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Swissgas AG

Stellung der Schweiz im europäischen Erdgasverbund weiter gefestigt

Zürich (ots)

Swissgas, die nationale Importgesellschaft für
Erdgas, hat letztes Jahr 24'913 Gigawattstunden (GWh) Erdgas
beschafft. Damit deckte sie rund 75 Prozent des schweizerischen
Erdgasverbrauchs. "Die Schweiz ist nicht Mitglied der Europäischen
Union, die schweizerische Erdgaswirtschaft aber seit je her
vertraglich eng eingebunden in die westeuropäische Erdgasversorgung.
Diese europäische Basierung und Positionierung zu sichern und
auszubauen ist in dem durch eine forcierte Marktöffnung geprägten
europäischen Erdgasmarkt eine strategische Herausforderung", betonte
Verwaltungsratspräsident Urban Slongo an der
Swissgas-Generalversammlung in Bern. Mit einer Koordinationsstelle
Durchleitung und den entsprechenden Richtlinien haben Swissgas und
die Regionalgesellschaften aus eigener Initiative die Voraussetzungen
für eine effiziente Abwicklung von Erdgastransporten für Dritte auf
den regionalen Netzen geschaffen.
Die wärmere Witterung im letzten Jahr mit einem Rückgang der
Heizgradtage um 3,7% liess die schweizerischen Erdgasimporte um 1,9%
auf 32'123 GWh sinken. Der Gasanteil am Endenergieverbrauch 2002 der
Schweiz dürfte sich jedoch nach ersten Schätzungen gegenüber dem
Vorjahr von 11,3 auf 11,4% erhöht haben. Die über die
Swissgas-Bezugsverträge beschafften 24'913 GWh Erdgas (rund 2'300
Mio. m3) stammten aus Deutschland, den Niederlanden, Russland und
Italien. Erdgas im Umfange von 24'123 GWh hat Swissgas an die
Regionalgesellschaften Gasverbund Mittelland AG (Arlesheim), Erdgas
Ostschweiz AG (Zürich), Erdgas Zentralschweiz AG (Luzern) sowie
Gaznat SA (Vevey) geliefert. Zwecks Optimierung der bestehenden
Beschaffungsverträge wurde erstmals auch eine kleinere Menge Erdgas
an der deutsch/schweizerischen Grenze in Wallbach (AG) verkauft, die
für den italienischen Markt bestimmt war. Die Erdgasbeschaffung für
das Tessin erfolgt seit Mitte 2002 nicht mehr durch Swissgas, sondern
direkt durch die Aziende Industriali di Lugano, den lokalen
Gasversorger.
Hauptaktionäre der Swissgas sind die vier Regionalgesellschaften.
Die mit 21% am Aktienkapital der Swissgas beteiligten Aktionäre
Credit Suisse und UBS werden per Ende 2003 aus dem Aktionariat der
Gesellschaft austreten. Die im Eigentum der Banken stehenden Aktien
werden von den Regionalgesellschaften im Verhältnis ihres bisherigen
Aktienbesitzes übernommen.
Inland-Versorgung mit Erdgas langfristig sichern
"Wir werden die europäische Basierung und Positionierung sichern
und ausbauen", erklärte VR-Präsiden Urban Slongo an der GV. In einem
Land, welches keine eigenen Erdgasvorkommen hat, führe der Auftrag
der Erdgasbeschaffung ins westeuropäische Ausland und damit heute in
die Europäische Union. In einem Umfeld, in welchem sich in jüngster
Zeit verschiedene Geschäftspartner durch Übernahmen und
Neuorganisationen stark gewandelt haben, gelte es nun, die
Beschaffungspositionen für langfristige Erdgasbezüge als Rückgrat der
inländischen Versorgung zu erhalten und zu sichern. Weiter gelte es,
die Wettbewerbsfähigkeit durch die Verbesserung der Preisformeln in
den Beschaffungsverträgen dem Marktumfeld anzupassen und Know-how für
kurzfristige Beschaffungen und Handelsgeschäfte aufzubauen. Die
Schweizer Erdgaswirtschaft müsse sich deshalb im sich wandelnden
Europa einbinden und klar positionieren.
Schweiz ist bedeutendes Erdgas-Transitland
"Die Investitionen für den Ausbau des Transitgas-Systems, der auf
Grund zusätzlicher Transportbedürfnisse der italienischen Eni S.p.A.
nötig wurde, belaufen sich auf rund 1,05 Mrd. Franken", erklärte
Bruno Meier, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Swissgas habe sich an
den Investitionen beteiligt und erhalte dafür auch mehr
Transportkapazität. "Mit dem Ausbau des Transportsystems wie auch der
vor- und nachgelagerten Systeme ist die Schweiz zu einem bedeutenden
Erdgas-Transitland in Westeuropa geworden", sagte Meier. "Dies erhöht
die Versorgungssicherheit unseres Landes noch weiter." Die nicht
selbst benötigte Kapazität wird an Dritte für Transittransporte
verkauft.
Branchenregelung für Durchleitung auf regionalen Netzen
Damit der Netzzugang für Dritte auf den regionalen Hochdrucknetzen
effizient und nach einheitlichen Grundsätzen erfolgen kann, haben
Swissgas und die grossen Regionalgesellschaften so genannte
Transportkoordinations-Vereinbarungen abgeschlossen. Diese stellen
sicher, dass die Betriebssicherheit auch bei Durchführung von
Transporten für Dritte gewährt bleibt. Die Netzbenutzungsentgelte
sollen durch die einzelnen Leitungsbetreiber nach einheitlichen
Grundsätzen ermittelt werden. Alle Durchleitungsanfragen laufen über
eine eigens geschaffene "Koordinationsstelle Durchleitung" bei
Swissgas. "Damit hat die schweizerische Erdgaswirtschaft den Beweis
angetreten, dass sie trotz ihrer dezentralisierten Struktur in der
Lage ist, einheitliche Regeln dort zu schaffen, wo sie notwendig und
sachgerecht sind", betonte Meier.
Zunehmende Bedeutung des russischen Erdgases für Europa
"Die Bedeutung russischen Erdgases für die Europäische Union wird
in den kommenden Jahren noch erheblich zunehmen", sagte Ruedi
Rohrbach, Kaufmännischer Direktor. Zum einen ist dies bedingt durch
die Osterweiterung der EU, weil die Erdgasbeschaffung der neuen
EU-Mitgliedsländer massgeblich auf Gasimporten aus Russland basiert.
Zum andern verfolgt Russland mit Nachdruck das Ziel, die
Erdgasförderung zu erhöhen und gleichzeitig auch die Erdgasexporte
nach (West)-Europa substanziell zu steigern. Aktuelle Schätzungen
gehen davon aus, dass die russische Erdgasförderung von derzeit
jährlich rund 540 Mrd. m3 bis 2020 um rund 10% gesteigert werden
kann.
Gemäss Rohrbach ist eine weiterhin hohe Zuverlässigkeit in der
Verfügbarkeit von russischem Erdgas von verschiedenen Faktoren
abhängig. Im Vordergrund stehe die Bereitstellung der für die
Investitionsvorhaben notwendigen umfangreichen Geldmittel.
Voraussetzung hierzu sei eine künftig noch ausgeprägtere
wirtschaftliche wie politische Stabilität in Russland. Die seit
einiger Zeit feststellbare stabilitätsorientierte Wirtschafts- und
Aussenpolitik wie auch die zunehmende Öffnung in Richtung EU stimmen
zuversichtlich.

Kontakt:

Bruno Meier
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Tel. +41/1/288'34'00
E-Mail: b.meier@swissgas.ch
Internet: http://www.erdgas.ch / Rubrik Medien