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Dies academicus der Universität Luzern

Luzern (ots)

Die Universität Luzern feiert am Mittwoch, 29.
Oktober 2008, ihren Dies academicus im Kultur- und Kongresszentrum
Luzern. Im Mittelpunkt stehen die Verleihung akademischer Ehrungen
durch die Theologische, die Kultur- und Sozialwissenschaftliche und
die Rechtswissenschaftliche Fakultät sowie die Festansprache von
Prof. Dr. Wolfgang Müller, Professor für Dogmatik und Leiter des
Ökumenischen Instituts an der Universität Luzern. Unter dem Titel
"Das Christentum und die Weltreligionen" wird er über das Christentum
im Zeitalter der Globalisierung und religiöser Pluralitäten
referieren.
Die Theologische Fakultät verleiht den Ehrendoktortitel an Sr. Dr.
Lea Ackermann und ehrt sie "für ihr unermüdliches und unerschrockenes
Engagement zu Gunsten von Frauen in Not und gegen Frauenhandel und
Zwangsprostitution", heisst es in der Ehrenurkunde. "Sr. Lea
Ackermann hat durch die Gründung der Solidaritätsaktion SOLWODI
(Solidarity with Women in Distress) tatkräftig und nachhaltig die
Situation vieler Frauen in Afrika und Europa verbessert. Sie hat
zugleich auch erheblich zu einer differenzierteren gesellschaftlichen
Wahrnehmung und Einschätzung von Prostitution und ihren
Zusammenhängen mit Gewalt und Unterdrückung beigetragen. Das Wirken
von Sr. Lea Ackermann ist ein vorbildliches Zeugnis für ein vom
christlichen Glauben getragenes gesellschaftliches Engagement."
Sr. Dr. Lea Ackermann, geb. 1937 als Tochter einer saarländischen
Unternehmerfamilie in der Nähe von Saarbrücken. Nach der Schule
erfolgreicher Abschluss einer Banklehre und rasche Karriere bei der
Saarländischen Landesbank. Mit Erreichen der Volljährigkeit (21
Jahre) Eintritt in einen Frauenorden (in das Deutsche Mutterhaus der
"Weissen Schwestern" in Trier) - zum Erstaunen und z.T. gegen den
Willen von Verwandtschaft, ArbeitskollegInnen und FreundInnen.
Mehrjährige Tätigkeit in deutschen und französischen Häusern ihres
Ordens. Von 1967 an als Lehrerin in Ruanda (einige Jahre dort auch
als Schuldirektorin) sowie Mitwirken beim Aufbau eines
einheimisch-afrikanischen Zweigs der Weissen Schwestern. 1972
Weiterbildung in Deutschland mit dem Studium der Pädagogik (sowie
Psychologie und Theologie) in München, 1977 Promotion in Pädagogik in
München, danach Bildungsreferentin bei Missio/München. 1985
Ausbildung künftiger Lehrpersonen in Mombasa/Kenia. Aufbau einer
Hilfsorgani sation für von Sextourismus und Zwangsprostitution
betroffene Frauen: Gründung von SOLWODI. 1987 Verlassen von Kenia auf
Druck der Geheimpolizei, das Hilfswerk besteht weiter. Gründung von
SOLWODI Deutschland - breite Öffentlichkeitsarbeit. u.a. 1998
Auszeichnung als "Frau Europas"
Die Kultur und Sozialwissenschaftliche Fakultät verleiht den
Ehrendoktortitel an Frau Prof. Dr. Ina Rösing. "Die Ehrung bezieht
sich auf den wissenschaftlichen Rang ihrer intensiven Forschungen zu
kulturellen und religiösen Konzepten von Heilung und Ritual und dem
Menschen als sozial-kultureller und spirituell eingebundener Person",
heisst es in der Ehrenurkunde. Die Forschungen und Arbeiten Ina
Rösings fussen auf einer Vielzahl kultur- und
sozialwissenschaftlicher Fachgebiete, für welche sie innovative
Fragestellungen und Konzepte erarbeitete. Sie ist eine Grenzgängerin
zwischen den Disziplinen, ihre Forschungen zeichnen sich durch einen
hohen Grad an Inter- und Transdisziplinarität aus, und als
Kulturanthropologin hat Ina Rösing wegweisende und mit hohem
persönlichem Einsatz betriebene Forschungen zu Religion, Ritual und
Alltagsleben von Indios in den Anden und zu Schamanen im Himalaja
vorgelegt. Die in der Ferne gesammelten Erfahrungen spiegeln zurück
und un terstreichen die Relativität westlicher Konventionen, Konzepte
und Bewertungsmassstäbe.
Prof. Dr. Ina Rösing, geb 1942, Experimentalpsychologin (Studium
Berlin, Duke University, Harvard University; Promotion Bochum),
Wissenschaftssoziologin (Habilitation Konstanz), Kulturanthropologin
(seit 25 Jahren Feldforschung in der Quechua-sprachigen
Kallawaya-Region in den Anden und seit 1993 im tibetischen Kulturraum
des Himalaja bei den Changpa-Nomaden), Psychotherapeutin (Integrative
Therapie, C. G. Jung), Direktorin des Instituts Kulturanthropologie
am Universitätsklinikum Ulm, Mitglied der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften, mehrere Forschungspreise, darunter
Landesforschungspreis Baden-Württemberg, Merckle-Forschungspreis,
Forschungspreis der Stadt Ulm. 40 wissenschaftliche Monographien.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Konzepte von Gesundheit, Krankheit
und Heilung im Kulturvergleich, transkulturell gültige Faktoren der
Heilwirksamkeit sowie Grundbegriffe und Grundwerte im
Kulturvergleich: "Burnout", "Intelligenz und Dummheit", "Weisheit",
"Die Metaphe r des Verwundeten Heilers".
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät verleiht den Ehrendoktortitel
an Prof. Dr. iur. Georg Müller, Zürich, der zentrale Fragen des
öffentlichen Rechts praxisbezogen und zugleich wissenschaftlich
tiefgründig bearbeitete und der auf diese Weise die Diskussion über
die Abgrenzung der Regelungskompetenzen von Gesetzgeber und Regierung
über mehr als 25 Jahre massgeblich prägte sowie u.a. auch wichtige
Beiträge zur Konkretisierung des Rechtsgleichheitsgebots leistete.
Georg Müller entwickelte das Zürcher Skriptum von Ulrich Häfelin zum
Lehrbuch "Allgemeines Verwaltungsrecht" weiter, welches während mehr
als 10 Jahren das einzige umfassende Lehrbuch zum allgemeinen
Verwaltungsrecht für den Unterricht an den Rechtsfakultäten der
deutschen Schweiz war und auch der Rechtsprechung und Rechtslehre als
feste und verlässliche Referenzquelle diente und weiterhin dient.
Weiter unterzog Georg Müller die Rechtssetzungslehre mit zahlreichen
Aufsätzen und besonders mit seinem Lehr buch "Elemente einer
Rechtssetzungslehre" erstmals seit den 1970er Jahren wieder einer
umfassenden rechtswissenschaftlichen Reflexion und verfasste damit
das derzeit einzige Lehrbuch für den Unterricht des Fachs an den
Schweizer Rechtsfakultäten.
Prof. Dr. Georg Müller, geb. 1942 in Schönenwerd (SO),
Literargymnasium in Aarau, 1962-1966: Studium der Rechtswissenschaft
an der Juristischen Fakultät der Universität Basel, Dissertation "Die
Stabsstelle der Regierung als staatsrechtliches Problem", von
1972-1979 Chef des Rechtsdienstes des aargauischen Regierungsrates;
1978 Habilitation an der Juristischen Fakultät der Universität Basel
mit der Habilitationsschrift "Inhalt und Formen der Rechtssetzung als
Problem der demokratischen Kompetenzordnung", 1979-2006 Professor für
Staats- und Verwaltungsrecht sowie Gesetzgebungslehre an der
Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich, seit 1979
Verfasser von Rechtsgutachten für Bund, Kantone und Gemeinden;
Mitglied verschiedener Expertenkommissionen in Bund, Kantonen und
Gemeinden; Mitwirkung bei der Ausarbeitung von Gesetzen in Bund,
Kantonen und Gemeinden, 1999-2006: Gründung und Leitung des Zentrums
für Rechtssetzungslehre an der Universität Zürich.
Verleihung des Titels der Ehrensenatorin an Frau Ständerätin Helen
Leumann Der Senat dankt mit dieser Auszeichnung Frau Leumann für ihre
langjährigen Verdienste im Vorfeld der Gründung und beim Aufbau der
Universität Luzern. Helen Leumann leitete den Universitätsverein seit
dessen Gründung während insgesamt zehn Jahren. Mit ihrem Engagement
als Präsidentin, ihren vielfältigen Kontakten zu einflussreichen
politischen und wirtschaftlichen Kreisen und vor allem ihrer grossen
Begeisterung für das Universitätsprojekt trug sie massgeblich dazu
bei, dass der Universitätsverein schon bald nach seiner Gründung am
12. Dezember 1997 als gewichtiges politisches Signal weit herum
Beachtung fand. Unter ihrer strategischen Führung geriet der Verein
nie in den Verruf, einseitig zu politisieren. Mit der ihr eigenen
Dynamik betonte sie stets die grossen Zusammenhänge und leitete
zugleich die nächsten erforderlichen Schritte in die Wege. Alle von
ihr über den Verein organisierten Abstimmungskampagnen zugunsten der
Universität endeten mit grossartigen Erfolgen: die kan tonale
Volksabstimmung zur Universitätsgründung im Mai 2000 (72,5% Ja), die
städtische Abstimmung zum Beitrag der Stadt an den Universitätsneubau
und zum Umzonungsverfahren vom 12. Februar 2006 (84% Ja) und die
kantonale Volksabstimmung zum Umbau des Postbetriebsgebäudes (80,5%
Ja).
Credit Suisse Award for Best Teaching
Wiederum wird anlässlich des Dies academicus der "Credit Suisse
Award for Best Teaching" vergeben. Der Name des Preisträgers oder der
Preisträgerin wird erst an der Feier bekannt gegeben. Um 8.30 Uhr
wird dazu ein Communiqué versandt, Sperrfrist bis 11 00 Uhr.
Verleihung des Dissertationspreises des Universitätsvereins Luzern
Nach der Preisübergabe haben die Studierenden das Wort: Benjamin
Ruch richtet sich im Namen der Studentinnen und Studenten an die
Gäste aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik. Das
Schlusswort hält der Bildungsdirektor Dr. Anton Schwingruber.
Begleitet wird der Festakt musikalisch vom Chor der Universität unter
der Leitung von Rolf Stucki.
Dies academicus:
Festgottesdienst: 8.30 Uhr in der Jesuitenkirche mit Weihbischof
Martin Gächter
Festakt: 10.00 Uhr im KKL Luzern
PressevertreterInnen sind herzlich eingeladen.
Die Reden des Dies academicus können am 29. Oktober 2008 bei
Judith Lauber angefordert werden.

Kontakt:

Judith Lauber-Hemmig
Leiterin Kommunikation Universität Luzern
Mobile: +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber@unilu.ch

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