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Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse

Jahresbericht Waldwirtschaftsverband Schweiz (WVS)

Solothurn (ots)

Keine Waldpolitik ohne Waldeigentümer
Wie ein roter Faden zieht sich "Lothar" durch
den Jahresbericht des Waldwirtschaftsverbandes Schweiz. Der
schweizerische Holzmarkt wurde stark beeinträchtigt und die
Strukturprobleme der schweizerischen Waldwirtschaft wurden
offengelegt. Verbandspräsident NR Max Binder verlangt, dass die
Anliegen der Waldeigentümer stärker in die Waldpolitik einfliessen.
"Lothar" stellte die in den letzten Jahren immer schlanker
gewordenen Strukturen des Waldwirtschaftsverbandes Schweiz auf eine
harte Probe, die bestanden wurde. Ein immenses Arbeitsvolumen wurde
bewältigt. Der WVS vertrat in unzähligen Koordinationssitzungen die
Anliegen der Waldeigentümer. Viele Presseanfragen wurden beantwortet,
über hundert Sturmholzkurse angeboten, betriebswirtschaftliche
Beratungen geleistet und zusätzliche Absatzkanäle geöffnet.
"Lothar" brachte das Holzmarktgefüge, das sich in den letzten
Jahren langsam erholte, durcheinander. Die Aufrüstung erfolgte sehr
schnell, das Holz konnte aber nicht rasch genug abgeführt werden. Die
qualitative Entwertung des Holzes verursachte dem Waldbesitzer
zusätzliche Verluste.
Das Jahr 2000 zeigte die Strukturprobleme der Waldwirtschaft
schonungslos auf. Der Sturm berücksichtigte keine Kantonsgrenzen und
beschädigte die Bäume quer durch die Schweiz. Die Behörden jedoch
reagierten unterschiedlich, was zum Teil zu ungerechten Lösungen
führte. Zweifellos wird man in den kommenden Monaten die Entscheide
und Massnahmen analysieren, die unter dem Eindruck der Katastrophe
und in Zeitnot getroffen wurden. Die entstandenen guten Ansätze, wie
Zusammenarbeit oder moderne, wirtschaftlich konkurrenzfähige
Holzernteverfahren, werden hoffentlich erhalten und weiterentwickelt.
Wie der Verbandspräsident Nationalrat Max Binder schreibt, holte
sich die Politik im Zusammenhang mit "Lothar" unterschiedliche Noten.
Während die meisten Kantone rasch und unbürokratisch handelten,
versagte die eidgenössische Politik. Das Bundesparlament übte sich in
zum Teil kontroversen, für die Betroffenen beleidigenden Debatten. Es
muss nun nicht nur eine Manöverkritik erfolgen. Die Waldpolitik des
Bundes muss generell hinterfragt werden. Der Waldwirtschaftsverband
Schweiz wird sich dafür einsetzen, dass die Interessen der
Waldeigentümer - den wohl wichtigsten Entscheidungsträgern - bei der
neuen Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen gebührend
berücksichtigt werden.
Von bleibender Erinnerung wird den betroffenen Waldbesitzern
jedoch auch die gelebte und empfangene Solidarität sein. Sie soll
mithelfen, in den ihnen anvertrauten Wäldern wieder Zukunftschancen
zu erkennen.

Kontakt:

Waldwirtschaft Verband Schweiz
Rosenweg 14
4501 Solothurn
Tel. +41 32 625 88 00
Fax +41 32 625 88 99
E-Mail: info@wvs.ch
Internet: www.wvs.ch

Kontaktpersonen:
- Urs Amstutz, Direktor
- Marcel Güntensperger, Leiter Public Relations