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Orbit/Comdex Europe Congress 2002: Kräftemessen im Internet: Wer beherrscht das Web?

Basel (ots)

Seit jeher steht das Internet im Widerstreit
unterschiedlichster sozialer Gefüge und Gruppierungen. Regierungen,
Nutzer und die allgegenwärtige Wirtschaft sehen sich gleichermassen
als Hüter des Netzes und seiner Informationen. Partikulare Interessen
von Machtträgern prallen in einem Raum aufeinander, dessen
ursprüngliche Konzeption eigentlich keinen Ersten unter Gleichen
kennt. Die Frage, die sich kulturellen, sozialen, politischen wie
ökonomischen Kräften weltweit stellt, lautet: Was heisst Macht im
Internet und wer besitzt sie? Fragen, die auf dem Orbit/Comdex Europe
Congress 2002, (25. und 26. September 2002 in Basel, Schweiz) in der
Session "Macht und Ohnmacht von Grossmächten im Internet" kontrovers
diskutiert werden.
Die Macht des Staates
Das Kräfteverhältnis im Internet manifestiert sich in viel
geringerem Mass als gemeinhin angenommen in einer aktiven
Einflussnahme des Staates auf den Zugang zu Informationen im Netz.
Restriktionen im Zugriff zu Netzressourcen sind eine von Seiten der
Öffentlichkeit zwar deutlich wahrgenommene Methode, Macht zu
demonstrieren, ihre Auswirkung auf das Kräfteverhältnis im Netz ist
jedoch überschaubar. Wer das Internet kontrollieren will, der muss
seine Technologie verstehen. Nicht die Verfügbarkeit des Netzes oder
die Abhängigkeit des Webs von amerikanischen ISPs (Internet Service
Provider) bereiten dabei Fachleuten Kopfzerbrechen. Die gewachsene
Netzwerkarchitektur beispielsweise im Bereich der Rootname-Server als
Tor einer möglichen Einflussnahme und Kontrolle lässt viel grössere
Bedenken aufkommen. Dabei ist das Verständnis um das Funktionieren
des Webs nur die eine Seite der Medallie. Erst die Unkenntnis
staatlicher Stellen über die Interdependenzen des Internets bestimmen
das eigentliche Kräfteverhältnis im Netz. Ein Beispiel: Die
restriktive Vergabe-Policies eines landesspezifischen Namensraums
vieler Regierungen treibt Anwender zuhauf in einen generischen
Namensraum und damit letztlich auch in die Juristiktion der
Vereinigten Staaten - mit Konsequenzen, die heute kaum abzusehen
sind.
Neben dem Verständnis der technischen Voraussetzungen des Netzes
misst sich Machtausübung im Internet auch durch der Fähigkeit der
Akteure, Meinungen und Forderungen an der richtigen Stelle zu
formulieren. Lobbyismus ist Teil der vernetzten Realität. Das ICANN,
als Zentrum web-politischer Interessenssphären, ist Spiegelbild des
allgemeinen Kräfteverhältnisses aus Politik, Ökonomie und Anwendern -
mit deutlichem Übergewicht zu Gunsten der US-Regierung, so die
Ansicht einiger Vertreter des Gremiums. Die angekündigte Aufgabe der
Kontrolle des ICANN durch die US-Administration ist laut dem Direktor
im Vorstand des Unternehmens, Andy Müller Maguhn, dabei längst nicht
in Sicht.
Der private Sektor
Der Rolle staatlicher Institutionen bei der Ausübung von
Kontrollfunktionen im Netz steht die umfassende Kommerzialisierung
des Web entgegen. Im Internet der Wirtschaftsinteressen ist der
Anwender nicht gleichberechtigter Teil des Systems sondern in erster
Linie ein potentieller Konsument. Wirtschaft im Netz unterscheidet
sich abgesehen von ihrer Reichweite kaum von der Wirtschaft im
Realen. Bedarf es staatlicher Kontrollinstanzen im normalen
Wirtschaftsleben, so bedarf es auch Strukturen, die in der Lage sind,
Wildwüchse der Internetökonomie zu regulieren. Das Kernproblem
hierbei: Weder legislative noch exekutive Stellen verfügen zur Zeit
weltweit über ausreichende Erfahrungen und Kenntnisse, um eine vor
allem zwischenstaatliche Kontrollfunktion sicherstellen zu können.
Dies gilt besonders, berücksichtigt man den dritten Machtträger im
Netz, den Nutzer. Vor allem solche Nutzer, die sich nicht an die
Regeln des Spiels halten. Das Thema "Sicherheit im Netz" ist
virulent, nicht virtuell. Eine absolute Sicherheit ist kaum zu
erreichen, befürchten Internetexperten. Angriffe von Hackern können
bestenfalls durch technische, organisatorische oder juristische
Mittel eingegrenzt werden, in dem beispielsweise Hemmschwellen erhöht
werden - sie lassen sich vermutlich nie ausschliessen. Doch weder
exekutive noch legislative Strukturen können Probleme beheben, die
durch eine fahrlässige Nutzung von Technologien in
sicherheitskritischen Bereichen entstehen. Der Ruf nach der harten
Hand des Staates gegenüber so genannter «Internet-Kriminalität»,
verhallt ungehört, solange Port-Sniffing noch Erfolg verspricht.
Das Internet ist ein Spiegel des Realen. Die ursprüngliche
Vorstellung, der Surfer im Netz würde sich anders verhalten, als in
seinem wirklichen Lebensumfeld, hat sich kaum bewahrheitet. Das
Kräftegleichgewicht im Internet unterscheidet sich nur wenig von der
Machtbalance aus Staat, Wirtschaft und sozialen Gruppierungen wie sie
alltäglich erlebbar ist. Der Unterschied besteht in der Komplexität
und der systemimmanenten Interdependenzen, die das Internet mit sich
führt. Das Verständnis dieser Komplexität und die Fähigkeit sie für
die eigenen Ziele einzusetzen ist damit zugleich auch der Schlüssel
zur Frage "Wer beherrscht das Netz?".
Andy Müller Maguhn, Direktor im Vorstand von ICANN und Inhaber des
Datenreisebüros Müller Maguhn (D), spricht am 26. September von 13.30
bis 15.00 Uhr auf dem Orbit/Comdex Europe Congress 2002, zum Thema
"Macht und Ohnmacht von Grossmächten im Internet". Begleitet wird er
von Marc Holitscher, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Politikwissenschaften der Universität Zürich (CH). Die
Kongress-Session wird moderiert von David Jans, Moderator und
Redakteur von «Menschen, Technik, Wissenschaft» des SF DRS (CH).
Folgende Themen werden zusätzlich in der Konferenz "Information
Security" am 25. und 26. September 2002 diskutiert:
  • Management-Aspekte der IT-Sicherheit
  • Strategische Informationssicherheit (Sprache: Englisch)
  • Geschichte, Gegenwart und Zukunft
  • Security in der Microsoft-Welt
  • Mobile IT; klein und fein, darfs auch sicher sein?
Ausführliche Informationen zu den Kongressthemen, Referenten und
Online-Buchungsmöglichkeiten der Sessions finden Sie unter
www.orbitcomdex.com.
Die Kongressgebühren für die jeweils neunzigminütigen
Veranstaltungen betragen CHF 180.- pro Veranstaltung. Jede weitere
Session kann für CHF 130.- gebucht werden.
Diese Medienmitteilung ist auch auf dem Internet abrufbar:
www.orbitcomdex.com
Orbit/Comdex Europe 2002 in Kürze
Datum:          Dienstag, 24. September bis Freitag,  
                   27. September 2002
   Ort:            Messe Basel
   Veranstalter:   MCH Messe Basel AG, ein Unternehmen der 
                   MCH Messe Schweiz AG
   Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr
   Eintritt:       Tageskarte: CHF 55.-
   Internet:    www.orbitcomdex.com
   E-Mail:          info@orbitcomdex.com

Kontakt:

Bernd Schuster
Kommunikationsleiter
Orbit/Comdex Europe 2002
MCH Messe Basel AG
Postfach
CH-4021 Basel
Tel. +41/58/206'22'73
Fax +41/58/206'21'91
mailto:bernd.schuster@messe.ch
Internet: http://www.orbitcomdex.com

In Deutschland
Simone Schubbach
Fink & Fuchs Public Relations AG
Berliner Strasse 164
D-65205 Wiesbaden
Tel. +49/611/74'13'10
Fax +49/611/74'13'123
mailto:simone.schubbach@ffpr.de
Internet: http://www.ffpr.de
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