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Milliardenverluste der Bahn am Gotthard

Altdorf (ots)

Seit der Eröffnung des Gotthardstrassentunnels vor
30 Jahren fahren nur noch halb so viele Personen mit dem Zug durch 
den Berg. Zudem ist der Marktanteil der Schiene beim Güterverkehr um 
einen Drittel geschrumpft. Eine zweite Strassenröhre dürfte sich 
ähnlich auswirken.
Gut 20'000 Passagiere fuhren 1979 täglich mit der Bahn durch den 
Gotthard. Heute - nach genau 30 Jahren Betrieb des Strassentunnels - 
sind es noch rund 8500. Weniger Passagiere aber bedeuten weniger 
Einnahmen. Nimmt man an, dass das Verkehrswachstum auf der Schiene am
Gotthard ohne Strassentunnel gleich hoch gewesen wäre wie auf dem 
gesamten SBB-Netz und dass alle Passagiere im Durchschnitt 200 km 
zurückgelegt hätten (ca. Zürich-Lugano), so lassen sich für den 
Zeitraum von 30 Jahren Mindereinnahmen von 5,5 Milliarden Franken 
ermitteln. Auch wenn das Wachstum am Gotthard nur halb so hoch 
gewesen wäre wie auf den frequenzstarken Strecken zwischen den 
grossen Zentren, so ergäben sich für die Bahn noch immer 
Einnahmeausfälle von 4,4 Milliarden.
Nur wenig besser ist die Situation im Güterverkehr. Vor 1980 waren
die Zustände so, wie es das Schweizer Volk bei der Abstimmung über 
die Alpen-Initiative 1994 wieder herbeiwünschte: Gut 95 Prozent der 
alpenquerenden Transporte fanden auf der Schiene statt, im Transit 
waren es fast 100 Prozent. Im Unterschied zum Personenverkehr wuchs 
der Strom an Gütern in den letzten 30 Jahren jedoch so stark, dass 
der Verkehr auf beiden Verkehrsträgern zunahm - auf der Strasse 
allerdings viel markanter als auf der Schiene. Deshalb ist der 
Marktanteil der Schiene um mehr als einen Drittel auf rund 60 Prozent
gesunken. Heute werden ca. 14 Mio. Tonnen Güter auf der Strasse durch
die Schweizer Alpen transportiert. Im Mittel über die 30 Jahre hat 
die Bahn wegen des Strassentunnels jährlich ca. 7 Millionen Tonnen 
weniger transportiert. Umgerechnet auf 300 km (Basel-Chiasso) ergibt 
dies einen Verlust für die Bahn von über 5 Milliarden Franken.
Gesamthaft hat der Gotthardstrassentunnel den Bahnen in den 
letzten 30 Jahren also einen Minderumsatz von 9 bis 10 Milliarden 
Franken beschert. Bei einer volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise 
müsste man zudem die externen Kosten berücksichtigen, die im 
Strassenverkehr viel höher sind als bei der Bahn, sowie die Gelder 
für die vom Volk verlangte Verlagerungspolitik. Solche Zusatzkosten 
würden auch beim Bau eines zweiten Strassentunnels am Gotthard 
anfallen.
Ein Grafik kann gratis heruntergeladen werden: 
www.alpeninitiative.ch

Kontakt:

Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42

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