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Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt

EMPA: Zum Gedenken an Max Hochweber

Dübendorf (ots)

4. September 2002/Am 28. August 2002 ist der
frühere stellvertretende Direktor der Eidgenössischen 
Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), Dr. chem. Max 
Hochweber gestorben. Seine Arbeiten haben einen wichtigen Beitrag 
zum internationalen Renommee der Empa in verschiedenen Bereichen der 
angewandten Chemie und Technik beigetragen.
Max Hochweber, geboren am 19. Februar 1918 in Zürich, absolvierte 
1933-36 eine Lehre als Chemielaborant an der Empa. Anschliessend 
studierte er an der Fachhochschule Winterthur und diplomierte in 
Chemie. Es folgten drei Jahre in der chemischen Industrie in Basel, 
bevor er 1942 an die Empa zurückkehrte.
Aktivdienst als Offizier einer Mitrailleurkompanie, Arbeit an der 
Empa und das Studium an der Universität Zürich wechselten nun in 
kurzen Folgen. 1947 promovierte er in Chemie und übernahm im 
gleichen Jahr die Leitung der Empa-Abteilung "Anstrichstoffe und 
Lacke". Sein fundiertes wissenschaftliches und praktisches Wissen 
sowie sein aussergewöhnlicher Arbeitseinsatz führten bald zu einem 
ausgezeichneten nationalen und internationalen Renommee dieser 
Abteilung. Hochweber war massgebend mitverantwortlich für unzählige 
wichtige Arbeiten der Schweizerischen Normenvereinigung (SNV), für 
grundlegende Merkblätter des Schweizerischen Maler- und 
Gipsermeister-Verbandes (SMGV) und des Verbandes schweizerischer 
Lack- und Farbenfabrikanten (VSLF). Seine Forschungsarbeiten 
umfassten Themen wie Bewitterungswiderstand von Anstrichstoffen, 
insbesondere Holzschutzmitteln, Wasserdampfdiffusion bei Polymeren, 
umweltgerechte Wiederverwertung von verunreinigten Lösungsmitteln, 
Laugen und Säuren, Auswascheffekte bei Organ-Silikatfarben, um nur 
einige wenige zu nennen. Basierend auf seiner Erfahrung als 
Gerichtsexperte organisierte er mit verschiedenen Fachverbänden 
Kurse für die Schulung von Experten. Dies bewältigte er neben seiner 
Hauptaufgabe als Abteilungsleiter und später als Leiter des Ressorts 
Sondergebiete. 1973 wählte ihn der Bundesrat zum Stellvertretenden 
Direktor der Empa. Auch in dieser Funktion liess er es sich nicht 
nehmen, gelegentlich selbst mit Helm, Stirnlampe, Seil, 
Karabinerhaken und Overall in entleerten Hochdruckwasserleitungen 
von Alpenkraftwerken deren Sicherheit zu überprüfen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten Max Hochweber genauso wie 
die Fachwelt. Vor allem seine unkomplizierte, geradlinige Art wurden 
von Freund und "Feind" (die gab es in der Regel nur kurzfristig in 
Gerichtsfällen) anerkannt. Er hat es als Chemiker stets verstanden, 
in einer Sprache zu sprechen, die von Handwerkern, Technikern, 
Ingenieuren und Juristen verstanden wurde. Dies dürfte mithin auch 
ein Grund sein, dass sich sein Fachbuch "Materialkunde für Maler" im 
gesamten deutschsprachigen Raum grosser Beliebtheit erfreut.
Nach seinem Übertritt in den Ruhestand 1983 unternahm er zusammen 
mit seiner Gattin immer wieder Reisen ins Himalaja-Gebiet, 
insbesondere ins Tibet. Er liebte die Menschen und Landschaften 
dieser Länder. Dies fand seinen Ausdruck in der fortwährenden 
Unterstützung des einzigen tibetischen Klosters in der Schweiz, in 
Rikon.
Nach schwerer Krankheit durfte er am 28. August zuhause im Beisein 
seiner Familie sterben. Wir werden ihn stets in guter Erinnerung 
behalten.
Prof. Urs Meier, Empa-Direktion
Redaktion: Rémy Nideröst, Tel. 01/823 45 98; E-Mail:  
remigius.nideroest@empa.ch, Portraitfoto kann gemailt werden!

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