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Batterien im TCS-Härtetest

Bern (ots)

Batterien moderner Autos sind im Dauerstress. Sie versorgen elektronische Bauteile und werden in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik stark beansprucht. Neben handelsüblichen Markenbatterien testete der TCS erstmals auch die leistungsfähigen AGM- und EFB-Batterien. Der Test zeigte: "Nassbatterien" kommen in Fahrzeugen mit Start-Automatik rasch an ihre Leistungsgrenzen.

Autobatterien müssen zu jeder Jahreszeit viel leisten. Sie versorgen einerseits die komplexe Elektronik moderner Autos mit Strom und werden andererseits auch bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik stark gefordert. Die gestiegenen Anforderungen an die "kleinen Kraftwerke" haben dazu geführt, dass Batteriehersteller vor einigen Jahren die leistungsfähigen AGM-(Absorbent Glass Mat) und EFB-Batterien (Enhanced Flooded Batteries) entwickelten. Im TCS-Batterietest 2012 werden sowohl herkömmliche als auch neu entwickelte Starterbatterien unter die Lupe genommen.

Testverlauf

Bei den herkömmlichen Starterbatterien wählten die TCS-Tester Batterien der Hersteller Banner Power Bull, Bosch Silver (Varta) und Exide Premium aus. Ebenfalls getestet wurde die von Banner hergestellte Patrouille TCS Batterie. Sämtliche Produkte erhielten Bewertungen von "sehr empfehlenswert" bis "hervorragend".

Zusätzlich wurden noch sechs EFB- und AGM-Batterien getestet. Weil diese sich im Alltag vor allem in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik bewähren müssen, wurden an diese Batterien strengere Mindestanforderungen gestellt. Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik stellt der Motor bei Stillstand automatisch ab und startet wieder, sobald die Kupplung gedrückt wird. Im TCS-Härtetest wurde eine Wartezeit von 59 Sekunden bei Rotlicht oder in einer Kolonne simuliert. Darauf folgte ein Startvorgang, eine 60 Sekunden dauernde Weiterfahrt und erneut eine Wartezeit von 59 Sekunden. Der Test umfasste insgesamt über 40'000 solcher Zyklen. Sämtliche getesteten EFB- und AGM-Batterien haben diese Testreihe gut überstanden.

Batterietechnologie

Bei den meisten Fahrzeugen stellen "Nassbatterien" die Energieversorgung problemlos sicher. Anders sieht es bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik aus. Bei diesen wird im Werk meistens eine EFB- oder eine AGM-Batterie eingebaut. EFB-Batterien sind stärkere Standardbatterien, die sich durch eine hohe Hitzeresistenz auszeichnen, also hohe Temperaturen im Motorenraum gut vertragen. AGM-Batterien sind etwas hitzeanfälliger und werden deshalb in der Regel nicht im Motorraum, sondern im Fuss- oder Kofferraum und unter dem Sitz eingebaut. Um ein Auslaufen der ätzenden Batteriesäure im Wageninneren zu verhindern, ist die ätzende Säure in einem absorbierenden Glasvlies gebunden.

Weil herkömmliche Nassbatterien für die Start-Stopp-Automatik oft zu schwach und AGM-Batterien recht kostspielig sind, ist anzunehmen, dass die Hersteller die PW ab Werk zunehmend mit EFB-Batterien ausrüsten.

Fazit

In einem Fahrzeug mit Start-Stopp-Automatik ist die Lebensdauer einer herkömmlichen "Nassbatterie" begrenzt. Wenn die Batterie im meist heissen Motorraum platziert wird, erfüllt eine EFB-Batterie die an sie gestellten Anforderungen optimal. Befindet sich die Batterie hingegen unter dem Sitz oder im Fussboden, ist aus Sicherheitsgründen eine auslaufsichere AGM-Batterie zu empfehlen.

TCS-Tipps

- Die Lebensdauer einer Batterie beträgt über 5 Jahre. Ausschliesslicher Kurzstreckenverkehr oder ungünstige Einbauorte, beispielsweise nahe am heissen Motor, können die Lebensdauer von Batterien verkürzen. - Wer im Winter häufig auf kurzen Strecken Lüftung, Licht, Heizung von Front- und Heckscheibe, Sitzheizung, Lenkradheizung usw. einschaltet, beansprucht die Batterie enorm. Deshalb ist es empfehlenswert, ab und zu eine halbe Stunde am Stück zu fahren, um die Batterie wieder aufzuladen, damit sie wieder ihre volle Leistung bringt. - Die richtige Batteriegrösse wird vom Autohersteller bei der Fahrzeugauslegung bestimmt. Deshalb sollte beim Ersatzkauf auf die richtige Grösse geachtet werden. Der Einbau einer neuen Batterie sollte nicht von Laien, sondern von Fachleuten durchgeführt werden. Bleibt z.B. die Bordelektronik beim Batteriewechsel ohne Stromzufuhr, muss möglicherweise die Wegfahrsperre wieder deaktiviert werden, allenfalls muss der Radio-Zugangscode neu eingegeben werden. - Batteriepreise lassen sich anhand folgender Faustregel berechnen: Bei der alten Batterie die Kapazität ablesen, z.B. 70 Ah. Mit CHF 4.- pro Ah multiplizieren ergibt einen Preis von etwa CHF 280.-. Für ein altes Auto ohne Start-Stopp-Automatik erfüllt eine günstige Batterie durchaus ihren Zweck. Auch bei solchen Batterien sind zwei Jahre Garantie inbegriffen. - EFB- und AGM-Batterien sind gemäss Preislisten der Batterieanbieter etwa 40 % bzw. 55 % teurer als herkömmliche "Nassbatterien". - TCS-Mitglieder können ihre Batterie bei einem Technischen Zentrum des TCS testen lassen.

Kontakt:

Stephan Müller, Mediensprecher TCS, 058 827 34 41, 079 302 16 36,
stephan.mueller@tcs.ch


Die TCS-Bilder sind auf Flickr -
www.flickr.com/photos/touring_club/collections.
Die TCS-Videos sind auf Youtube - www.youtube.com/tcs.

Die detaillierten Ergebnisse sind im Internet unter www.pressetcs.ch
abrufbar.

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