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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Gewerkschaftliche Lohnforderungen 2 bis 3 % mehr Lohn: verdient, gerecht und nötig

Bern (ots)

Die SGB-Verbände fordern für 2011 den Ausgleich der
Teuerung und den Anteil der Arbeitnehmenden am 
Produktivitätswachstum. Das entspricht einer Lohnerhöhung von zwei 
bis drei Prozent - und in den meisten Branchen aber von mindestens 
150 Franken. Die Lohnerhöhungen sollen generell erfolgen. Mit diesen 
Forderungen haben die SGB-Gewerkschaften am 20. August die 
diesjährige Lohnrunde eingeläutet.
Die Gewinnsituation der Unternehmen, die gestiegene Produktivität 
und der Lohnrückstand machten jetzt eine substanzielle Lohnrunde für 
die Arbeitnehmer/innen mit unteren und mittleren Einkommen nötig, 
forderte SGB-Präsident Paul Rechsteiner. Generelle Abschlüsse - 
zumeist in Form von einheitlichen Beträgen von 150.- gefordert - und 
stark angehobene Mindestlöhne förderten nicht nur die 
Lohngerechtigkeit, sondern seien auch "der wirksamste Beitrag gegen 
die Lohnungleichheit der Geschlechter."
"Die Schweizer Wirtschaft profitiert seit einigen Monaten 
branchenübergreifend von einer konjunkturellen Erholung", stellte 
SGB-Chefökonom Daniel Lampart fest. Aber: Vom letzten Auf-schwung 
hätten vor allem die hohen und höchsten Einkommen profitiert. "Von 
1997 bis 2006 hat sich die Zahl der Arbeitnehmenden mit über 1 Mio. 
Lohn mehr als vervierfacht: von 1000 auf über 4500. Diese Öffnung der
Lohnschere ist zu einem beträchtlichen Teil die Folge der 
Indivi-dualisierung der Lohnpolitik." Dank individuellen Boni und 
Mitarbeiterbeteiligungen habe sich das Kader schamlos bedient. 
"Deshalb sind jetzt generelle Lohnerhöhungen gefordert. Gleichzeitig 
sind Boni durch Fixlöhne zu ersetzen." Lampart verlangte zudem vom 
Bund, den erneuten "massiven Krankenkassen-Prämienschock durch höhere
Prämienverbilligung abzufangen, und von der Nationalbank, sich dem zu
starken Franken entgegenzustemmen.
Unia fordert rund 3 Prozent für alle als Teuerungsausgleich, als 
Beitrag an die höheren Krankenkassenprämien und als Realloherhöhung, 
in vielen Branchen in Form von einheitlichen Beträgen von zumeist 
150.- Franken. Dies gilt etwa für den Bau und die Gewerbeberufe. "Im 
Baugewerbe läuft es wie geschmiert und im Gewerbe ist der 
Nachholbedarf besonders gross, weil die Arbeitgeber in mehreren 
Branchen trotz guter Konjunktur im vergangenen Jahr keine 
Lohnerhöhung gewährt haben", begründete Unia GL-Mitglied Hansueli 
Scheidegger die Forderungen. Er verwies auch auf die Gefahr der 
Abwanderung von Fachkräften. Bei Coop und Migros verlangt Unia 140.-,
in der Industrie "ein Ende der Bescheidenheit".
Voller Teuerungsausgleich und eine Reallohnerhöhung von 1,5 bis 2 
%: so lauten die Forderungen der Gewerkschaft Kommunikation (GeKo) an
Post und Swisscom. Alain Carrupt, GeKo-Zentralpräsident: "Diese 
Erhöhungen sind absolut verdient, vernünftig und wirtschaftlich 
notwendig." Denn: "Ständige Restrukturierungen, immer schlechtere 
Bedingungen und steigender Leistungsdruck lasten auf den Schultern 
der Mitarbeitenden und haben insgesamt zu einer Verschlechterung der 
allgemeinen Arbeitsbedingungen geführt."
Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) fordert nicht nur 
eine Reallohnerhöhung von 2 %. Er will gleichzeitig auch eine 
Eindämmung der variablen Erhöhungen. Deshalb soll neu über diese 
verhandelt werden. Für die individuellen Erhöhungen sollen klare und 
verhandelbare Kriterien festgelegt werden. SBPV-Zentralsekretärin 
Denise Chervet: "Die Personalkommissionen sollen die Verteilung der 
Löhne gemäss Lohnklassen und Geschlecht kontrollieren können."

Kontakt:

Auskünfte:
Daniel Lampart, SGB-Chefökonom, 079 205 69 11
Hansueli Scheidegger, GL Unia, 031 350 23 02
Denise Chervet, Zentralsekretärin SBPV, 079 408 92 40
Alain Carrupt, Zentralpräsident Gewerkschaft Kommunikation, 079 451
62 55

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