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Kunsthistorisches Museum Wien

NOBILES OFFICINAE- Die königlichen Hofwerkstätten zu Palermo zur Zeit der Normannen und Staufer im 12. und 13. Jh.

Wien (OTS) -

Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien
in Zusammenarbeit mit der Soprintendenza per i Beni Culturali e
Ambientali von Caltanissetta in der Alten Geistlichen und Weltlichen
Schatzkammer vom 1. April bis 13. Juni 2004
Pressekonferenz am Dienstag, dem 30. März 2004 um 10.30 Uhr in der
Alten Geistlichen Schatzkammer, Hofburg, Schweizerhof, 1010 Wien
Unter den weltbekannten, historisch wie künstlerisch
gleichermassen unschätzbar wertvollen Denkmälern, welche die
Weltliche Schatzkammer zu bieten hat, stehen die Insignien und
Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches an oberster Stelle. Kaum
sonstwo auf der Welt haben sich Prunkkleider von Herrschern erhalten,
die an historischem Rang, Alter und Schönheit mit den
Krönungsgewändern der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches vergleichbar wären. Und doch ist der Kernbestand dieses
Krönungsornats weder auf dem Territorium des Heiligen Römischen
Reiches entstanden, noch ist er ursprünglich für dessen Herrscher
bestimmt gewesen. Nach Ausweis zweier arabischer Inschriften haben
ihn sarazenische und christliche Textilkünstler in der königlichen
Hofwerkstatt zu Palermo, auf Latein Nobiles Officinae genannt,
angefertigt. Den Zellenschmelz am goldenen Zierbesatz müssen in
byzantinischen Werkstätten trainierte Meister geschaffen haben. So
wie in den Nobiles Officinae Moslems (Sarazenen) neben Christen aus
dem griechisch-orthodoxen wie aus dem römisch-katholischen
Kulturkreis gearbeitet haben und sie alle womöglich als Einheimische
zu bezeichnen waren, genauso erwächst die siculo-normannische
Hofkunst aus ebendieser heterogenen kulturellen Vielfalt zu anderswo
unvorstellbarer Blüte.
Eine glückliche Fügung brachte es mit sich, dass rezent die
italienische Kunstgeschichtsforschung, allen voran die Sizilianer,
mit grösster Intensität die Erforschung ihrer mittelalterlichen
Denkmäler aus der Blütezeit Siziliens betreiben. Während auf dem
Felde der Monumentalkunst (siculo-normannische Architektur,
siculo-byzantinische Mosaiken in Monreale und Palermo,
siculo-normannische Kapitellplastik) seit Jahrzehnten gesicherte
Ergebnisse vorliegen, konnten nun in den Medien der Schatzkunst _ sie
deckt sich mit der Produktion der Nobiles Officinae _ in jüngster
Zeit ausserordentlich bedeutsame Zusammenhänge neu aufgedeckt werden
(wozu nicht zuletzt die wissenschaftliche Untersuchung der
Königsgräber in der Kathedrale zu Palermo führte).
Mit der Ausstellung "Nobiles Officinae" in der Alten Geistlichen
Schatzkammer (und eben nur hier in dieser auch inhaltlich konzisen
Bindung) wird dem Besucher die unwiederbringliche Gelegenheit
geboten, vor den Originalen bestaunen zu können, welch prachtvolle
Schöpfungen der Textil- und der Goldschmiedekunst die königlichen
Hofwerkstätten der Normannen und Staufer zu Palermo hervorgebracht
haben.

Kontakt:

Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM
Abt. für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Mag. Annita Mader
1010 Wien, Burgring 5
Tel.: (+43 1) 525 24-404
Fax: (+43 1) 525 24-371
mailto:info.pr@khm.at
http://www.khm.at

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