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HEV Schweiz: Das Einfamilienhaus ist kein Auslaufmodell

Zürich (ots)

In jüngster Zeit wird wieder einmal das Ende des
Einfamilienhauses beschworen. So spricht der Chefökonom der Credit 
Suisse in einer vor kurzem erschienen Immobilienmarktanalyse von 
"strukturellen Problemen im Einfamilienhaussegment" und von 
"untrüglichen Zeichen, dass das Einfamilienhaus nicht mehr das Mass 
aller Dinge" sei. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern ist jedoch 
über längere Zeiträume betrachtet ziemlich konstant geblieben. Damit 
nicht genug: Der Einfamilienhausbau ist sogar geringeren zyklischen 
Schwankungen ausgesetzt als der Mehrfamilienhausbau.
Die Bautätigkeit hat seit 2000 allgemein wieder stark angezogen 
(+80%). Sie fand dabei auf ein Niveau der frühen 1990er Jahre zurück.
Relativ zum Stockwerkeigentum und insbesondere zu Mietwohnungen 
erscheint dabei die Wohnform Einfamilienhaus auf dem absteigenden Ast
zu sein.
In absoluten Zahlen werden jedoch seit den 1980er Jahren in der 
Schweiz konstant etwa 12'000 neue Einfamilienhäuser (EFH) pro Jahr 
gebaut. Auch während der Immobilienkrise in den frühen 1990er Jahren 
sind die Neuzugänge in dieser Baukategorie nur kurzfristig leicht 
zurückgegangen. Wohl lässt sich innerhalb der EFH-Kategorie seit dem 
Jahr 2000 ein Rückgang bei den angebauten Einfamilienhäusern 
feststellen. Der Bau frei stehender Einfamilienhäuser hingegen, ist 
sogar leicht ansteigend und hat den Rückgang bei letzteren weitgehend
kompensiert.
Der Mehrfamilienhausbau unterliegt im Vergleich zum 
Einfamilienhausbau stärkeren Schwankungen. Die Zahl der jährlich 
gebauten Mehrfamilienhäuser (MFH) hat sich zwischen dem Jahr 2000 und
2005 von rund 3'000 auf 5'500 beinahe verdoppelt und ist seither 
konstant auf diesem hohen Niveau. In Wohneinheiten ausgedrückt kommen
heute jährlich etwas mehr als 30'000 neue MFH-Wohnungen auf den 
Markt. Dies sind doppelt so viele wie um das Jahr 2000, jedoch etwa 
gleich viele wie Mitte 1990er Jahre und weniger als Mitte der 1970er 
Jahre. Die Zahl der neu gebauten Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern
erreichte also schon mehrmals solche Höhen. Dazwischen gab es in 
dieser Kategorie jedoch immer wieder auch Phasen mit relativ hohen 
Leerständen und dementsprechend rückläufiger Bautätigkeit.
Im Wohnungsmarkt scheint 2009 eine über mehrere Jahre andauernde 
Phase steigender Angebotspreise zu Ende zu gehen. Diese Trendänderung
betrifft jedoch nicht nur die Einfamilienhäuser, sondern auch die 
Mehrfamilienhäuser. So ist bei den neuen Mietwohnungen 
(Erstvermarktungen) nach Wüest & Partner im ersten Halbjahr 2009 
gegenüber dem Vorjahr ein Preisrückgang von 6.6% festzustellen. Wenn 
also Einfamilienhäuser zur Zeit etwas länger auf einen Käufer warten 
als noch vor drei Jahren, so spiegelt sich darin nicht das Ende 
dieser Wohnform. Es ist lediglich eine gesunde Marktkorrektur im 
Gange, die für den Wohnungsmarkt in der Schweiz ganz allgemein gilt.
Das Einfamilienhaus ist als Wohnform weiterhin gefragt. 
Schwierigkeiten beim Verkauf älterer Objekte in ländlichen Regionen 
sollten nicht auf die Situation im Gesamtmarkt übertragen werden. 
Ebenso wenig sollten Markt- oder Lifestyle-tendenzen, die für die 
Grossräume Zürich und Genf gelten mögen, auf die übrige Schweiz 
projiziert werden. Aus der Abnahme des Anteils an EFH-Neubauten und 
der länger werdenden Insertionsdauer bei EFH-Altbauten in diesen 
Regionen auf einen allgemeinen Lifestyle-Trend zu schliessen, ist 
verfrüht. Der Entscheid für die eine oder andere Wohnform wird hier 
wie überall massgeblich durch den Bodenpreis bestimmt.
Kurz: Das frei stehende Einfamilienhaus steht bei Herr und Frau 
Schweizer nach wie vor hoch im Kurs, wenn es sich finanzieren lässt. 
Der HEV Schweiz setzt sich mit den 2009 eingereichten 
Volksinitiativen "Eigene vier Wände dank Bausparen" und "Sicheres 
Wohnen im Alter" unter anderem genau für diese Finanzierbarkeit ein.

Kontakt:

HEV Schweiz
Ansgar Gmür, Direktor HEV Schweiz
Michael Landolt, volkswirtschaftlicher Mitarbeiter HEV Schweiz
Tel.: +41/44/254'90'20
Mobile: +41/79/642'28'82
E-Mail: info@hev-schweiz.ch

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