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Volkseinkommen: Mässiges Wachstum im Kanton Luzern

Luzern (ots)

Im Jahr 2005 ist im Kanton Luzern ein
Netto-Volkseinkommen von 15,6 Mrd. Franken generiert worden, was
einem Pro-Kopf-Einkommen von 43'910 Franken entspricht. Innerhalb von
fünf Jahren stieg somit das Pro-Kopf-Einkommen nominal um 4,5 Prozent
oder rund 1'900 Franken. Dieses Wachstum lag unter dem
gesamtschweizerischen Durchschnitt von 7,5 Prozent, wie LUSTAT
Statistik Luzern mitteilt.
Gemäss den provisorischen Daten der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) wurde 2005 im
Kanton Luzern ein Netto-Volkseinkommen von 15,6 Mrd. Franken
erwirtschaftet; das sind 1,1 Mrd. Franken mehr als 2000. Luzern
erreichte damit einen Anteil von 3,9 Prozent am gesamten nationalen
Volkseinkommen von 405,3 Mrd. Franken. Den mit Abstand grössten
Anteil verbuchte der Kanton Zürich (21,9%), gefolgt von Bern (10,9%),
der Waadt (8,7%), dem Aargau (6,9%) und Genf (6,8%). Zusammen trugen
diese fünf bevölkerungsstarken Kantone mehr als die Hälfte zum
gesamten Volkseinkommen der Schweiz bei.
Der Blick auf die Zentralschweiz zeigt, dass zwischen 2000 und
2005 in den Kantonen Zug (+25,8%) und Nidwalden (+18,0%) das
Netto-Volkseinkommen besonders stark gewachsen ist. Im Kanton
Obwalden (+11,1%) lag die Entwicklung leicht unter der
gesamtschweizerischen Wachstumsrate von 11,9 Prozent, während der
Kanton Luzern (+7,8%) sowie die Kantone Uri (+3,3%) und Schwyz
(+0,7%) deutlich weniger zulegen konnten.
Pro-Kopf-Einkommen: Kanton Luzern behält den 21. Rang
Misst man das Volkseinkommen an der Zahl der Einwohner und
Einwohnerinnen, so liegt der Kanton Luzern mit einem
Pro-Kopf-Einkommen von 43'910 Franken um rund 10'100 Franken oder 19
Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt. In der Rangfolge der
Kantone bedeutet das - wie schon im Jahr 2004 - Platz 21. An der
Spitze liegen mit deutlichem Abstand Basel-Stadt (115'178 Franken)
und Zug (93'753 Franken), wo das Pro-Kopf-Einkommen mehr als doppelt
so hoch ist wie im Kanton Luzern.
Gegenüber 2000 resultierte für den Kanton Luzern ein Wachstum des
Pro-Kopf-Einkommens (+4,5% oder +1'900 Franken) unter dem
gesamtschweizerischen Durchschnitt (+7,5% oder +3'776 Franken). Die
Führungsposition in der Zentralschweiz nehmen die Kantone Zug und
Nidwalden ein: Auf der Basis eines bereits hohen Niveaus konnten sie
ihr Pro-Kopf-Einkommen gegenüber 2000 um 16,5 Prozent (Zug)
beziehungsweise 11,3 Prozent (Nidwalden) weiter steigern.
Einkommen der privaten Haushalte deutlich angestiegen
Das Wachstum des Volkseinkommens pro Einwohner und Einwohnerin
wurde im Kanton Luzern von den primären Einkommen der privaten
Haushalte getragen. Pro Kopf stieg diese Komponente des
Volkseinkommens im Kanton Luzern gegenüber 2000 mit 5,5 Prozent
überdurchschnittlich stark (Gesamtschweiz: +0,6%). Dass der Kanton
Luzern dennoch einen grossen Abstand zu den Kantonen mit den höchsten
Pro-Kopf-Einkommen aufweist, ist unter anderem auf den
unterschiedlich hohen Anteil der Einkommen der Kapitalgesellschaften
(Unternehmensgewinne) am Volkseinkommen zurückzuführen. Während im
Kanton Zug gut ein Drittel (33,6%) und in Basel-Stadt sogar über die
Hälfte (55,8%) des gesamten Volkseinkommens auf die
Kapitalgesellschaften entfällt, sind es im Kanton Luzern nur 2,1
Prozent. Besonders die Kantone Basel-Stadt, Nidwalden und Zürich
profitierten gegenüber 2000 in erster Linie von einer satten
Steigerung der Unternehmensgewinne.
Volkseinkommen
Das kantonale Volkseinkommen gibt Auskunft über den materiellen
Wohlstand der Einwohnerinnen und Einwohner eines Kantons. Es setzt
sich aus drei Komponenten zusammen: primäre Einkommen der
Privathaushalte; Geschäfts- und Vermögenseinkommen der
Kapitalgesellschaften; Einkommen aus Unternehmertätigkeit und
Vermögen der öffentlichen Haushalte und Sozialversicherungen.
Netto-Volkseinkommen und Bruttoinlandprodukt (BIP)
Im Gegensatz zum BIP (Inlandkonzept) bezieht sich das
Volkseinkommen auf das Inländerkonzept (Wohnbevölkerung). Zum BIP
werden also zunächst die Einkommen der Inländer im Ausland addiert
und die Einkommen der Ausländer im Inland subtrahiert. Von diesem
Brutto-Nationaleinkommen zieht man anschliessend die Abschreibungen,
indirekte Steuern sowie Subventionen ab, um das Netto-Volkseinkommen
zu Faktorkosten zu erhalten. Ausgehend vom nationalen Volkseinkommen
werden die kantonalen Volkseinkommen mittels verschiedener
Verteilschlüssel gebildet. Die territoriale Abgrenzung der Einkommen
aus Produktionsfaktoren erfolgt dabei nach dem Wohnort des
Eigentümers.
Volkseinkommen als Indikator für die Finanzkraft der Kantone
Das kantonale Volkseinkommen pro Kopf fliesst in die Berechnung
des Finanzkraftindexes ein. Dem für den Finanzausgleich zwischen Bund
und Kantonen für die Jahre 2006 und 2007 geltenden Finanzkraftindex
liegen Volkseinkommen für die Jahre 2002 und 2003 zu Grunde. Im Zuge
der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung
zwischen Bund und Kantonen (NFA) wird der Finanzkraftindex durch
einen Ressourcenindex, der sich auf die Steuerbemessungsgrundlagen
der Kantone stützt, ersetzt. Auf der Basis der Bemessungsjahre 2003
und 2004 hat der Bund Anfang Juli die definitiven Beträge der
Ausgleichszahlungen für das Jahr 2008 festgelegt. lic. phil. I Enrico
Moresi

Kontakt:

Wissenschaftlicher Mitarbeiter LUSTAT Statistik Luzern
Tel.: +41/41/228'56'29

Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/5086_LUSTAT_news_2007-08-19_Anh
ang.pdf

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