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VKF: Hagel verursacht grosse Schäden am Bau - Markanter Anstieg an Hagelschäden in der Schweiz

Bern (ots)

Seit den 90er Jahren stellen die Kantonalen
Gebäudeversicherungen einen deutlichen Anstieg der Hagelschäden in
der Schweiz fest. Während in der Periode 1961 bis 1991 die durch
Hagel hervorgerufenen Schäden eine Grösse von CHF 20 Millionen bis
maximal CHF 60 Millionen pro Jahr erreichten, ist die Grenze von CHF
60 Millionen zwischen 1992 und 2006 insgesamt acht Mal überschritten
worden. 2005 überstiegen die Hagelschäden in der Schweiz die CHF 140
Millionen-Grenze. Dies veranlasste die Präventionsstiftung der
Kantonalen Gebäudeversicherungen im Jahre 2006 das Projekt
"Elementarschutzregister Hagel" ins Leben zu rufen. Ziel des
Registers ist die Klassierung der Bauprodukte der Gebäudehülle
hinsichtlich ihres Hagelwiderstandes. Neben der Studie über die
Entwicklung der Gebäudehüllen und deren Schadenpotenziale werden
Hageltests an den gängigsten Gebäudehüllen durchgeführt. Aufgrund
dieser Daten kann eine Klassierung der getesteten Materialien
vorgenommen werden.
Für den Anstieg der Hagelschadenfälle gibt es zwei Hauptgründe;
einerseits der Einsatz von hagelempfindlicheren Materialien in der
Baupraxis und andererseits die generelle Zunahme der Hagelunwetter
mit grösserer Intensität. Die Grosswetterlagen, welche extremen
Hagelereignissen förderlich sind, haben in den letzten Jahrzehnten
zugenommen.
Durch die Auswertung von Radardaten kann zudem nachgewiesen
werden, dass es einen zunehmenden Trend in der Anzahl grosser
Hagelzellen mit Zugbahnlängen von 100 km und mehr gibt. Die
Wiederkehrperioden von bestimmten Hagelkorngrössen wurden errechnet.
Die dafür entwickelte Karte zeigt die erwarteten
Mindestkorndurchmesser für eine Wiederkehrperiode von 50 Jahren,
aufgeteilt in 11 Klimazonen.
Im Mittelland und östlichen Jura sind Hagelkörner von mindestens 3
cm Durchmesser mit einer Wiederkehrperiode von 50 Jahren zu erwarten.
Nicht nur die zunehmende Energie bei Hagelunwettern durch grössere
Korndurchmesser, auch die moderne Bauweise beeinflussen die
Hagelschäden. Vor allem im Bereich der Büro- und Verwaltungsbauten
werden hagelempfindlichere Materialien eingesetzt als vor 50 Jahren.
Die Schadenanfälligkeit hat vor allem dadurch zugenommen, dass der
grössere Glasflächenanteil Sonnenschutzsysteme erfordert, deren
Hagelwiderstand häufig gering ist.
Laborversuche mit künstlichem Hagel
Um einen Anhaltspunkt über den Hagelwiderstand verschiedener
Gebäudehüllen zu erhalten, führte die Empa in Dübendorf Hageltests
durch. Sie entwickelte ein Verfahren für die Herstellung
hagelähnlicher Eiskugeln mit verschiedenen Durchmessern. Die
detaillierten Resultate sind nun in Form eines Syntheseberichts bei
der Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen
verfügbar. Für 2008 plant die Stiftung ein Register, das fünf
Hagelwiderstandsklassen unterscheidet und die Prüfvorschriften pro
Bauteil beinhaltet.
Bezug Synthesebericht "Elementarschutzregister Hagel" mit
Hagelkarte Schweiz über www.fopeca.ch.

Kontakt:

IRV/VKF, Medienstelle
Herr Rolf Meier
Tel.: +41/31/320'22'82
E-Mail: meier@vkf.ch

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