pafl: Regierungsrat Walch besucht Südosteuropa
(ots)Vaduz, 23. Juli (pafl) Auf offizielle Einladung seiner Amtskollegen aus Bulgarien, Mazedonien und Albanien reiste Regierungsrat Ernst Walch die vergangenen sieben Tage nach Südosteuropa, um künftige Bereiche einer verstärkten wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern und Liechtenstein zu erörtern. Die Besuche stiessen auf grosses Medieninteresse und boten Gelegenheit zur positiven Darstellung Liechtensteins. Regierungsrat Walch wurde jeweils nicht nur von seinem Amtskollegen, sondern auch vom Ministerpräsidenten und vom Staatsoberhaupt zu einem offenen und intensiven Gedankenaustausch empfangen. Die Treffen bauten auf den bisherigen Kontakten im Europarat, der OSZE, der UNO und der EFTA auf und fanden vor dem Hintergrund der zunehmenden Integration der drei Länder in NATO und EU statt. Die Gesprächsteilnehmer betonten, dass mit den Besuchen das Vertrauen in den wirtschaftlichen Reformprozess und das Wachstumspotential dieser Region gestärkt werden könne. Regierungsrat Walch unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Eigentumsschutz und Rechtssicherheit und legte die Prinzipien der liechtensteinischen Wirtschaftspolitik dar. Es wurde eine mögliche Beteiligung liechtensteinischer Firmen an der Modernisierung der Infrastruktur in den drei Ländern diskutiert. Ausserdem kamen zwei Ausbildungsseminare zur Sprache, die der Liechtensteinische Bankenverband dieses Jahr zusammen mit der Liechtensteinischen Fachhochschule in Bulgarien durchgeführt hat.
Seinen Aufenthalt in Sofia nutzte Regierungsrat Walch auch, um in der Universität der Stadt ein Liechtenstein-Regal innerhalb der Österreich-Bibliothek offiziell zu eröffnen und mit Werken aus Liechtenstein zu bestücken. In der nordbulgarischen Stadt Russe besuchte die liechtensteinische Delegation eine Tagesstätte für behinderte Kinder und junge Erwachsene, die von Liechtenstein finanziell unterstützt wird. Angesichts der Ermordung zweier bulgarischer Geiseln im Irak sprach Regierungsrat Walch der bulgarischen Regierung und der Bevölkerung im Namen Liechtensteins sein aufrichtiges Beileid aus. Der diesjährige Vorsitz Bulgariens in der OSZE bildete die Grundlage eines Meinungsaustausches zu akutellen sicherheitspolitischen Fragen.
Zusammen mit dem mazedonischen Vize-Aussenminister und der stellvertretenden mazedonischen Kulturministerin besuchte Regierungsrat Walch das Konzert des Symphonischen Orchesters Liechtenstein am bedeutenden Sommerfestival in Ohrid. Die Teilnahme des Orchesters war durch den mazedonischen Honorarkonsul in Liechtenstein, Norbert Seeger, ermöglicht worden. Ebenfalls in Ohrid unterhielt sich Regierungsrat Ernst Walch mit Vertretern lokaler Behörden über den geplanten Aufbau einer Euregio, welche das Gebiet um die Seen von Ohrid und Prespa umfasst und die Länder Mazedonien, Albanien und Griechenland einschliesst. Regierungsrat Walch informierte die Gemeindevertreter über die liechtensteinischen Erfahrungen bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rheintal und der Bodenseeregion auf verschiedenen Ebenen.
In Albanien traf die liechtensteinische Delegation auch den Vertreter der OSZE-Mission. Dieser wies unter anderem auf die grossen Bedürfnisse des Landes im Bildungsbereich hin. Regierungsrat Walch liess sich anschliessend über den Stand eines Schulhausprojektes informieren. Das Projekt wird vom Hilfswerk Liechtenstein und der liechtensteinischen Regierung unterstützt und umfasst den Bau eines Gymnasiums in der Gemeinde Zall Herr, die in der Nähe Tiranas liegt und angesichts der grossen Zuwanderung aus den ländlichen Gebieten nicht über genügend Schulen verfügt, um allen Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung zu gewährleisten.