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Medienmitteilung: Schweizer vertrauen SwissCovid-App mehr als Online-Shops und Business-Netzwerken

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Medienmitteilung

Repräsentative Comparis Umfrage zur SwissCovid-App

Schweizer vertrauen SwissCovid-App mehr als Online-Shops und Business-Netzwerken

Die Nutzung der SwissCovid-App entspricht nicht den Erwartungen. Dabei vertraut die Schweizer Bevölkerung der App deutlich mehr als Online-Shops oder Business-Netzwerken. Der Anteil der Personen, die die App nur mit grossen Bedenken nutzen würden, ist dreimal kleiner als der Anteil der Bedenkenträger bei der Preisgabe von Kreditkarten- oder Handynummern im Internet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch. "Das Hauptproblem bei der SwissCovid-App ist ganz klar der fehlende Anreiz, sich mit einer möglichen Ansteckung zu outen und in Quarantäne zu gehen", sagt Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick. Der Bund sei dringend mit verstärkter Durchsetzungsarbeit statt Boykottierung gefordert.

Zürich, 21. August 2020 - Rund 1,4 Millionen aktive Nutzer konnte die SwissCovid-App bisher mobilisieren. Als Hauptgrund für die Nichtnutzung geben die Schweizerinnen und Schweizer gemäss einer Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch Ende Juni den mangelnden Glauben an den Nutzen und die Angst vor Datenschutzverletzungen an.

Eine repräsentative Comparis-Befragung Mitte August zeigt nun: Das Vertrauen in die App wäre inzwischen vorhanden. Am stärksten vertrauen Herr und Frau Schweizer mit einer Bewertung von 7 bzw. 6,8 Banken und Behörden (auf einer Skala von 1 "gar kein Vertrauen" bis 10 "maximales Vertrauen"). Die SwissCovid-App erhält eine Benotung von 5,9 und ist damit deutlich vertrauenswürdiger in Bezug auf den seriösen Umgang mit Kundendaten als Vergleichsportale (5,3), Onlineshops (5,0) und Business-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing (4,9). "Es kommt der App sicher zugute, dass es sich hierbei um ein Swiss-Made-Produkt handelt und nicht um eine Erfindung ausländischer Datenkraken", erklärt Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick.

Grösseres Vertrauen bei Männern und gut Gebildeten

Männer vertrauen der App grundsätzlich mehr als Frauen (6,1 vs. 5,8). Französischsprachige zeigen sich skeptischer als deutschsprachige (5,6 vs. 6,0) und ebenso Landbewohner gegenüber Personen aus Agglomerationen (5,6 vs. 6,1).

Grundsätzlich ist das Vertrauen von Personen mit einer hohen Bildung grösser als das von Personen mit einem niedrigen oder mittleren Bildungsstand (6,2 vs. 5,7). Das gilt auch für Personen mit einem Haushaltseinkommen von über 8'000 Franken monatlich gegenüber tieferen Einkommen (6,6 vs. 5,4 bei 4'000 bis 8'000 und 5,9 bei unter 4'000 Franken). "Die SwissCovid-App wird vor allem in den sozialen Medien negativ beurteilt. Das betrifft besonders Personen mit tieferer Bildung, die sich fast ausschliesslich auf diesen Kanälen informieren und ihre Meinung bilden", stellt Frick fest.

42,2 Prozent würden ohne grosse Bedenken Daten mit der SwissCovid-App teilen

Als Bedrohung wird die App von den meisten Befragten erst recht nicht wahrgenommen. Die App erhält auf der Bedrohungsskala von 1 bis 10 mit 4,6 die tiefste Bewertung. Am stärksten bedroht fühlen sich die Befragten von Viren / Trojanern (6,6) sowie Spam- und Phishing-E-Mails (6,5) im Internet.

42,2 Prozent der Befragten würden die nötigen Daten für die SwissCovid-App ohne grosse Bedenken teilen. Kontonummern oder Kreditkartennummern würden hingegen nur 17,9 bzw. 24,1 Prozent ohne grosse Bedenken im Internet preisgeben. Grosse Bedenken bezüglich der Dateneingabe für die SwissCovid-App haben 15,3 Prozent der Befragten. Bei der Bekanntgabe der Kreditkartennummer im Internet sind es hingegen 45,1 Prozent, also dreimal mehr.

Hauptproblem fehlender Anreiz

Warum wird die SwissCovid-App aber nicht von mehr Menschen genutzt? "Das Hauptproblem bei der SwissCovid-App ist ganz klar der fehlende Anreiz, sich mit einer möglichen Ansteckung zu outen und in Quarantäne zu gehen", sagt Frick.

"Probleme bei der Ausgabe der Codes von positiv Getesten bestärken den Glauben, die App nütze zu wenig", so Frick. Die Glaubwürdigkeit der App leide auch unter der Furcht der Kantone vor einer Überlastung des Contact-Tracings aufgrund der hohen Melderaten von positiv getesteten Personen. Hier sei der Bund mit verstärkter Durchsetzungsarbeit gegenüber den Kantonen statt Boykottierung gefordert. Bei einer ärztlich angeordneten Quarantäne bestehe schliesslich Lohnfortzahlungspflicht, falls man nicht arbeiten könne.

Methodik

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut innofact im Auftrag von comparis.ch im August 2020 unter 1'023 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

Weitere Informationen:
Jean-Claude Frick
Telecom-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:  media@comparis.ch
www.comparis.ch

Über comparis.ch
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