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Beim Passivrauchen von Cannabis: Spuren im Urin, aber keine Rauscheffekte

Lausanne (ots)

Passivrauchen ist schon beim Tabak ein heisses
Thema. Doch was geschieht, wenn man Cannabisdämpfe ungewollt
einatmet? Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere
Drogenprobleme (SFA) in Lausanne weist auf die Gesundheitsrisiken
hin, entlarvt den Gratisrausch beim Mitschnuppern aber als Legende.
Der Verbleib der passiv aufgenommenen Cannabisschwaden im Körper
hingegen ist klar: nichts im Blut, aber Spuren im Urin.
(SFA) Der Konsum von Cannabis verbreitet sich in der Schweiz und
so kommt es immer häufiger vor, dass einem in der Öffentlichkeit der
süssliche Duft einer Hanfzigarette in die Nase gerät. Wenn dies etwa
in geschlossenen Räumen von Restaurants oder öffentlichen
Transportmitteln geschieht, atmet man die Dämpfe schnell einmal ein.
Dabei stellt sich die Frage, welche Effekte das passive Mitrauchen
von Cannabis auf die Gesundheit und das Verhalten hat. Die
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
erhält zudem immer mehr Anfragen, welche chemischen Spuren das
Passivrauchen von Cannabis im Körper hinterlasse.
Was richten die Cannabisschwaden an?
Die möglichen Schäden des aktiven Cannabis- bzw. Tabakrauchens
sind bekannt. Die zum Joint gedrehten Mischungen aus Tabak und
Marihuana und der Hanf in der Pfeife können bei längerem Gebrauch zu
chronischen Schädigungen der Atemwege führen. Passiv eingeatmeter
Cannabis-/Tabakrauch dürfte insofern ähnlich schädlich sein wie das
passive Mitrauchen von Tabak, obwohl Studien zum passiven
Cannabisrauchen Mangelware sind.
Was die Vorstellung angeht, über das passive Einatmen von
Cannabisdämpfen zu einem ungewollten Rausch zu gelangen, so kann hier
Entwarnung gegeben werden. Die Cannabinoide genannten Wirkstoffe der
Hanfpflanze, und besonders das psychoaktive THC, müssen schon aktiv
über das Rauchen oder Essen aufgenommen werden und ins Blut gelangen,
um die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen. Nur so und bei
entsprechenden Mengen kommt es zu spürbaren Rauscheffekten; einfaches
Mitschnuppern reicht da nicht.
Bleibt noch die Frage nach den Spuren von mitgerauchtem Cannabis
im Körper. Die Bestimmung von THC sowie der chemischen Abbauprodukte
in den Körperflüssigkeiten Urin und Blut hat grosse Fortschritte
gemacht. Auch die passiv eingeatmeten und eingenommenen Bestandteile
des Cannabis können gemessen werden. Es zeigt sich dabei, dass
passives Mitrauchen keine messbaren Spuren im Blut, wohl aber über
eine gewisse Zeitdauer im Urin hinterlässt. Dabei muss der
eingeatmete Cannabisnebel aber schon recht dicht gewesen sein, damit
die Messgeräte wirklich ausschlagen. Beeinträchtigungen des
Verhaltens, etwa beim Lenken eines Fahrzeuges, sind bei der passiven
Cannabisaufnahme somit nicht zu befürchten.

Kontakt:

SFA Lausanne
Sekretariat Prävention und Information
Tel. +41/21/321'29'76

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