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Bundesamt für Verkehr BAV

Jahrhundertprojekt NEAT im Zeichen des Spardrucks

Bern (ots)

Durchbrüche auf verschiedenen Ebenen meldet der
neueste Standbericht über die Entwicklung der NEAT im ersten 
Halbjahr 2004: Ein Durchbruch auf politischer Ebene mit der 
Zustimmung des Parlaments zu Zusatzkredit und Ceneri-Basistunnel; 
ein Durchbruch auf der Verfahrensebene mit der rechtskräftigen 
Baubewilligung für die letzten acht Kilometer des 
Gotthard-Basistunnels und ein Durchbruch im Gebirge: Die 
Intschi-Zone im Vortrieb Amsteg konnte ohne die eingeplanten 
Stillstandszeiten aufgefahren werden. Gemäss dem vom Bundesamt für 
Verkehr (BAV) veröffentlichten NEAT- StandberichtNr. 17 kommt das 
Jahrhundertprojekt voran. Am Lötschberg sind gegenwärtig bereits 96 
% des gesamten Tunnelsystems ausgebrochen. Eine unerwartete 
Karbonzone hat die Bauarbeiten verzögert. Aufgrund der Ergebnisse 
der Sondierbohrung von Ende August 2004 kann mit dem Durchschlag 
zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis im Frühling 2005 
gerechnet werden.
Mit der Versetzung eines über vier Tonnen schweren Steins aus 
Erstfelder Gneis neben das künftige Nordportal in Erstfeld am 19. 
Juli 2004 haben auch im letzten Teilabschnitt des Gotthard- 
Basistunnels die Bauarbeiten begonnen. In Amsteg wurde die Intschi- 
Zone ohne wesentliche Probleme durchörtert. Der eingeplante 
Stillstand von mehreren Monaten trat nicht ein. In Sedrun wird an 
sechs Vortrieben gearbeitet. Mit neu entwickelten 
Abstützvorrichtungen ist man auf die Herausforderungen bei der 
Durchörterung des Tavetscher Zwischenmassivs (druckhaftes Gebirge) 
vorbereitet. Die Verschiebung der Multifunktionsstelle Faido um rund 
600 Meter nach Süden kann heute als richtig taxiert werden.
Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels weiterhin für 2007 
geplant
Für den Lötschberg-Basistunnel wird die kommerzielle Inbetriebnahme 
weiterhin für das Jahr 2007 prognostiziert. Bedingung ist, dass die 
anspruchsvollen Arbeiten für die bahntechnische Ausrüstung und die 
Inbetriebnahme optimal umgesetzt werden.
Für die Achse Gotthard muss die Terminprognose für die 
Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels gegenüber dem letzten 
Standbericht um rund ein Jahr verschoben werden. Gründe dafür sind 
im Wesentlichen die Geologie in der Leventina sowie die politischen 
Auseinandersetzungen über die Linienführung im Kanton Uri.
Spardruck hält an
Die mutmasslichen Endkosten betragen nach Einschätzung des BAV für 
alle NEAT-Projekte zusammen per 30. Juni 2004 15’906 Millionen 
Franken (Preisstand 1998). Sie sind gegenüber der letzten 
Berichterstattung per Ende 2003 um 95 Millionen gestiegen. Damit 
liegen sie 302 Millionen Franken über dem NEAT-Gesamtkredit 
einschliesslich Reserven (15’604 Mio. Fr.). Die bisher vom Parlament 
freigegebenen Mittel reichen aus, um die Arbeiten bis ins Jahr 2008 
zu finanzieren.
Der neuerliche Kostenanstieg in der Berichtsperiode ist im 
Wesentlichen durch geologische Überraschungen, Änderungen im Raum 
Uri und die Ausrüstung der Interventionsfahrzeuge für den Lötschberg 
mit ETCS Level 2 verursacht.
Aus der Analyse des Kostenstreumasses ergibt sich für das gesamte 
NEAT-Projekt eine nach heutigem Kenntnisstand mögliche Abweichung 
gegenüber den ausgewiesenen mutmasslichen Endkosten von rund 1,3 
Milliarden Franken (Vorbericht 1,4 Mrd.). Die Ersteller sind 
weiterhin aufgefordert, Kompensationsmöglichkeiten intensiv zu 
prüfen und wenn möglich umzusetzen, um Kosten zu sparen. Das BAV 
unterstützt die Bestrebungen und hat dazu unabhängige Experten 
eingesetzt.
Bern, 28. September 2004 
BUNDESAMT FÜR VERKEHR
Auskünfte:
Bundesamt für Verkehr, Politik und Kommunikation, 031 322 36 43

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