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Einkommenssituation bei der Agrarpolitik 2011 berücksichtigen

Brugg (ots)

Die Einkommen in der Landwirtschaft sind im
vergangenen Jahr stark gesunken. Der Arbeitsverdienst je 
Familienarbeitskraft ist um 7.5% auf 36'700 Franken zurückgegangen. 
Tiefere Preise für Agrargüter und höhere Kosten sind dafür 
verantwortlich. In der laufenden Diskussion um das Reformpaket der 
AP 2011 muss die unbefriedigende Einkommensituation berücksichtigt 
werden. Die Landwirtschaft kann keine weitere Reformetappe 
akzeptieren, die den Druck auf die Produzentenpreise weiter massiv 
erhöht ohne bei den Produktionskosten Entlastung zu bringen.
Die definitiven Ergebnisse der Auswertung von Buchhaltungsdaten der 
Forschungsanstalt Agroscope ART zeigen, dass die Einkommen in der 
Landwirtschaft im vergangenen Jahr stark zurückgegangen sind. Der 
durchschnittliche Jahresarbeitsverdienst je Familienarbeitskraft lag 
mit 36'700 Fr. deutlich tiefer als im Vorjahr. Mit -11% sanken die 
Einkommen im Talgebiet besonders stark. Die Schere zwischen den 
Einkommen in der Landwirtschaft und jenen in der übrigen Wirtschaft 
öffnet sich damit weiter. Der Arbeitsverdienst der 
Familienarbeitskräfte betrug im Jahr 2005 gerade die Hälfte der in 
den anderen Wirtschaftszweigen erzielten Einkommen. Die negative 
Entwicklung der Einkommen in der Landwirtschaft ist auf tiefere 
Preise für Landwirtschaftsprodukte und höhere Kosten zurückzuführen. 
Der Trend der steigenden Kosten für die landwirtschaftlichen 
Vorleistungen hielt auch im Jahr 2005 an.
Das Parlament muss in der Diskussion um die AP 2011 die schwierige 
Einkommenssituation in der Landwirtschaft berücksichtigen. Der 
Bundesrat sieht in seiner Botschaft zur AP 2011 vor allem Massnahmen 
vor, die eine weitere Senkung der Produzentenpreise zur Folge haben. 
Zur Drosselung der Produktionskosten sind jedoch keine 
wirkungsvollen Massnahmen vorgesehen. Im Gegenteil: der Bundesrat 
schlägt gar Massnahmen mit kostentreibendem Effekt vor. Die 
Landwirtschaft verkraftet keine derart unausgeglichene Agrarreform. 
Das Tempo der Agrarreform ist auf ein vertretbares Mass zu 
reduzieren. Aus Sicht des SBV besteht bei der AP 2011 
Korrekturbedarf beim Zahlungsrahmen, beim Tempo der Umlagerung der 
Marktstützung, bei den Kostensenkungsmassnahmen und beim bäuerlichen 
Bodenrecht.
In Anbetracht der sehr schlechten Einkommenssituation in der 
Landwirtschaft erwartet der SBV, dass das Parlament seine 
Verantwortung wahr nimmt und in der AP 2011 die notwendigen 
Korrekturen vornimmt.
Rückfragen:
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Tel. 031 385 36 40, 
Mobile 079 219 32 33      
Martin Rufer, stv. Leiter Dep. Wirtschaft und Politik, 
Tel. 056 452 52 17, Mobile 078 803 45 54 
Sandra Helfenstein, Mediensprecherin, Tel. 056 462 52 21, 
Mobile 079 826 89 75
www.sbv-usp.ch

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