Tous Actualités
Suivre
Abonner Bundesamt für Statistik

Bundesamt für Statistik

Neue Hochschulprognosen - Auf dem Weg zum Gleichgewicht der Geschlechter an den universitären Hochschulen

Neuenburg (ots)

Gemäss einem Szenario des Bundesamtes für
Statistik (BFS) wird die Zahl der Studierenden an den universitären
Hochschulen (UH) der Schweiz bis 2010 auf 113'000 zunehmen (2001:
99'600). Auch in den Bereichen der Fachhochschulen (FH) im
Zuständigkeitsbereich des Bundes wird die Anzahl Studierender auf dem
Niveau Diplomstudium zunehmen und 2010 insgesamt 26'000 Personen
erreichen (2001: 19'300).
Die Anzahl erteilter Abschlüsse in der Informatik, sei das nach
einer Lehre oder nach einem Studium auf Tertiärstufe, dürfte 2010
ungefähr 6000 Einheiten erreichen (Jahr 2000: 2150).
Das Bundesamt für Statistik legt neue Prognosen für die Anzahl
Studierender und Abschlüsse der Schweizer Hochschulen sowie in den
Informations- und Kommunikationstechnologien vor. Die zu Grunde
liegende Studie wird durch die EDK, das BBW und das BBT
mitfinanziert. Die neuen Prognosen stützen sich auf ein Modell, dass
alle Bildungsstufen miteinander kombiniert. Mit Ausnahme der
Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) geht das Szenario
weitgehend von einem «Status quo» und von konstanten Einflüssen auf
die Ströme im Bildungswesen aus.
Zunahme an den universitären Hochschulen dank den Frauen und dem
doppelten Maturitätsjahrgang
Für die universitären Hochschulen war der doppelte
Maturitätsjahrgang in zahlreichen Kantonen zu Beginn des Jahrzehnts
ein Ereignis, das die Studierendenbestände wie kein anderes
beeinflusst hat. Diese Sondersituation bewirkte eine bedeutende
Steigerung der Bestände an den Universitäten ab 2001; die Zahl der
Studierenden auf dem Niveau Diplomstudium dürfte ab 2005 89'000
Personen erreichen (109'000 inklusive Nachdiplomstufe). Anschliessend
sollte sich die Zunahme stark verlangsamen. Insgesamt dürfte die
Zunahme der Bestände an den Universitäten vor allem auf demografische
Effekte und die Zunahme der Studentinnen zurückzuführen sein. 2010
sollte so alles in allem die Zahl von 113'000 Studierenden (2000:
96'700; 2001: 99'600, das heisst +17% zwischen 2000 und 2010) sowie
von 11'000 Neuabsolventen/-absolventinnen (2000: 9450, das heisst
+17% zwischen 2000 und 2010) erreicht werden.
An den universitären Hochschulen werden voraussichtlich die
Geistes- und Sozialwissenschaften ihr Wachstum fortsetzen und 2010
41% der Studierenden auf dem Niveau Diplomstudium stellen; dies würde
einer Zunahme von 27% der Studierenden in diesen Fächern zwischen
2000 und 2010 entsprechen. Eine andere stark wachsende
Fachbereichsgruppe, die Wirtschaftswissenschaften, könnte im selben
Zeitraum ebenfalls um 27% zunehmen. Für die beiden
Fachbereichsgruppen dürfte parallel dazu die Anzahl erteilter
Abschlüsse um 24% bzw. 38% zunehmen. In der Medizin hingegen wird
wahrscheinlich wegen den geltenden Zulassungsbeschränkungen sowohl
die Zahl der Studierenden (-7%) wie auch diejenige der Abschlüsse
(-19%) zurückgehen.
Bis 2010 werden vor allem die Frauen Antriebskraft für die
Erweiterung der Studierendenbestände sein und voraussichtlich 84% des
gesamten Wachstums ausmachen. Über alle Stufen hinweg gesehen sollte
das Gleichgewicht der Geschlechter bei den Studierenden ab 2006 und
bei den Abschlüssen des Niveaus Diplomstudium gegen 2009 erreicht
werden. Auch der Anteil der Frauen, die ein Doktorat erlangen, dürfte
wesentlich zunehmen (von 35% auf 40%). Damit hätte sich dann dieser
Anteil seit 1990 verdoppelt.
Die Zahl der Studierenden auf dem Niveau Diplomstudium mit einem
ausländischen Zulassungsausweis dürfte nach dem starken Rückgang
zwischen 1994 und 1997 wieder zunehmen und 2010 11'900 Personen
erreichen. Diese Gruppe würde damit 13% aller Studierenden ausmachen
(12% 2000), was aber immer noch weniger ist als die zu Beginn der
90er-Jahre gemessenen 14%.
Wegen den doppelten Maturitätsjahrgängen 2001-2002 dürften die
Jahre 2006-2010 von einer besonders hohen Anzahl von
Neuabsolventen/-absolventinnen gekennzeichnet sein: In diesem
Zeitraum werden voraussichtlich 2500 bis 3000 zusätzliche Abschlüsse
erteilt.
FH: Markante Zunahme dank den Informations- und
Kommunikationstechnologien
Die Prognosen des BFS beschränken sich auf die Fachbereiche im
Zuständigkeitsbereich des Bundes (Bauwesen, Technik,
Chemieingenieurwesen, Landwirtschaft, Wirtschaft und Gestaltung) und
auf das Niveau Diplomstudium. Sie umfassen damit nur einen Teil der
Gesamtbestände der Fachhochschulen (FH). Zudem sind sie wegen der
noch kurzen Vergangenheit der FH mit mehr Unsicherheiten behaftet als
die Prognosen für die UH.
In den in Betracht gezogenen Fachbereichen sollte es 2010 ungefähr
26'000 Studierende des Niveaus Diplomstudium (17'831 2000; 19'274
2001) und 5500 FH-Neuabsolventen/-absolventinnen geben.
Die Zunahme der Bestände um 44% zwischen 2000 und 2010 wird
voraussichtlich - nebst den demografischen Effekten - auf die
Studiengänge der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT)
zurückzuführen sein. Deshalb wird in den Fachbereichen Technik und
Wirtschaft die Anzahl Studierender am stärksten zunehmen. Der Anteil
der Frauen wird deutlich unter demjenigen der Männer bleiben, dürfte
aber dennoch leicht steigen und 24% erreichen (gegenüber heute 20%).
Starke Zunahme der Anzahl Abschlüsse in den Informations- und
Kommunikationstechnologien
Die Zahl der erteilten Abschlüsse im Bereich der Informations- und
Kommunikationstechnologien dürfte - auf allen Ausbildungsstufen -
trotz einem gegenwärtig wenig günstigen wirtschaftlichen Umfeld stark
wachsen.
Über alle Studiengänge in der Informatik hinweg gesehen
(Sekundarausbildungen und vom Bundesamt für Berufsbildung und
Technologie BBT anerkannte nicht-universitäre Tertiärausbildungen
sowie Hochschulen) und auf der Grundlage der aktuellen Anzahl
Personen in Ausbildung werden 2004 insgesamt 4200 Abschlüsse in den
Informatikbranchen erteilt (gegenüber 2150 im Jahr 2000). Die Anzahl
Personen, die eine Informatikausbildung absolviert haben werden, ist
tiefer, da eine einzelne Person Abschlüsse auf verschiedenen
Ausbildungsstufen erlangen kann.
Für 2010 wird prognostiziert, dass insgesamt ungefähr 6000
Abschlüsse in den Informatikbranchen erteilt werden; die Zahl ist
aber sehr unsicher. 2010 werden voraussichtlich folgende Abschlüsse
erteilt:
  • Ungefähr 2500 eidgenössische Fähigkeitszeugnisse (EFZ) in der Informatik, gegenüber 391 im Jahr 2000. Diese Zahl wird stark von der Fähigkeit der Unternehmen, Lehrstellen anzubieten, beeinflusst.
  • 1500 FH-Abschlüsse in der Informatik und in der Wirtschaftsinformatik, unter der Bedingung, dass der Anteil an Berufsmaturandinnen und -maturanden, die ihre Studien in den FH fortsetzen, gleich hoch wie heute bleibt.
  • 700 Diplome in den «technischen» ICT-Branchen (Informatik, Wirtschaftsinformatik und Kommunikationssysteme) der UH, gegenüber 275 im Jahr 2000.
  • Um die 1500 Diplome in den vom BBT anerkannten nicht-universitären Tertiärausbildungen (in der Annahme, dass die Anzahl Abschlüsse ab 2003 gleich bleibt).
In den Fachbereichen der Kommunikationswissenschaften werden 450
Abschlüsse erteilt (300 in den UH und 150 in den FH), gegenüber 43 im
Jahr 2000.
Der Anteil der Frauen in der Informatik dürfte weiterhin deutlich
unter dem Männeranteil bleiben. Die starke Zunahme der Anzahl
Neueintritte von Frauen in Informatikausbildungen der FH zwischen
2000 und 2001 (+40%, gegenüber -2% für die Männer) und der UH (+36%,
gegenüber +4% für die Männer) lässt jedoch eine künftige Annäherung
erahnen. Während die Männer in den «technischen» ICT-Fachbereichen
weiterhin deutlich in der Mehrzahl bleiben, dürften die Frauen - die
in den Fachbereichen der Kommunikationswissenschaften sowohl an den
FH wie auch an den UH die Mehrheit stellen - im Jahr 2010 zwei
Drittel aller Studierenden ausmachen.
ots Originltext: BFS
Internet: http://www.newsaktuell.ch

Kontakt:

BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst

Jacques Babel
BFS
Sektion Hochschulen und Wissenschaft
Tel. +41/32/713'63'81
mailto:jacques.babel@bfs.admin.ch

Publikationsbestellungen unter Tel. +41/32/713'60'60,
Fax +41/32/713'60'61, mailto:Ruedi.Jost@bfs.admin.ch

Neuerscheinungen:

BFS, Bildungsprognosen für die Hochschulen bis 2010, Prognosen zu den
Studierenden und Abschlüssen an den Hochschulen, mit Schwerpunkt
Informations- und Kommunikationstechnologien; Neuchâtel 2002,
Bestellnummer: 504-0200 (erscheint im Juni)

BFS, Bildungsprognosen für die Hochschulen bis 2010: Prognosen zu den
Studierenden und Abschlüssen an den Hochschulen - nach Hochschule;
Neuchâtel 2002, Bestellnummer: 504-0201 (erscheint im Juli)

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.education-stat.admin.ch

Plus de actualités: Bundesamt für Statistik
Plus de actualités: Bundesamt für Statistik
  • 17.05.2002 – 09:23

    Produzenten- und Importpreisindex im April 2002

    Nahezu stabile Preise mit Ausnahme der Erdölprodukte Neuenburg (ots) -Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise stieg im April 2002 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und erreichte den Stand von 96,0 Punkten (Basis Mai 1993 = 100). Verantwortlich dafür waren vor allem die um 0,8 Prozent gestiegenen Importpreise, wobei die Teuerung bei den importierten ...

  • 16.05.2002 – 09:24

    Detailhandelsumsätze im März 2002

    Stabile Umsätze, weniger Verkaufstage Neuenburg (ots) - Nach den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) befanden sich die wertmässigen Detailhandelsumsätze im März 2002 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahresmonat. Die anhand des Landesindexes der Konsumentenpreise errechneten realen (teuerungsbereinigten) Umsätze wiesen eine Zunahme von 0,9 Prozent aus. Im Februar 2002 hatten die ...