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Regierungsrat will Vorkommnisse in ehemaligen Erziehungsheimen rasch aufarbeiten

Luzern (ots)

Der Regierungsrat setzt eine Arbeitsgruppe zur
Aufarbeitung der Vorkommnisse in allen ehemaligen 
Erziehungsanstalten, Kinder- und Jugendheimen in der Stadt und dem 
Kanton Luzern ein. Regierungsrat Guido Graf besuchte am Freitag die 
Ingenbohler Schwestern.
Der Regierungsrat geht damit auf die Vorwürfe ehemaliger 
Heimbewohnerinnen und -bewohner gegen Erziehungsverantwortliche in 
Luzerner Heimen ein und zeigt, dass die Aussagen Betroffener ernst 
genommen werden und sich die politisch Verantwortlichen des Problems 
annehmen.
Als Sofortmassnahme soll eine Anlaufstelle für persönlich 
Betroffene bezeichnet und zur Aufarbeitung der Vorkommnisse ein 
Auftrag an einen Experten erteilt werden. Aufgrund des 
Expertenberichts wird der Regierungsrat entscheiden können, welche 
weiteren Schritte angezeigt sind. Mit der Projektleitung wird Irmgard
Dürmüller Kohler, Leiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft im 
Gesundheits- und Sozialdepartement, betraut. Ihr steht eine 
Begleitgruppe zur Seite, zu welcher bis anhin die Stadt Luzern, der 
Verband Luzerner Gemeinden, die Interessengemeinschaft Trägerschaften
private soziale Einrichtungen, die römisch katholische Landeskirche 
und das Kloster Ingenbohl eingeladen worden sind. Weiter Teilnahmen 
sind möglich.
Die Arbeitsgruppe soll zusammen mit einem externen Experten nicht 
nur die Vorkommnisse des in die Schlagzeilen geratenen ehemaligen 
Kinderheims Rathausen aufarbeiten. Vielmehr sollen alle damals 
bestehenden Erziehungsanstalten, Kinder- und Jugendheime in der Stadt
und im Kanton Luzern in die Untersuchungen einbezogen werden.
Zurzeit laufen die Abklärungen bezüglich der personellen 
Besetzung. Über die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe wird sobald als
möglich informiert.
Regierungsrat Guido Graf hat dieses Projekt zur Chefsache erklärt.
Zum Zeichen, wie wichtig ihm die Klärung der Ereignisse in den Heimen
ist, hat er am 7. Mai 2010 Sr. Marie-Marthe Schönenberger, 
Provinzoberin des Klosters Ingenbohl in Brunnen, einen Besuch 
abgestattet und mit ihr die Koordination des weiteren Vorgehens 
besprochen. Das Gespräch sei sehr offen und konstruktiv verlaufen, 
sagte Regierungsrat Graf. Die Luzerner Regierung wie die Gemeinschaft
der Schwestern des Klosters Ingenbohl verfolgen das gleiche Ziel, 
nämlich die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Kontakt:

Judith Lauber-Hemmig
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Gesundheits- und
Sozialdepartement

Tel.: +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber-hemmig@lu.ch

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