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BFS: Studierende an den Schweizer Hochschulen im Wintersemester 2003/04

(ots)

Studierende an den Schweizer Hochschulen im Wintersemester 2003/04

Bologna-Prozess an den universitären Hochschulen im Gange
Laut Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) waren im 
vergangenen Wintersemester insgesamt 153'000 Studierende an einer 
Schweizer Hochschule immatrikuliert: 109’000 an den universitären 
Hochschulen (UH) und 44'000 an den Fachhochschulen (FH), zu denen 
auch die Pädagogischen Hochschulen (PH) gehören. An den UH stieg die 
Zahl der Studierenden gegenüber dem Vorjahr um 4,4% und diejenige 
der Studienanfängerinnen und –anfänger um 0,3%. Es zeichnet sich 
eine Verschiebung in Richtung der neuen Bachelor- und 
Masterstudiengänge ab, die an den UH seit 2001 schrittweise 
eingeführt werden. Die Zahl der FH-Studierenden nahm gegenüber dem 
Vorjahr um 15% zu. Dieser starke Zuwachs ist im Wesentlichen auf 
zwei Gründe zurückzuführen: die Neueröffnung von PH, die 
mehrheitlich frühere Ausbildungsinstitutionen auf Sekundarstufe II 
ablösen, und die Aufnahme eines weiteren Jahrgangs in die neue 
Westschweizer FH für Gesundheit und Soziale Arbeit.
Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen entspricht der 
Bologna-Deklaration, die 1999 für den gesamten europäischen 
Hochschulraum verabschiedet wurde. Die neuen Studiengänge ersetzen 
die bisherigen Diplom- und Lizenziatsstudiengänge. Laut den 
Richtlinien der Schweizerischen Universitätskonferenz und des 
Fachhochschulrates der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen 
Erziehungsdirektorinnen und -direktoren) sollen die erforderlichen 
Reglemente für das umstrukturierte Studienangebot und die 
detaillierten Umsetzungspläne für die einzelnen Fachrichtungen bis 
Ende 2005 erlassen werden. Die Umstrukturierung der Studiengänge 
sollte bis spätestens Ende 2010 abgeschlossen sein. Im Gegensatz zu 
den UH, die ihr Studienangebot seit 2001 schrittweise umstellen, 
soll das neue Modell in den FH gesamtschweizerisch koordiniert 
eingeführt werden. Die ersten FH-Bachelorstudiengänge beginnen im 
Wintersemester 2005/2006. Darauf aufbauend werden ab 2008 einzelne 
Masterstudiengänge angeboten. UH: Verdoppelung der Studierenden in 
den Bachelor- und Masterstudiengängen Im Wintersemester 2003/04 
immatrikulierten sich 12'610 Studierende in einem 
Bachelorstudiengang und 868 in einem Masterstudiengang. Rund 60% 
dieser Studierenden entfielen auf drei Institutionen: die ETH Zürich 
(2'632 auf Bachelor- und 180 auf Masterstufe), die Universität 
Freiburg (2'376 auf Bachelor- und 392 auf Masterstufe) und die 
Universität St. Gallen (2'275 auf Bachelor- und 127 auf 
Masterstufe). Die übrigen Personen waren an den Universitäten Basel, 
Bern, Luzern, Lausanne sowie an der Università della Svizzera 
italiana (USI) immatrikuliert. Rasante Entwicklung der Universität 
Luzern Die grösste Zunahme der Studierendenzahlen im Vergleich zum 
Wintersemester 2002/03 verzeichnete die Universität Luzern (+58%), 
hauptsächlich in der 2001 neu geschaffenen juristischen Fakultät. 
Kräftig zugelegt haben auch die Universitäten Basel (+8,4%), Bern 
(+8,0%) und die USI (+7,3%). Der substanzielle Anstieg von 9,2% an 
der ETH Lausanne ist zum Teil durch die Verlagerung der Fachbereiche 
Physik und Mathematik von der Universität Lausanne an die ETHL 
bedingt. Die Zahl der Studierenden auf Doktoratsstufe erhöhte sich 
gegenüber dem Vorjahr von 14'957 auf 15'850 (+6,0%). Besonders 
ausgeprägt war der Anstieg an der ETH Lausanne, der USI und der 
Universität Luzern. Der Frauenanteil stieg im Vergleich zum 
Wintersemester 2002/03 um einen Prozentpunkt auf 48% aller 
Studierenden. Unter den Doktorierenden blieb er im Jahr 2003/04 
praktisch unverändert (39%). Wie schon in der Vergangenheit waren 
die Frauen auf Doktoratsstufe in den Geistes- und 
Sozialwissenschaften am stärksten vertreten (52%), gefolgt von 
Medizin und Pharmazie (50%). Nach wie vor eine deutliche Minderheit 
bilden sie in den Technischen Wissenschaften, wo ihr Anteil im 
Wintersemester 2003/04 22% betrug, 1% mehr als im Vorjahr. Die Zahl 
der immatrikulierten Studierenden auf der Nachdiplomstufe erhöhte 
sich innerhalb eines Jahres von 4'694 auf 4'939 Personen (+5,2%). 
Fachhochschulen: anhaltender Aufwärtstrend Die starke Zunahme der 
Studierenden an den FH (+15%) ist auf die Neueröffnung von PH und 
die Aufnahme eines weiteren Jahrgangs an der neuen Westschweizer FH 
für Gesundheit und Soziale Arbeit zurückzuführen. Neben diesen 
Hochschulen verzeichneten die FH Nordwestschweiz (+15%) und die FH 
Ostschweiz (+10%) die höchsten Zuwachsraten. Die 
Lehrkräfteausbildung an den PH gewinnt immer stärker an Bedeutung. 
Seit Herbst 2003 läuft der Studienbetrieb an allen der insgesamt 14 
Pädagogischen Hochschulen; die ersten PHs waren 2001 eröffnet 
worden. Die Pädagogischen Hochschulen ersetzen 150 
Ausbildungseinrichtungen vorwiegend der Sekundarstufe II, welche 
früher Lehrerinnen und Lehrer für die Vorschul- und Primarstufe 
ausbildeten. Als Folge dieser Integration ins FH-System erscheinen 
diese Studierenden neu in der Hochschulstatistik. Ihre Zahl stieg 
2003 von 1'200 auf 5'200 Personen, was 12% aller FH-Studierenden 
entspricht. Auch im Bereich Gesundheit ist ein Systemwechsel im 
Gange. Bisher hat erst die französische Schweiz FH-Ausbildungsgänge 
in diesem Bereich eröffnet: Im Jahr 2003 begann der zweite 
Studierenden-Jahrgang die Ausbildung, wodurch sich die Zahl der 
immatrikulierten Personen verdoppelte. Die Deutschschweiz und das 
Tessin dürften in drei bis vier Jahren nachziehen. Klammert man 
diese Fachbereiche aus, verzeichneten die Life Sciences (Chemie und 
Landwirtschaft) das stärkste Wachstum; der Anstieg der 
Studierendenzahlen gegenüber 2002 betrug dort 17%. Erstmals seit der 
Schaffung der FH hat auch das Bauwesen kräftig zugelegt (+8,5%). Die 
Zahl der Studierenden im Nachdiplombereich belief sich auf 5'818 
Personen, was 13% aller immatrikulierten Personen entspricht. Davon 
entfielen drei Viertel auf den Fachbereich Wirtschaft. Der 
Frauenanteil an den FH betrug 39%, deutlich mehr als im 
Wintersemester 2002/03 (35%). Dieser Anstieg ist ebenfalls auf die 
wachsende Anzahl PH und den Aufbau der FH Gesundheit-Soziale Arbeit 
zurückzuführen, deren Studienangebote bei den Frauen sehr gefragt 
sind. Der Anteil der weiblichen Studierenden ist jedoch auch in den 
typischen Männerdomänen, d.h. den Fachbereichen Technik, Bauwesen 
und Life Sciences leicht gestiegen. Er erhöhte sich von 6,5% im FH- 
Gründungsjahr 1997 auf über 10% im Jahr 2003. Davon entfielen 28% 
auf die Life Sciences. Hoher Ausländeranteil im Doktoratsstudium 
Rund 20% der Studierenden, die im Wintersemester 2003/04 an einer 
Schweizer Hochschule immatrikuliert waren, besitzen einen 
ausländischen Pass. Ein Teil von ihnen ist jedoch nicht zu 
Studienzwecken eingereist, sondern schon seit längerer Zeit in der 
Schweiz wohnhaft: Etwas mehr als ein Viertel sind so genannte 
„Bildungsinländer“, die bereits den Zulassungsausweis zum 
Hochschulstudium in der Schweiz erworben haben. Der Ausländeranteil 
ist an den UH (21%) höher als an den FH (15%). Dies ist darauf 
zurückzuführen, dass an den UH besonders viele Ausländer im 
Doktoratsstudium und im Nachdiplombereich immatrikuliert sind. Unter 
den Doktoranden beträgt ihr Anteil 42%, an fünf UH stellen sie mehr 
als die Hälfte der Studierenden auf dieser Stufe (ETH Lausanne, ETH 
Zürich, Universität St. Gallen, USI, Universität Genf). Klammert man 
das Nachdiplom- und Doktoratsstudium aus, so verblassen die 
Unterschiede zwischen den beiden Hochschultypen: An den FH betrug 
der Ausländeranteil im Diplomstudium 16%, an den UH ist der 
entsprechende Wert gleich gross (Lizenziats-, Diplom-, Bachelor- und 
Masterstudium zusammen).
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft:
UH-Studierende: Gérard Oeuvray, Sektion Hochschulen, BFS, Tel.: 032 
713 67 97
FH-Studierende: Stéphane Cappelli, Sektion Hochschulen, BFS, Tel.: 
032 713 65 99
Neuerscheinung:
Studierende an den universitären Hochschulen der Schweiz, BFS, 
Neuchâtel 2004 (erscheint im Juni)
Studierende an den Fachhochschulen, BFS, Neuchâtel 2004 (erscheint 
im Juli)
Publikationsbestellungen: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch/

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