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BUWAL: Recycling von Getränkeverpackungen: Statistik 2002 Rücklauf bei Glas und Alu sehr gut, bei PET ungenügend

Bern (ots)

Die neusten Zahlen aus dem Jahr 2002 zeigen: Die
Verwertungsquote bei PET-Flaschen liegt bei 72 Prozent. 
Vorgeschrieben wären 75 Prozent. Das BUWAL hat Massnahmen 
eingeleitet, die zu einem höheren Rücklauf von PET führen sollen. 
Demgegenüber sind die Verwertungsquoten bei Glasflaschen mit 94 
Prozent und bei Aluminiumdosen mit 91 Prozent unverändert hoch.
Drei von vier verkauften Glas- und PET-Flaschen oder Alu- 
Getränkedosen müssen ins Recycling gelangen. Das schreibt die 
Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) vor. Bis 2001 wurde diese 
Quote durchwegs erreicht. Nun liegen die Zahlen aus dem Jahr 2002 
vor. Bei Glas ist die Verwertungsquote mit 94 Prozent nach wie vor 
ausgezeichnet. Ebenso bei Aluminiumdosen mit 91 Prozent.
Bei den PET-Flaschen hingegen sieht es anders aus: Während in 
früheren Jahren die Recyclingquote über 80 Prozent betrug, ist sie 
im Jahr 2002 auf 72 Prozent gesunken. Verantwortlich dafür ist aber 
nicht primär ein schlechteres Sammelergebnis, sondern eine 
sorgfältigere statistische Erhebung und vor allem die Korrektur des 
Gewichts der rezyklierten Flaschen. Dadurch unterschreitet nun die 
Recyclingquote die von der Verordnung über Getränkeverpackungen 
vorgeschriebenen 75 Prozent. Die Mitglieder des Vereins PET- 
Recycling Schweiz, dem die meisten Schweizer Getränkehändler 
angeschlossen sind, hätten diese Quote mit knapp 77 Prozent trotz 
neuer Berechnungsgrundlage auch 2002 erreicht. Da aber einige wenige 
Selbstentsorger das von der VGV vorgegebene Ziel stark 
unterschritten, wurde die Quote gesamtschweizerisch nicht erreicht.
Mehr Sammelstellen und griffigere Vorschriften sollen Pfand 
verhindern Die Regelungen der VGV ermächtigen für diesen Fall das 
Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und 
Kommunikation UVEK, ein Pfand einzuführen. Ein Pfand auf die rund 
eine Milliarde jährlich in der Schweiz verkauften PET-Flaschen 
bringt indes beträchtliche Umtriebe und wesentliche, letztlich von 
den Konsumentinnen und Konsumenten zu bezahlende Mehrkosten. Um die 
Recyclingquote rasch zu erhöhen und so das drohende Pfand 
abzuwenden, haben deshalb unter der Leitung des BUWAL Vertreter der 
Getränkebranche, der Grossverteiler und von Städten und Gemeinden 
seit April Möglichkeiten zur Verbesserung diskutiert. Dabei einigte 
man sich vorerst auf folgende Massnahmen, mit deren Umsetzung zum 
Teil bereits begonnen wurde:
- Schliessen von Lücken im Netz der Sammelstellen: Das BUWAL hat die 
Inhaber von Kiosks und Tankstellen-Shops sowie die SBB als 
Besitzerin von Bahnhöfen aufgefordert, dort, wo dies noch nicht 
geschehen ist, Sammelstellen für PET-Flaschen einzurichten. Zudem 
prüft das BUWAL, die Rücknahme von Getränkeverpackungen an allen 
Verkaufsstellen via Verordnungsänderung vorzuschreiben. 
- Entschädigung von Städten und Gemeinden: Die Städte- und 
Gemeindeorganisationen stehen mit dem Verein PET-Recycling Schweiz 
kurz vor einer Einigung über die Entschädigung von Gemeinden, die 
sich dem Sammelsystem anschliessen wollen. 
- Strengere Regelungen für Trittbrettfahrer: Der Grossteil der 
Schweizer Getränkehändler hat in den 90er-Jahren mit dem Verein PET- 
Recycling Schweiz ein eigenes freiwilliges Sammelsystem aufgebaut. 
Einige wenige Händler wollten sich nicht an diesem System 
beteiligen. Solche Händler, Hersteller und Importeure verpflichtet 
die VGV, Verpackungen zurückzunehmen und auf eigene Kosten zu 
verwerten. Der Rücklauf der Flaschen bei diesen Einzellösungen liegt 
aber unter jenem des gemeinsam getragenen Systems. Das BUWAL 
beabsichtigt nun, die Quote von 75 Prozent für jedes einzelne 
Sammelsystem vorzuschreiben (Änderung VGV). Damit wären auch 
individuelle Sanktionen möglich.
Da das Pfand auf PET-Flaschen für alle Betroffenen (Handel, 
Behörden, Konsumenten) unbequem ist, soll vorerst die Wirkung dieser 
Massnahmen abgewartet werden, bevor das UVEK ab nächstem Jahr über 
die Einführung eines generellen PET-Flaschenpfands entscheiden 
könnte. Denkbar wäre auch eine differenzierte Pfandregelung, bei der 
vorerst nur die im Freizeitkonsum wichtigen kleinen PET-Flaschen 
bepfandet werden. Damit könnte gezielt der Rücklauf dieser Flaschen 
verbessert werden, die sich heute besonders häufig im Kehricht oder 
sogar an Strassenrändern und auf Plätzen finden.
Statistik weiter verfeinern 
Unabhängig von den aufgeführten Massnahmen wird weiter an der 
Zuverlässigkeit der Recycling-Statistik gearbeitet: Während die 
Statistik bis 2001 auf den gemeldeten Daten der Getränkehändler, auf 
Schätzungen und Hochrechnungen beruhte, werden seit 2002 die Mengen 
bei Verbänden, Importeuren und Abfüllern direkt nachgefragt. Dabei 
bilden die Daten des Vorjahres jeweils die Grundlage für weitere 
Verfeinerungen der Erhebung im Folgejahr. Eine andere wichtige 
Korrektur in der statistischen Berechnungsmethode wurde ebenfalls 
bereits vollzogen: 
Bei der Erfassung der gesammelten Flaschen werden neu wie bei der 
Erhebung der in den Verkauf gelangten PET-Flaschen Deckel und 
Etiketten nicht mehr mitgerechnet. Die starke Reduktion der 
Verwertungsquote von 2001 auf 2002 ist insbesondere auf diese 
Korrektur zurückzuführen, da Deckel und Etiketten bis zu 10 Prozent 
des Gesamtgewichts einer Flasche ausmachen können.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
- Hans-Peter Fahrni, BUWAL, Chef Abteilung Abfall, Tel. 031 322 93 28
- Peter Gerber, BUWAL, Abteilung Abfall, Sektion Verpackungen und 
Konsumgüter, 
Tel. 031 322 80 57

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