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auto-schweiz: Die Autos von morgen - leicht und effizient / Medienkonferenz von auto-schweiz zum Thema "Energieeffizienz beim Automobil - mehr als ein Schlagwort!"

Bern (ots)

Zahlen belegen es, die Umwelt fordert es:
energieeffiziente Autos liegen im Trend. Wer aber lässt sich warum 
"verführen", ein energieeffizientes Auto zu kaufen? Was bedeutet 
Energieeffizienz genau? Gehört die Zukunft dem batteriegetriebenen 
Elektroauto? An der heutigen Medienkonferenz haben Prof. Dr. Lino 
Guzzella der ETH Zürich, Frau Dr. Anja Peters des 
Fraunhofer-Instituts ISI Karlsruhe sowie Max Nötzli und Andreas 
Burgener von auto-schweiz das "Modewort" Energieeffizienz aus 
verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Konsens: Der Trend zu 
kleineren, leichteren und effizienteren Autos wird anhalten.
Das Thema Energie und Energieeffizienz sei viel komplexer, als man
aufgrund der politisch und medial geführten Diskussionen meinen 
könnte. Mit diesem Kernsatz umrahmte Max Nötzli, Präsident von 
auto-schweiz, der Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure, die
heutige Medienorientierung. Verschiedene Referate und Studien 
thematisierten Energieeffizienz beim Auto.
Sparen ist nicht alles
"Ohne Energie läuft heute nichts mehr", sagte Andreas Burgener, 
Direktor von auto-schweiz, und formulierte in seinem Referat diesen 
Gedanken um: "Aber auch ohne Energiesparen läuft nichts mehr." Die 
Ressourcen würden mit der stetig zunehmenden Bevölkerung und deren 
wachsendem Mobilitätsbedürfnis laufend knapper, führte er aus, und 
die Endlichkeit fossiler Energieträger sei fast voraussehbar. 
Lösungen müssten her. Wie viel Energie Herr und Frau Schweizer in 
allen Lebensbereichen benötigen und in welchem Ausmass damit das 
Klima be- oder entlastet wird, hängt gemäss Burgener davon ab, "wie 
intelligent und effizient wir die Energie nutzen". Der Schlüssel für 
eine gute Energiezukunft liegt seiner Meinung nach nicht nur bei 
Energieeinsparungen, sondern vor allem bei der Steigerung der 
Energieeffizienz. Diese erhöht die Produktivität, entlastet die 
Umwelt und reduziert die Kosten. Wie das funktioniert, führte Dr. 
Lino Guzzella, Professor für Thermotronik an der ETH Zürich, in 
seinem Referat "Technische Entwicklung im Automobilbereich" 
eindrücklich vor Augen.
Das perfekte Auto: zwei Liter Benzin auf 100 Kilometer
"100 Millionen Liter Benzin oder Diesel könnten in der Schweiz 
sofort und ohne weitere Investitionen in die Infrastruktur eingespart
werden, wenn alle ihren Fahrstil konsequent auf "Eco-Driving" 
umstellen würden", erläuterte Guzzella in seinem Referat. Er nahm mit
seinem wohl kosteneffizientesten Ansatz zum Treibstoffsparen auch die
Autofahrerinnen und Autofahrer in die Pflicht. Das alleine reicht 
aber nicht aus. Solange fossile Kohlenwasserstoffe die dominante 
Energiequelle des Individualverkehrs sind, solange ist die 
Entwicklung von sparsamen Fahrzeugen von zentraler Bedeutung.Guzzella
formuliert dies so: "Unsere besten Ölquellen sind sparsame Autos." 
Und weiter: "Das perfekte Auto von morgen verbraucht im Durchschnitt 
zwei Liter pro 100 Kilometer, ist maximal 800 Kilogramm schwer, weist
kleinere aerodynamische und rollreibungsbedingte Verluste auf und 
enthält ein hocheffizientes Antriebssystem."
Die grösste Herausforderung für die Autoingenieure liegt jedoch 
darin, dass die leichten Fahrzeuge ohne Einsatz von teuren 
Materialien und Fertigungsverfahren nicht jenen hohen 
Sicherheitsstandards genügen, die heutige Automobile bereits 
aufweisen. Guzzella sieht einen Lösungsansatz in der 
Automatisierungstechnik. Durch Kommunikation, Navigation und 
elektronische Steuerungen werden Unfälle so von Anfang an 
ausgeschlossen. Würde dies gelingen, könnten Autos damit sehr leicht 
gebaut werden. Guzzella gibt zu, dass dieser Ansatz recht utopisch 
ist. Eines ist für ihn jedoch ganz klar: "Will das Auto seinen 200. 
Geburtstag feiern, muss es neu erfunden werden." Der Weg dahin 
zeichnet sich ab. Guzzella sieht für die nächsten zehn Jahre klar 
zwei Trends: erstens leichtere und kleinere Fahrzeuge und zweitens 
effizientere Antriebssysteme.
Elektromobilität: Gefahr von hohen Erwartungen
Dr. Anja Peters vom Fraunhofer-Institut für System- und 
Innovationsforschung ISI in Karlsruhe, umschrieb die psychologischen 
Voraussetzungen für den Kauf von Elektroautos. "Solche Zukunftsautos 
haben heute ein positives Image und punkten bei den Käufern vor allem
mit neuen Technologien, Umweltvorteilen und nicht zuletzt mit 
Individualität", hielt sie fest. "Technik-Begeisterte", 
"Umweltengagierte", "urbane Individualisten" sowie "wohlhabende 
Neugierige" sind aussichtsreiche Elektroautomobilisten von morgen. 
Sie sieht gleichzeitig die Gefahr, dass zu optimistische Erwartungen 
bezüglich Marktentwicklung aufgebaut werden und so beim Kunden 
Enttäuschungen entstehen können. Als kritisch für die Kundenakzeptanz
zeigen sich in den Untersuchungen der Forscher des Fraunhofer ISI die
hohen Batteriekosten sowie Befürchtungen bezüglich Reichweite und 
Lebensdauer der Batterien. Wichtig sei, die Kundenbedürfnisse 
frühzeitig in die Entwicklung mit einzubeziehen und attraktive 
Angebote und handhabbare Konzepte zu entwickeln. Unmittelbare 
Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen sind wichtig, damit die Leute ein 
realistisches Bild von den Eigenschaften von Elektroautos und ihren 
eigenen Bedürfnissen erhalten und besser einschätzen können, ob 
Elektroautos zu den eigenen Mobilitätsbedürfnissen passen oder 
nicht."
Forschen, entwickeln und umdenken
"Bis heute wurde der ideale Speicher für elektrische Energie im 
Auto noch nicht gefunden", sagte auto-schweiz Präsident Max Nötzli. 
Direktor Andreas Burgener legte dar, wie die Hersteller sich mit 
Taten zu ihrer Verantwortung für den Klimaschutz bekennen. Die 
Branche entwickelt laufend neue Konzepte, um verbrauchsarme und 
umweltschonende Autos zu produzieren. Seit 1990 konnte der 
durchschnittliche Treibstoffverbrauch der Neufahrzeuge um mehr als 25
Prozent gesenkt werden. 2009 lag der durchschnittliche Verbrauch bei 
6,8 Liter pro 100 Kilometer, das ist vier Prozent weniger als ein 
Jahr zuvor. Und mit jeder neuen Fahrzeuggeneration wird der 
Treibstoffverbrauch weiter reduziert. "Doch die Autoindustrie gibt 
sich mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden, die Forschung und 
Entwicklung wird weiter vorangetrieben, die Technik wird immer 
ausgefeilter, die Fahrzeuge immer leichter und effizienter", so 
Burgener. Technische Massnahmen allein reichen aber nicht aus, um die
gesetzten CO2-Ziele zu erreichen. Gefordert seien auch die 
Autofahrerinnen und Autofahrer. Sie müssen ihr Mobilitätsverhalten 
ändern und umdenken: "Eigentlich müssten die über 10-jährigen Autos 
durch neue, effiziente Wagen ersetzt werden." Das Umdenken findet 
bereits statt und lässt sich in Zahlen ausdrücken, so Burgener: "Über
die Hälfte der Neuwagenkäufer haben sich 2009 für ein Modell der 
Energieeffizienz-Kategorien A oder B entschieden."
Umweltfreundlichkeit statt Pferdestärken - Autowerbung in 
grundlegendem Wandel
Der Trend der Werbebotschaften geht weg von Pferdestärken und 
anderen Leistungsmerkmalen hin zu Umweltfreundlichkeit: Dies ist das 
Fazit einer Studie von Media Focus* im Auftrag von auto-schweiz, 
welche die Hauptaussagen der Werbung für Autos in den ersten vier 
Monaten des Jahres 2006 mit 2010 vergleicht.
Der Trend ist eindeutig: sind 2006 noch 17 Prozent der 
Werbeausgaben unter den Titel "Leistung / PS" zu stellen, schrumpft 
dieser Anteil 2010 auf drei Prozent. Diese Zahl betrifft die 50 
gewichtigsten Automarken in der Schweiz und entspricht einer 
Abdeckung von 90 Prozent des Marktes für Neuwagen. Auch bei den 
sogenannten "Top10 Brands" bestätigt sich der Trend: 2006 wurden 
diese Autos noch zu 6 Prozent über "Leistung / PS" angepriesen, 2010 
war es nur noch ein Prozent. Gewachsen sind die sogenannten grünen 
Werbeinformationen, in der Studie unter "Umwelt / Energieeffizienz / 
Treibstoffverbauch / CO2-Emission" zusammengefasst: Sie schnellten 
von 14 Prozent 2006 auf 32 Prozent 2010 hinauf. "Der immer wieder 
gegen die Branche gerichtete Vorwurf, die Werbung für das Produkt 
Auto stelle Leistungskomponenten in den Vordergrund, ist gründlich 
widerlegt", kommentiert Andreas Burgener, Direktor von auto-schweiz, 
die Resultate und unterstreicht: "Grünes Bewusstsein der Autobranche 
ist weder Reinwaschen noch Behauptung, sondern gelebte Wirklichkeit."
Die Untersuchung definierte neben den Leistungs- und Umweltkategorien
noch drei weitere Kategorien, nämlich "Design / Lifestyle", 
"Sicherheit" und "Neutral / Promotion". Interessant dabei ist, dass 
das Thema Sicherheit an Bedeutung verloren hat: zu 22 Prozent 
kommunizierte die Werbung 2006 Sicherheitsaspekte, nur noch zu 13 
Prozent sind es 2010. "Sicherheit wird vom Kunden von Grund auf 
erwartet werden", glaubt Burgener. Zugenommen hat hingegen die 
Vermittlung des Themas "Design / Lifestyle". Beim Vergleich aller 
Modelle nahm dieser Aspekt von 23 Prozent 2006 auf 29 Prozent 2010 
zu, bei den "Top10 Brands" von 13 auf 17 Prozent. Dazu Andreas 
Burgener: "Das Auto bleibt halt immer auch noch ein emotionales Gut".
Unverändert hoch blieben die Gesamtausgaben der Autobranche für 
Werbung in Printmedien, Fernsehen, Radio und Kino im jeweils 
untersuchten Zeitraum: fast 109 Millionen Franken waren es 2006, 
wenig über 111 Millionen Franken 2010.
* Media Focus, WerbeforschungsinstitutMarktuniversum: Top 50 
Marken (90% Abdeckung des Markes für Neuwagen) Medienuniversum: 
Print, TV, Plakat, KinoZeit: Januar - April 2006 und 2010

Kontakt:

auto-schweiz
Max Nötzli, Präsident
E-Mail: m.noetzli@auto-schweiz.ch

Andreas Burgener, Direktor
Tel.: +41/31/306'65'65
E-Mail: a.burgener@auto-schweiz.ch
Internet: www.auto-schweiz.ch; www.cleverunterwegs.ch

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