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Mehr Power für die digitale Gesundheit

Medienmitteilung vom 03.09.2025

ZHAW School of Management and Law

Mehr Power für die digitale Gesundheit

Die Schweiz hinkt bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens international hinterher, zeigt aber Fortschritte. Fachpersonen sehen darin eine strategische Chance – und auch die Bevölkerung steht der Digitalisierung offen gegenüber.

Der globale Digital-Health-Markt wächst und dürfte 2025 rund 200 Milliarden US-Dollar erreichen. Auch in der Schweiz steigt das Interesse der Bevölkerung: Besonders gefragt sind Telemedizin, E-Rezepte und der einfache Zugang zu medizinischen Daten. 91 Prozent der Befragten befürworten das elektronische Patientendossier (EPD).

Trotz dieser positiven Signale bleibt die Schweiz im internationalen Vergleich zurück. ZHAW-Experte Alfred Angerer sieht aber Bewegung: «Wir beobachten regulatorische Fortschritte, eine aktive Innovationsszene mit Start-ups und KMU sowie erste sichtbare Schritte hin zu mehr Digitalisierung im Gesundheitssystem.»

Grosse Unterschiede in der digitalen Reife

Der digitale Reifegrad der zentralen Akteursgruppen im Schweizer Gesundheitswesen zeigt ein gemischtes Bild. Auf einer Skala von eins bis zehn sind Pharmaunternehmen (6,8 Punkte) und Krankenversicherungen (6,0) am besten bewertet. Spitäler (4,6) und Spitex-Organisationen (4,6) liegen im Mittelfeld, während Apotheken (4,1) und Arztpraxen (3,4) deutlich zurückliegen.

Die Mehrheit der Mitarbeitenden sieht in der Digitalisierung Chancen, vor allem zur Entlastung bei administrativen Aufgaben. Gleichzeitig machen sie aber auch klar: Es gibt Hürden. «Viele fühlen sich im Umgang mit neuer Technik unsicher, verweisen auf komplexe Datenschutzvorgaben und eine fehlende Kompatibilität der Systeme», sagt ZHAW-Forscherin Sina Berger.

Positive Signale – aber klare Strategie nötig

Der Digital Health Report zeigt: Die Bevölkerung befürwortet die Digitalisierung, regulatorische Initiativen wie die Bundesinitiative DigiSanté greifen, und regionale Cluster in Zürich und Basel treiben Innovation voran.

Gleichzeitig bleibt Handlungsbedarf: Während Spitäler, Klinikgruppen, Krankenversicherungen und Teile der Pharmaindustrie technisch gut aufgestellt sind, hinken Arztpraxen, Apotheken und Spitex-Organisationen hinterher. Die Studienautor:innen fordern deshalb eine koordinierte Vernetzungsstrategie – mit standardisierten technischen Grundlagen, internationalen Schnittstellen und gezielter Innovationsförderung für eine patientenzentrierte Versorgung.

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