ein Nachholbedarf ergibt sich auch aus den deutlich höheren Ausschüttungen von Dividenden. Gemäss einem Bericht der Sendung Rendez-vous auf Radio SRF vom 16. März 2018 wollen die 120 grössten börsenkotierten Unternehmen der Schweiz 47 Mil-liarden Franken an Dividenden auszahlen - rund dreimal mehr als vor zehn Jahren. Die Zahlen basieren auf Schätzungen der Privatbank Pictet. Die Angestellten Schweiz fordern, die Beschäftigten stärker an dieser Gewinnausschüttung zu beteiligen, sei es über Aktiengeschenke oder der Ausgabe von Aktien zu einem Vorzugspreis.

MEM-Industrie

Die MEM-Industrie konnte die Bruttowertschöpfung gemäss BAK Economics im letzten Jahr um 3,5% steigern, 2018 sollen es sogar 5,1% werden. Auch im nächsten Jahr soll das Wachstum in der MEM-Industrie immer noch 3,4% betragen. Wie sich die Arbeits-produktivität im Vergleich zum Nominallohn in den Subbranchen über bestimmte Zeit-räume entwickelt hat und im nächsten Jahr entwickeln soll, ist aus der Tabelle ersichtlich (siehe angehängte Bilder).

Die Angestellten Schweiz anerkennen, dass die einzelnen Branchen der MEM-Indus-trie unterschiedlich aufgestellt sind und sich unterschiedlich entwickelt haben. So war das Produktivitätswachstum bei den Elektrischen Ausrüstungen seit der Krise gleich hoch wie das Lohnwachstum. Der Arbeitsmarkt ist zudem, auf Grund des massiven Stellenabbaus bei General Electric, weniger angespannt. Deshalb ist hier eine Lohn-forderung von 1,4% angemessen. Für die anderen Subbranchen sollen die Lohnstei-gerungen aber bei 2% oder darüber liegen. Bis zu 2,3% sind in Unternehmen angemessen, die voll vom Aufschwung profitieren.

Chemie/Pharma

Auch die Branche Chemie/Pharma ist auf solidem Wachstumskurs. Die reale Brutto-wertschöpfung stieg 2017 um 4,3%. Für dieses Jahr prognostiziert BAK Economics sogar 6,0% und für 2019 4,6%. Ebenso solide sehen die Zahlen für die Arbeitspro-duktivität aus, wie die Tabelle zeigt.

Für einmal läuft es sowohl in der chemischen als auch in der pharmazeutischen Sparte sehr gut. Die chemische Industrie konnte ihre Exporte bereits im ersten Quartal um 5,3% steigern. Der Pharmaindustrie werden neue Produktionsanlagen 2018 und 2019 weiteren Schwung verleihen. Die Angestellten Schweiz fordern deshalb sowohl für die chemische wie für die pharmazeutische Industrie Lohnerhöhungen von 1,8%.

Angestellte wollen Sicherheit, Zukunftsperspektiven und Raum für Entfaltung

«Früher mussten sich die Arbeitnehmer um eine Stelle in einem Unternehmen bewerben. Heute müssen sich eher die Unternehmen um die Arbeitnehmer bewerben, wenn sie die besten wollen.» Dies sagte Joe Kaeser, der Vorstandsvorsitzende des Siemens-Konzerns, sinngemäss anlässlich des Swissmem-Industrietags vom 19. Juni 2018. Die Aussage zeigt, dass Angestellte, die viel zu geben bereit sind, auch viel vom Arbeitgeber erwarten.

"Der moderne Angestellte möchte an seinem Arbeitsplatz nicht in ein enges Korsett gezwängt werden, er möchte weitgehend selbstbestimmt sein, seine Arbeit frei und kreativ gestalten und sich am Arbeitsplatz entfalten und weiterentwickeln können", sagt Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz. "Dazu braucht es flexible Arbeitsmodelle, welche den Angestellten ermöglichen, über ihre Arbeitszeit möglichst autonom bestimmen zu können. Sie sollen auch eine Wahloption für kürzere Arbeits-zeiten haben. Weiter sind gut ausgestattete, moderne Arbeitsplätze gefragt, ebenso wie gute und leicht zugängliche Weiterbildungsmöglichkeiten."

Um sich ohne stete Sorgen entfalten zu können, wollen die Angestellten auf der anderen Seite aber auch Zukunftsperspektiven und eine gewisse Sicherheit in Bezug auf den Lohn, den Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen. Wenn die Arbeitgeber eine Kultur der Diversität, der Integration und der Förderung und persönlichen Entwicklung der Angestellten schaffen, werden sie mit Mitunternehmenden belohnt, die sich für die Unternehmensziele kräftig ins Zeug legen und die auch wieder mehr Loyalität gegenüber dem Unternehmen zeigen werden.

Der Verband für die «Arbeitskraftunternehmer»

Die klassische, unbefristete Anstellung mit Monatslohn wird wohl schon in näherer Zu-kunft nur noch eine von vielen möglichen Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sein. Diese Beziehungen werden auch einem steten Wandel unterworfen sein. Eines aber soll konstant bleiben: Die Angestellten Schweiz sind der Ansprech-partner für alle, die arbeiten. «Wir richten unser Angebot neu gezielt auf die "Arbeits-kraftunternehmer" aus - egal, in welcher Beziehung sie zu einem Arbeitgeber oder zu anderen Arbeitskraftunternehmern stehen», sagt Stefan Studer. «Jeder, der im Arbeits-leben steht, kann von unseren Kompetenzen profitieren, sei es in der Rechtsberatung, in der Weiterbildung, in der Kommunikation oder bei Angeboten von Versicherungen und Krankenkassen.» Die Angestellten Schweiz sind zudem Partner zweier innovativer Angebote für die Arbeitskraftunternehmer. Mit Informa können Sie ihren Berufsab-schluss rasch, unkompliziert und mit beschränktem Aufwand auf den neusten Stand bringen. Auf good-jobs.info finden sie einen Job, der sozialen oder ökologischen Kriterien genügt.

Die Branchenprognosen von BAK Economics AG finden auf www.angestellte.ch

Kontakt:

Für Rückfragen:

Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, 044 360 11 41,
079 621 08 19

Virginie Jaquet, Kommunikation Angestellte Schweiz, 044 360 11 43

Die Angestellten Schweiz sind seit bald 100 Jahren die Stimme der
Angestellten aus dem Mittelstand und vertreten deren Interessen in
der Politik wie in Unternehmen.
Der Verband setzt sich sozialpartnerschaftlich, konstruktiv und
zuverlässig für gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und sichere
Arbeitsplätze ein - zum Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft.
Ihren Mitgliedern bieten die Angestellten Schweiz zudem ein
umfassendes, auf persönliche Bedürfnisse angepasstes Angebot an
Weiterbildungen, Beratungen, Dienstleistungen und Informationen - für
das persönliche Weiterkommen jedes Einzelnen.
Weitere Informationen unter www.angestellte.ch

Plus de actualités: Angestellte Schweiz / Employés Suisse
Plus de actualités: Angestellte Schweiz / Employés Suisse
  • 03.07.2018 – 15:00

    Verlegung von Forschung & Entwicklung ins Ausland - Mitel bricht sich selber das Genick

    Zürich (ots) - Die Strategie von Mitel weist aus Sicht der Angestellten Schweiz suizidale Tendenzen auf. Vor zwei Jahren bereits wurde angekündigt, einzelne Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze ins Ausland zu verschieben. Nun soll praktisch die ganze Abteilung folgen. Die Angestellten Schweiz fordern, diese Massnahme nicht umzusetzen, weil sie den ganzen ...

  • 18.06.2018 – 15:20

    Bei GE sollen immerhin 200 Stellen weniger abgebaut werden

    Zürich (ots) - Dank dem Einsatz der Verbände und vor allem der Personalvertretung werden bei GE weniger Stellen abgebaut als ursprünglich geplant. Nun gilt es, das Vertrauen der verbleibenden Mitarbeitenden zu erhalten oder wieder zu gewinnen. Im Dezember 2017 gab GE den Abbau von 1400 Stellen bekannt. Nach der Konsultation auf europäischer Ebene ist nun auch die Konsultation in der Schweiz abgeschlossen. Nun sollen ...

  • 02.06.2018 – 09:00

    Zukunftsweisender neuer GAV in der Maschinenindustrie

    Zürich (ots) - Geschafft: Die Sozialpartner der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) haben sich über die Inhalte und den Text des neuen Gesamtarbeitsvertrags geeinigt. Dieser tritt - unter Vorbehalt der Ratifizierung durch die beteiligten Verbände - am 1. Juli dieses Jahres in Kraft. Der neu ausgehandelte GAV ist modern, zukunftsweisend und nimmt die Forderungen der Angestellten Schweiz auf. Was ...