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Bauausgaben verharren auf hohem Niveau

Luzern (ots)

2006 sind im Zuge der weiterhin kräftigen
Baukonjunktur im Kanton Luzern Bauausgaben von rund 2,04 Milliarden
Franken getätigt worden - ungefähr gleich viel wie im Vorjahr.
Deutlich mehr Gelder als ein Jahr zuvor flossen in Neubauten, während
die Ausgaben für Umbauten sanken. Private investierten wieder mehr;
die öffentlichen Auftraggeber agierten zurückhaltender. Angesichts
gestiegener Baupreise ist trotz leicht abnehmender Bautätigkeit auch
im Jahr 2007 mit guten Ergebnissen zu rechnen, wie LUSTAT Statistik
Luzern mitteilt.
Seit dem kräftigen Wachstumsschub im Jahr 2004 bewegen sich die
Bauausgaben im Kanton Luzern auf hohem Niveau. 2006 wurde zum dritten
Mal in Folge die 2-Milliarden-Marke übertroffen, bei einer marginalen
Zunahme um 0,09 Prozent. Wie in den Vorjahren entfielen die Ausgaben
zu 84 Prozent auf den Hochbau und zu 16 Prozent auf den Tiefbau.
Anders als früher aber wuchs der Anteil der Ausgaben für Neubauten,
während der Anteil für Umbauten und öffentlichen Unterhalt
schrumpfte. Das zeigt die von LUSTAT Statistik Luzern im Auftrag des
Bundesamtes für Statistik jährlich durchgeführte Bauerhebung.
Die Luzerner Wachstumsrate bei den Bauausgaben ist niedriger als
im Schweizer Mittel (+1,9% auf 50,6 Mia. Fr.), aber höher als in der
Zentralschweiz (-1,1% auf 4,9 Mia. Fr.). In den Kantonen Nidwalden
und Zug sanken die Bauausgaben im Jahr 2006 um zweistellige
Prozentzahlen. In Schwyz und Obwalden hielt der Aufwärtstrend an, und
Uri verzeichnete nach jahrelangem Wachstum einen neuerlichen Schub
von 25,7 Prozent (auf 518 Mio. Fr.).
Grösster Zuwachs im Unteren Wiggertal
Innerhalb des Kantons Luzern wuchsen die Bauausgaben am
kräftigsten im Nordwesten: im Unteren und Oberen Wiggertal. Im
Unteren Wiggertal erhöhten sie sich auf mehr als das Doppelte.
Deutlich mehr Geld als im Vorjahr floss dort in den Bau von Wohnungen
sowie von Industrie- und Gewerbebauten. Im Oberen Wiggertal setzte
sich der Aufwärtstrend weiter fort (+6,1%), vor allem dank vermehrten
Investitionen im Tiefbau (unter anderem Ausbau Bahnhof Gettnau).
Eine verstärkte Bautätigkeit verzeichneten auch die Rigigemeinden
und die Region Rottal-Wolhusen. In der Stadt Luzern blieben die
Bauausgaben stabil. Rückläufig waren sie in den Regionen Seetal,
Sempachersee-Surental-Michelsamt und Entlebuch.
Gemeinden investieren deutlich weniger
Knapp 1,6 der rund 1,9 Milliarden Franken an Bauinvestitionen
(Bauausgaben für Neu- und Umbauten, aber ohne Unterhaltsarbeiten)
wurden 2006 im Kanton Luzern von privaten Auftraggebern getätigt. Die
privaten Bauinvestitionen wuchsen damit real um 1,1 Prozent.
Demgegenüber sanken die öffentlichen Investitionen real um 15,2
Prozent. Ein Abwärtstrend zeigt sich bei den Gemeinden: Mitte der
1990er-Jahre hatten sie noch doppelt so viel wie 2006 investiert. Von
den Investitionen der öffentlichen Auftraggeber entfielen 42 Prozent
auf den Kanton, 30 Prozent auf die Gemeinden und 28 Prozent auf den
Bund.
Nachlassende Wohnbautätigkeit
Die Investitionen im Luzerner Wohnungsbau sanken zwischen 2005 und
2006 um 1,5 Prozent. 647,1 Mio. Franken wurden für Mehrfamilienhäuser
und Alterswohnungen ausgegeben, 26,3 Millionen Franken oder 3,9
Prozent weniger als im Vorjahr. 2005 hatte man noch 1'337 neue
Wohnungen in Mehrfamilienhäusern erstellt, 2006 nur noch 1'183.
Anders die neuen Einfamilienhäuser: Ihre Zahl stieg um 37 auf 509.
Die entsprechenden Investitionen erhöhten sich um 6,6 Prozent auf
339,1 Millionen Franken.
Insgesamt wurden im Jahr 2006 1'955 Wohneinheiten neu gebaut; 138
wurden umgebaut, 133 abgebrochen. Daraus resultiert ein Reinzugang
von 1'960 Wohnungen, 70 weniger als im Vorjahr. Das Angebot auf dem
Wohnungsmarkt verknappte sich dadurch leicht. Im Juni 2007 lag die
Leerwohnungsziffer bei 1,02 (Juni 2006: 1,07); sie liegt somit noch
knapp über der kritischen Marke von einer leerstehenden Wohnung pro
100 Wohnungen.
Auch 2007 ist ein gutes Jahr für die Bauwirtschaft
Im Jahr 2007 dürften die Bauausgaben im Kanton Luzern erneut die
2-Milliarden-Marke erreichen; ein deutlicher Zuwachs zeichnet sich
indes nicht ab. Gemäss den in der Baustatistik ausgewiesenen
Bauvorhaben wird das Investitionsvolumen um rund 1 Prozent wachsen.
Im öffentlichen Bereich ist das grösste Wachstum beim Bau von
Kantonsstrassen in den Regionen Luzern, Oberes Wiggertal-Luthertal
und Rottal-Wolhusen zu erwarten. Private Auftraggeber dürften durch
den Wohnungsbau für zusätzlichen Input sorgen. Deutlich tiefere
Investitionen sind bei Industrie- und Gewerbegebäuden vorgesehen.
Wie die Konjunkturumfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH
Zürich zeigt, verlief die Baukonjunktur mindestens bis ins zweite
Quartal 2007 sehr erfreulich. Besonders im Hochbau sind die
Baumeister äusserst optimistisch. Zwar registrieren manche Betriebe
eine leicht rückläufige Bautätigkeit, aber aufgrund der gestiegenen
Baupreise stuft man die Geschäftslage als gut oder befriedigend ein.
Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/5277_LUSTAT_news_2007-10-11.pdf

Kontakt:

lic. phil. Nathalie Portmann
Weitere Informationen:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin LUSTAT Statistik Luzern
Tel. +41/41/228'58'71

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