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Medienmitteilung: Telemedizinboom nach Lockdown verpufft

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Comparis-Analyse über Suchverhalten bei Krankenkassen

Telemedizinboom nach Lockdown verpufft

Der Telemedizinboom während des Lockdowns führt nicht zu einer wachsenden Nachfrage nach den Telmed-Modellen der Krankenkassen. Bei den Jungen nimmt sie sogar leicht ab. Das zeigt eine Analyse der Vergleichsanfragen auf comparis.ch. Die HMO- und Hausarztmodelle legen hingegen auf Kosten der Standard-Grundversicherung weiter zu. Und trotz der wegen Corona erhöhten Wahrscheinlichkeit, medizinische Behandlungen zu benötigen, bleibt der Trend zur Maximalfranchise ungebrochen.

Zürich, 2. November 2020 - Der Boom bei der Nutzung von Telmed-Angeboten* während des Lockdowns kann sich nicht nachhaltig beim Krankenkassenwechsel 2021 fortsetzen. Die Analyse der Vergleiche beim Krankenkassenvergleichsportal comparis.ch zeigt eine Nachfragestagnation bei Telmed-Modellen gegenüber dem Vorjahr. Nur 20,6 Prozent der über 25-Jährigen und 19,6 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 suchten im Zeitraum 1. bis 15. Oktober nach Versicherungsprodukten mit einem medizinischen Callcenter als erste Anlaufstelle im Krankheitsfall.

Nachfragerückgang nach Telmed-Modell bei Digital Natives

Digital Natives (Personen bis 25 Jahren) suchten im Vergleich zur Vorjahresperiode sogar um 0,5 Prozentpunkte weniger nach Telmed-Modellen. Bei den Erwachsenen waren es minus 0,1 Prozentpunkte.

"Während der Corona-Krise haben eher ältere Menschen positive Erfahrungen mit telemedizinischer Beratung gemacht. Die Wirkung scheint nicht nachhaltig zu sein. Und dass Telemedizin mit Videokonsultationen weit mehr zu bieten hat als telefonische Beratung, ist offenbar bei den Digital Natives noch nicht angekommen", beobachtet Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

HMO-Modell holt auf

Aufgeholt hat hingegen das HMO-Modell. Seit 2017 ist die Beliebtheit für Versicherungsprodukte mit einer Gruppenpraxis als Ort für eine Erstbehandlung am stärksten gestiegen, nämlich um 2,8 Prozentpunkte auf 20 Prozent des Suchvolumens bei den über 25-Jährigen und um 2,2 Prozentpunkte auf 19,5 Prozent der Vergleiche bei den jungen Erwachsenen.

"Die Einzelarztpraxis ist ein Auslaufmodell. Junge Ärzte und Ärztinnen wollen in Gruppenpraxen zusammen mit anderen Gesundheitsfachleuten arbeiten. Ambulante medizinische Zentren werden auch bei den Patienten immer beliebter", so Schneuwly.

Hausarzt-Modell bleibt der Favorit

Am beliebtesten bleibt auch 2021 das Hausarzt-Modell mit dem persönlichen Hausarzt bzw. der Hausärztin als Erstkontakt für medizinische Probleme. 36,4 Prozent der Suchanfragen von Erwachsenen betreffen solche Produkte. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als letztes Jahr. Seit 2017 ging das Suchvolumen anteilsmässig allerdings um 1,8 Prozent zurück.

Bei den jungen Erwachsenen suchten dieses Jahr 36 Prozent nach einer Hausarztversicherung. Auch das entspricht einem Plus von 0,4 Prozentpunkten. Seit 2017 ging die Nachfrage auch in dieser Altersklasse aber um 2,2 Prozent zurück. Schneuwlys Erklärung: "Das Hausarzt-Modell profitiert vom guten Ruf der Hausärzte. Immer mehr Hausärzte in den Hausarzt-Modellen der Krankenkassen arbeiten aber in ambulanten medizinischen Zentren."

Standardmodell weiter rückläufig

Das Standardmodell ist mit einem Anteil von 23,1 Prozent der Suchanfragen bei den Erwachsenen weiter rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr verlor es 0,6 Prozentpunkte. Seit 2017 ist das Suchvolumen um 2,2 Prozentpunkte geschrumpft. Bei den unter 25-Jährigen fragen heuer noch 24,8 Prozent ein Standardmodell nach. Das entspricht einem Minus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber letztem Jahr und 0,7 Prozentpunkten gegenüber 2017.

Maximalfranchise gewinnt trotz Corona

Trotz Corona und der damit verbundenen erhöhten Wahrscheinlichkeit, medizinische Behandlungen zu beanspruchen, wählen mehr Comparis-Nutzer bei der Suche nach einer günstigen Krankenkasse die Maximalfranchise als im Vorjahr. Bei den über 25-Jährigen sind es 52,3 Prozent bzw. 2,2 Prozentpunkte mehr als 2019 und 9,4 Prozentpunkte mehr als 2017. Bei den jungen Erwachsenen sind es 51,2 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte gegenüber 2019 und plus 5,7 Prozentpunkte gegenüber 2017). Damit wählen die meisten Versicherten die höchste Franchisestufe von 2'500 Franken.

30,8 Prozent der älteren Erwachsenen bzw. 29,9 Prozent der unter 25-Jährigen wählen die Minimalfranchise von 300 Franken. Der Rest verteilt sich auf die mittleren Franchisestufen mit konstant rückläufiger Nachfrage.

"Die mittleren Franchisestufen lohnen sich in der Regel nicht. Wer im nächsten Jahr mit Ausgaben bis zu 2'000 Franken für medizinische Leistungen rechnet, sollte die Maximalfranchise wählen. Wer voraussichtlich mehr ausgeben muss, sollte die Mindestfranchise wählen", rät Schneuwly.

Methodik

Analysiert wurden über 1,5 Millionen Krankenversicherungsvergleiche während des Zeitraums vom 1. bis 15. Oktober auf dem Vergleichsportal comparis.ch für die Jahre 2017 bis 2020.

*Comparis-Analyse Telmed-Boom

Weitere Informationen:
Felix Schneuwly
Krankenkassenexperte
Telefon: +41 79 600 19 12
E-Mail:  media@comparis.ch
comparis.ch

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