Schweizerisches Rotes Kreuz / Croix-Rouge Suisse
Resolution der SRK-Fachtagung 2014 Die Pflegehelfer/-innen SRK stärken!
Bern (ots)
Auf Einladung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) und der Schweizerischen Interessen-gemeinschaft Pflegehelferin/-in SRK (IG PH SRK) trafen sich heute in Bern 125 Fachleute, um über das Potenzial der Pflegehelfer/-innen SRK zu diskutieren. Grundlage bildete unter anderem eine Studie, die erstmals Daten zur Situation der PH SRK erhoben hatte. Mit überwiegender Mehrheit wurde am Ende der Fachtagung die folgende Resolution verabschiedet:
- Die Pflegehelfer/-innen SRK (PH SRK) sind als Gruppe des
Assistenzpflegepersonals so-wohl in der Grundpflege wie in der
Betreuung nicht mehr wegzudenken. Angesichts des sich
akzentuierenden Personalmangels und der demografischen
Entwicklung (Alterung der Gesellschaft) braucht es unter anderem
viele motivierte, spezifisch ausgebildete Mitarbei-tende mit
Lebenserfahrung - auch auf dieser Stufe im nicht-formalen
Bildungsbereich. Das SRK bildet pro Jahr über 4000
Pflegehelfer/-innen aus, darunter viele Frauen, insbesonde-re
Wiedereinsteigerinnen und Migrantinnen. Der Lehrgang PH SRK
bietet somit Personen, die eine (Re-)Integration in den
Arbeitsmarkt anstreben, eine einmalige Gelegenheit, eine
sinnstiftende Tätigkeit im Gesundheitswesen auszuüben. - Seit der Gründung des Lehrgangs Pflegehelfer/-in SRK 1959 wurden
über 100'000 Pflege-helfer/-innen ausgebildet. Aktuell arbeiten
über 40'000 PH SRK in Pflegeheimen, Spitälern und in der Pflege
zu Hause. Weder ihre Einsatzfelder, noch ihre Bedeutung sind
heute ge-nügend bekannt. Die PH SRK müssen unbedingt gestärkt
und von Öffentlichkeit und Ent-scheidungsträgern (Arbeitgebende,
Bildungsverantwortliche) besser anerkannt werden. Die gezielte
Förderung und Weiterbildung der PH SRK ist eine sinnvolle
Alternative zur Einwanderung "günstiger" Care-Migrantinnen und
zum Trend, pflegebedürftige Angehörige in Schwellenländer
"auszulagern". Auch die Alters- und Pflegeinstitutionen sind
aufgefordert, motivierte und fähige PH SRK gezielt zu fördern
und weiterzubilden und dafür zu sorgen, dass sie ihren
Kompetenzen entsprechend eingesetzt und entlöhnt werden. - Der Lehrgang PH SRK vermittelt eine hervorragende Grundlage für
den niederschwelligen Einstieg in die Pflege und kann für
Absolventinnen und Absolventen eine gute Ausgangslage für ihre
berufliche Entwicklung bieten. Der Lehrgang hilft Migrantinnen
und Migranten, die häufig bereits seit Jahren in der Schweiz
ansässig sind, auch bei der Integration ausserhalb des
Arbeitsmarkts, insbesondere durch sprachliche Weiterbildung. Das
SRK bietet Unterstützung für angehende PH SRK, die ohne dieses
Zusatzangebot den Lehrgang nicht abschliessen könnten. Dieses
Angebot muss vermehrt von der öffentlichen Hand subventioniert
werden. - Eine neue Studie der Berner Fachhochschule (BFH) im Auftrag der
IG PH SRK zeigt, dass die PH SRK ein breites Fachwissen
aufweisen und über viel Potenzial im Umgang mit Menschen
verfügen. Das Tätigkeitsgebiet der PH SRK wird von den
Studienteilnehmenden als attraktiv eingeschätzt. Die Studie
empfiehlt, dass der Zugang zur formalisierten Berufs- bzw.
Weiterbildung durch Informationsveranstaltungen gefördert wird.
Ferner sollen vermehrt modulare Brückenangebote in die
Berufsausbildung eingebaut und bisher erworbene Kompetenzen
angerechnet werden. Hier sind die Bildungsverantwortlichen der
Kantone ge-fordert. Eine weitere Empfehlung der Studie ist das
Überprüfen der Lohneinstufungen. Die Tätigkeit der PH SRK ist
fordernd und verantwortungsvoll. - Auch wenn das Bundesamt für Sozialversicherungen und einzelne
Kantone die Lehrgänge PH SRK mit Subventionen unterstützen, gilt
es gemäss der BFH-Studie zu prüfen, ob sich die öffentliche Hand
oder die Betriebe vermehrt an den Kosten zur Ausbildung PH SRK
beteiligen sollen. Zudem müssen neben den Regionalen
Arbeitsvermittlungszentren (RAV) die Berufsberatungsstellen
gezielter auf die Kurse PH SRK aufmerksam machen.Kontakt:
Für das SRK:
Urs Frieden, Leiter Kommunikation Gesundheit und Integration, Tel.
079 356 52 93
Für die IG PH SRK:
alt Regierungsrätin Alice Scherrer, Präsidentin, Tel. 071 891 43 15 /
079 509 13 19