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Fifa-Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich spricht in der ZEIT über den Verfall der Umgangsformen auf dem grünen Rasen

Hamburg (ots)

Lutz Michael Fröhlich, 43, studierter Wirtschafts-
und Gesellschaftskommunikationswissenschaftler und seit elf Jahren
Bundesliga-Schiedsrichter, spricht in der jüngsten Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT über den Verfall der Umgangsformen auf dem
grünen Rasen. Er lehnt jedoch den Videobeweis ab, "weil er die
Spontanität und Dynamik auf dem Platz beschädigen würde."
Fröhlich unterscheidet auf dem Fussballfeld den authentischen
Sportler, der mit all seinen Gefühlen im Spiel ist, und den reinen
Geschäftsfussballer, der entsprechend dem ansteigenden Geldfluss im
Fussball immer häufiger anzutreffen ist - "dieser Typ verhält sich
immer taktisch, er foult, simuliert und schimpft taktisch. Zu den
Geschäftsfussballern zählt er auch Stefan Effenberg, der wie jeder
gesetzte Geschäftsmann einmal eine "Sturm-und-Drang-Phase" gehabt
habe. Bei den authentischen Sportlern unterscheidet Fröhlich
einerseits "den jungen Hitzkopf, der eine ungebändigte Aggression
zeigen kann, durch ein ordentliches Feedback aber zurück in die Bahn
zu lenken ist" und andererseits "den von Hause aus aggressiven Typ,
der seine Aggression aber auf die Zweikämpfe konzentriert und die
Entscheidungen des Schiedsrichters akzeptiert."
Auf konfrontative Situtationen bereiten sich die Schiedsrichter
auf dem jährlichen Schiedrichter-Lehrgang vor, der immer kurz vor
Saisonbeginn stattfindet. Bei zwei Fällen in der vergangenen Saison
wurden Schiedsrichter von Spielern körperlich attackiert, geschubst
und festgehalten. "Sie haben in diesen Fällen ein Fluchtverhalten
gezeigt. Sie sind zurückgewichen, und das darf natürlich nicht sein.
Wir haben die Anweisung, stehen zu bleiben. Man darf sich nicht jagen
lassen, sondern muss massiv Protestierenden sofort mit Sanktionen
begegnen."
Auf die Frage ob es stimme, dass deutsche Schiedsrichter im
Ausland respektvoller behandelt werden als zu Hause: "Das ist wahr.
Bei internationalen Spielen geht alles glatt. Beschimpft werden die
Schiedsrichter immer nur zu Hause."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 21/2001 mit
      Erstverkaufstag am Donnerstag, 17. Mai 2001, ist unter
      Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
      Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.

Kontakt:

Elke Bunse,
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 40 3280-217, Fax -558,
e-Mail: bunse@zeit.de

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