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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL: Fortschritte im Huftiermanagement

Bern (ots)

Eidgenössische Jagdstatistik 2001
Bern, den 20. August 2002
Seit sieben Jahren verlangt das BUWAL zum Schutz der Jungwälder den 
vermehrten Abschuss von weiblichen und jungen Gämsen, Rehen und 
Hirschen. Gemäss der Eidgenössischen Jagdstatistik 2001 hat die 
Bejagung der Huftierbestände im Sinne einer nachhaltigen Regulierung 
Fortschritte gemacht.
Im letzten Jahr erlegten die Schweizer Jäger und Jägerinnen rund 
43'000 Rehe, 17'000 Gämsen und 7'000 Hirsche. Die Bestände wurden 
auf 128'000 Rehe, 91'000 Gämsen und 24'000 Hirsche geschätzt. Die 
Eidgenössische Jagdstatistik 2001 zeigt auch, dass weibliche und 
junge Tiere stärker bejagt werden als noch vor sieben Jahren. Eine 
markante Verbesserung zeigte sich zum Beispiel bei der 
Jungtierklasse des Hirschs: Im Jahre 1995 wurden in mehr als der 
Hälfte der Kantone die Jungtiere ungenügend bejagt. Heute hingegen 
sind die Bundesvorgaben beinahe landesweit erfüllt. Eine weitere 
positive Entwicklung zeigt sich bei der Bejagung der Gämsgeissen: 
Vor sieben Jahren war in beinahe 2/3 der Kantone die Zahl der 
erlegten Böcke um mindestens 60% grösser als die der geschossenen 
Geissen. Letztes Jahr war dies nur noch bei wenigen Kantonen der 
Fall.
Jagen zum Schutz des Waldes Zu grosse Wildtierbestände können zu 
Verbissschäden am Jungwuchs in den Wäldern führen. Die Schweizer 
Gesetzgebung sieht deshalb vor, dass die Wildtierbestände so 
reguliert werden, dass die natürliche Verjüngung des Waldes mit 
standortgerechten Baumarten gewährleistet ist. Besonders wichtig ist 
dies bei Schutzwäldern, welche den Menschen von Naturgefahren wie 
Steinschlag und Lawinen bewahren. Durch die Regulierung der 
Wildtierbestände sollen teure, die öffentliche Hand belastende 
Schutzmassnahmen von Jungbäumen vermieden werden. Anderseits muss 
aber auch eine angemessene Nutzung der Wildtierbestände langfristig 
gewährleistet sein. Die Jagd hat sich also in erster Linie nach dem 
Prinzip der Nachhaltigkeit zu richten. Um diese Ziele zu erreichen, 
hat der Bund im Jahr 1995 zuhanden der Kantone jagdliche und 
forstliche Vorschriften erlassen (Kreisschreiben 21) und unter 
anderem verlangt, dass vermehrt weibliche und junge Huftiere 
geschossen werden.
Modernes Wildtier-Management Die moderne Jagdplanung wie sie das 
Kreisschreiben 21 verlangt, soll eine Zunahme der Bestände 
verhindern. Zudem ist die natürliche Alters- und 
Geschlechterstruktur der Wildtierpopulationen zu erhalten, denn je 
ausgewogener das Geschlechterverhältnis und die natürliche 
Alterstruktur in den Wildtierbeständen sind, umso geringer ist die 
Gefahr von Überpopulation und Verbissschäden am Jungwuchs in den 
Wäldern. Eine einseitige Bejagung bestimmter Alters- oder 
Geschlechtsklassen kann nicht nur die Huftierbestände anwachsen 
lassen und zu besagten Verbissschäden führen, sie kann auch 
schwerwiegenden Auswirkungen auf die soziale Struktur der Bestände 
haben und zu einer ungünstigen räumlichen Verteilung der Tiere in 
ihrem Lebensraum führen. Für viele Kantone bedeutete dies in den 
letzten Jahren eine Änderung der Jagdvorschriften. Trotz 
anfänglicher Umsetzungsprobleme sind die Vorgaben des 
Kreisschreibens 21 gesamtschweizerisch heute recht gut umgesetzt.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
Hans-Jörg Blankenhorn, Eidg. Forstdirektion, Bereich Wildtiere, 
BUWAL, Tel. 031 324 78 32
Internet
Die Eidgenössische Jagdstatistik ist abrufbar unter:
http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_wild/index.html
Reh und Hirsch einst ausgerottet Um 1800 erreichten die 
Huftierbestände in der Schweiz ein absolutes Tief. Reh und Rothirsch 
fielen dem damals ungeregelten Jagdtrieb zum Opfer und wurden 
vollständig ausgerottet. Einzig die Gämse konnte dem hohen Jagddruck 
knapp entgehen. Mit dem ersten Bundesgesetz über Jagd- und 
Vogelschutz von 1875 wurde die Grundlage für die Anhebung der 
Huftierbestände gelegt. Dank kürzerer Jagdzeiten, dem Schutz der 
Mutter- und Jungtiere, und der Ausscheidung von Eidgenössischen 
Jagdbanngebieten konnten sich die Wildtierbestände erholen. 
Gebietsweise erreichten sie am Ende des 20. Jahrhundert sogar zu 
hohe Dichten. Massive Verbiss-Schäden am Jungwald waren die Folge. 
Dies erforderte ein Umdenken in Jagd und Forst.

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