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Dätwyler Holding AG

Schwierige Marktsituation drückt auf Dätwyler-Ergebnis

Altdorf (ots)

Die Wirtschaftsflaute sowie die rückläufige
Nachfrage der Telecombranche und der Automobilindustrie sind auch an
der Dätwyler Gruppe nicht spurlos vorbeigegangen: Während der Umsatz
um 4.7% auf CHF 539.5 Mio. (i.V. CHF 566.4 Mio.) zurückging,
reduzierte sich der Konzerngewinn um 42.3% auf CHF 15.8 Mio. (i.V.
27.4 Mio.). Da der Urner Industriezulieferer mit einem weiterhin
schwachen Marktumfeld rechnet, wurden Massnahmen zur Kostensenkung
eingeleitet. Unter anderem baut Dätwyler in den Konzernbereichen
Kabel+Systeme sowie Gummi+Kunststoffe weltweit 130 Stellen ab. Rund
90 davon entfallen auf den Standort Uri. Die Gewinnprognose 2002
reduziert sich auf CHF 20-25 Mio.
Die Dätwyler Gruppe wurde im ersten Halbjahr 2002 von der weltweit
schwierigen Konjunktursituation erfasst. Dabei hat sich die im
zweiten Halbjahr 2001 einsetzende wirtschaftliche Abkühlung in den
Hauptmärkten verstärkt: Der Zusammenbruch der Telecombranche und die
stagnierende Automobilindustrie haben bei drei von fünf
Konzernbereichen Umsatz- und Ertragseinbussen verursacht. Zudem
schlugen die Export- und Absatzrückgänge der Schweizer
Maschinenindustrie sowie rezessive Tendenzen in Deutschland negativ
zu Buche. Gesamthaft ging der Umsatz im ersten Semester 2002 im
Vergleich zur starken Vorjahresperiode bei gehaltenen Marktanteilen
um 4.7% auf CHF 539.5 Mio. (im Vorjahr CHF 566.4 Mio.) zurück. Der
Konzerngewinn reduzierte sich um 42.3% auf CHF 15.8 Mio. (i.V. CHF
27.4 Mio.). Mit diesen Resultaten vermochte die Dätwyler Gruppe die
angestrebte Verbesserung der operativen Ertragskraft nicht zu
erreichen. Das Halbjahresergebnis 2002 liegt zwar deutlich unter
Vorjahr, aber im Rahmen des zweiten Semesters 2001. In den
Konzernbereichen Kabel+Systeme, Gummi+Kunststoffe sowie
Präzisionsrohre verzögert sich wegen der andauernden
Konjunkturschwäche der finanzielle Erfolg der eingeleiteten
Massnahmen.
Beträge 
in Mio. CHF
1.Halb-  Kabel +  Gummi+  Präzi-  Pharma-    Tech-   Finanz-  Total
jahr     Systeme  Kunst-  sions-  zeutische  nische  und      Konzern
2002              stoffe  rohre   Ver-       Kompo-  Dienst-         
                                  packungen  nenten  leis-
                                                     tungen
Umsatz 
Total     104.2   60.1     81.6    101.1     193.1      -       539.5
EBIT vor 
besonderen 
Aufwendungen/
Erträgen   -1.9   -1.1      2.5     11.2      12.1     1.7       24.6
Besondere 
Aufwendungen/
Erträge    -5.0     -        -       -         -       5.0        -
EBIT       -6.9   -1.1      2.5     11.2      12.1     6.7       24.6
1. Halb-
jahr 2001
Umsatz 
Total     125.1   59.8     87.9     79.0     215.5      -       566.4
EBIT        6.2   -1.9      5.8      6.6      22.8     2.9       39.8
Erfolgreiche Akquisitionen, negativer Währungseinfluss
Im ersten Semster 2002 erstmals konsolidiert wurden die im vierten
Quartal 2001 getätigten Akquisitionen Schuricht GmbH (DE) sowie
Wheaton Pharmatech (US). Aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden
ist die per 1. Januar 2002 veräusserte Fluid SpA (IT). Diese
Veränderungen führten netto zu einer Umsatzzunahme von 5.3%. Auf
vergleichbarer Vorjahresbasis hätte der Umsatzrückgang in lokalen
Währungen 8% betragen. Dazu kommt ein negativer Wechselkurseinfluss
von 2%. Auf EBIT-Basis ergab sich im Vergleich zur erfolgreichen
Vorjahresperiode in den ersten sechs Monaten 2002 ein Rückgang von
38.2% auf CHF 24.6 Mio. (i.V. CHF 39.8 Mio.). Im EBIT bereits
berücksichtigt sind ein besonderer Ertrag und ein besonderer Aufwand,
die sich kompensieren: Einerseits resultierte aus dem Verkauf eines
nicht weiter benötigen Fertigungsgebäudes ein besonderer Ertrag von
CHF 5.0 Mio. Anderseits musste das im Jahresbericht 2001 erwähnte,
fehlgeschlagene Betreibermodell des Konzernbereichs Kabel+Systeme um
weitere CHF 5.0 Mio. wertberichtigt werden. Der Cash Flow belief sich
auf CHF 46.9 Mio. (i.V. CHF 55.6 Mio.), was einem Rückgang um 15.6%
entspricht.
Telecomkrise belastet Kabel+Systeme
Der Umsatz im Konzernbereich Kabel+Systeme hat im Trend mit der
rückläufigen Branchenentwicklung stark abgenommen. Das
Betriebsergebnis ist negativ ausgefallen. Je nach Geschäftsbereich
entwickelten sich die Resultate unterschiedlich. Dank der
Sonderstellung der Spezialkabel und Liftkabel hielt sich der
Umsatzrückgang in Grenzen. Im Gegensatz dazu vermochten sich die
Geschäftsbereiche Strukturierte Gebäudeverkabelung und Carrier trotz
konstanten Marktanteilen der Telecomkrise nicht zu entziehen. Der
massive Einbruch der Telecombranche wurde verstärkt durch die
schwierige Wirtschaftslage im Hauptmarkt Deutschland. Dem Umsatz- und
Ertragsrückgang wird mit rigorosen Massnahmen zur Kostensenkung
entgegengewirkt.
Gummi+Kunststoffe: Im Turnaround
Der Konzernbereich Gummi+Kunststoffe hat den eingeschlagenen Weg
zum Turnaround zielstrebig weiterverfolgt: Einem gehaltenen Umsatz im
ersten Halbjahr 2002 steht eine Ertragsverbesserung dank erhöhter
Produktivität und weiterer Produktionsverlagerungen gegenüber. Der
Geschäftsbereich Automobil erzielte eine leichte Umsatzsteigerung.
Mit einer 20%-Beteiligung am bisherigen Vertragspartner für die
Fertigung von Bremsdichtungen - der Prokes & Co. s.r.o. in Tschechien
- hat Dätwyler die Basis zur Stärkung dieses Produktionsstandortes
gelegt. Der Geschäftsbereich Bau hat seine Umsatzziele für das erste
Halbjahr 2002 erreicht. Die konsequenten Massnahmen zur
Kostenreduktion und Produktivitätserhöhung sowie die vermehrte
Fokussierung auf Spezialprodukte zeigen positive Auswirkungen. Trotz
der generell gedämpften Aussichten im Automobil- und Baumarkt
erwartet Dätwyler im zweiten Halbjahr bei gehaltenen Umsätzen eine
leichte Verbesserung der Ertragslage.
Präzisionsrohre mit neuen Anlagen
Der Konzernbereich Präzisionsrohre erwirtschaftet rund 80 % des
Umsatzes in der Automobilindustrie. Entsprechend konnte er sich im
ersten Halbjahr 2002 dem schwierigen Marktumfeld nicht entziehen:
Bruttoumsatz, Marge und Ertrag liegen unter den Vergleichswerten des
Vorjahres. Der negative Effekt aus der rückläufigen Produktion von
Personen- und Nutzfahrzeugen wurde verstärkt durch einen ungünstigen
Wechselkurseinfluss sowie höhere Einkaufspreise für Bandstahl. Dazu
kam die verzögerte Inbetriebnahme einer Schweisslinie in Rothrist.
Die Strategie zur Erhöhung der Wertschöpfung entlang dem Rohr wird
konsequent weitergeführt. Für das zweite Halbjahr werden keine
belebenden Marktimpulse erwartet.
Erfreuliche Entwicklung bei Pharmazeutischen Verpackungen
Der Konzernbereich Pharmazeutische Verpackungen vermochte im
ersten Halbjahr 2002 sowohl Umsatz als auch Ertrag zu steigern. Mit
einem Eigenwachstum von 6% konnte er zusätzliche Marktanteile
gewinnen. Dazu kommt der nachhaltige Beitrag der per 1. Januar 2002
übernommenen Wheaton Pharmatech (US). Die Integration und die Nutzung
von Synergien verlaufen reibungslos und schneller als erwartet. Mit
dieser Neuerwerbung hat Dätwyler im Konzernbereich Pharmazeutische
Verpackungen ein wichtiges strategisches Ziel erreicht: nachhaltige
Stärkung der Marktposition bei den US-Pharmaproduzenten. Trotz
Preiserhöhungen für Rohmaterialien konnten die Margen verbessert
werden. Die Bereichsleitung ist aufgrund der guten Auslastung
zuversichtlich, 2002 die Umsatz- und Ertragsziele zu übertreffen.
Technische Komponenten mit Nachfragerückgang
Im Konzernbereich Technische Komponenten hat sich der
Nachfragerückgang in der ersten Jahreshälfte 2002 stark manifestiert.
Im Vergleich zur erfolgreichen Vorjahresperiode ging daher auch der
Ertrag zurück. Der massive Einbruch der Investitionsgüterindustrie,
der anhaltende Abbau von Lagerbeständen bei Kunden und die
rückläufige Konjunktur in der Bau- und Maschinenindustrie in den
Hauptmärkten Schweiz und Deutschland haben den Geschäftsbereich
Industrietechnik/Haustechnik spürbar belastet. Das Geschäft für
Elektronik-Komponenten konnte sich dem dramatischen Einbruch des
globalen Halbleitergeschäftes nicht entziehen. Demgegenüber weisen
der Versandhandel Elektronik/Datentechnik sowie Dätwyler i/o devices
bisher eine gute Resistenz gegenüber der schwachen Wirtschaftslage
auf. Die Integration von Schuricht (DE) verläuft planmässig. Für die
zweite Jahreshälfte geht die Dätwyler Gruppe von einer anhaltend
schwachen Nachfragesituation aus.
Neue Mitglieder der Konzernleitung
Der Konzernbereich Kabel+Systeme wird seit 1. Mai 2002 von Pierre
Stalder geführt. Vor seinem Eintritt in die Konzernleitung hat Pierre
Stalder den Geschäftsbereich Dätwyler i/o devices aufgebaut. Weiter
hat der Verwaltungsrat Timothy P. Ryan zum Leiter des Konzernbereichs
Technische Komponenten mit Amtsantritt am 1. Dezember 2002 ernannt.
Marktentwicklung
Zur Zeit prägen Zurückhaltung und Verunsicherung die Hauptmärkte
der Dätwyler Gruppe. Anzeichen für eine kurzfristige wirtschaftliche
Erholung sind kaum auszumachen. Prognosen deuten darauf hin, dass in
der Telecombranche und der Automobilindustrie auch im ersten Semester
2003 nicht mit einer nachhaltigen Marktbelebung zu rechnen ist. Die
Dätwyler Gruppe nutzt diese Übergangszeit, um sich für den nächsten
Aufschwung zu positionieren. Dazu werden in sämtlichen
Konzernbereichen Strukturen und Prozesse optimiert, Kosten rigoros
reduziert und die Produktivität erhöht.
Stellenabbau unumgänglich
Die Anpassung an das veränderte Marktumfeld ist nicht ohne
Reduktion des Mitarbeiterbestandes zu erreichen. Im Verlauf der
nächsten neun Monate wird der Personalbestand konzernweit
schrittweise um rund 130 Personen verringert. Die Krise in der
Telecombranche zwingt auch Dätwyler, in ihrem Konzernbereich
Kabel+Systeme weltweit 100 Stellen abzubauen. Rund 60 davon entfallen
auf den Standort Uri. Auch im Konzernbereich Gummi+Kunststoffe kommt
es im Rahmen der Umsetzung des Kompetenzzentrums Uri - wie zu Beginn
des Jahres angekündigt - zu einem weiteren Abbau des
Personalbestands. Durch die Verlagerung arbeitsintensiver
Produktionsprozesse an kostengünstigere Standorte im Ausland sowie
durch die Vereinfachung administrativer Abläufe sind in Uri rund 30
Stellen betroffen.
Reduktion der Gewinnprognose
Mit diesen eingeleiteten Massnahmen zur Kostensenkung bewahrt die
Dätwyler Gruppe in der gegenwärtig schwierigen Marktsituation ihre
Handlungsfreiheit. Trotzdem kann das Vorjahresergebnis nicht erreicht
werden. Aufgrund des schwachen ersten Halbjahres und der unsicheren
Aussichten reduziert sich die Gewinnprognose 2002 auf CHF 20-25 Mio.
Dätwyler Gruppe
Die Dätwyler Gruppe ist ein international ausgerichteter
Mischkonzern, tätig als industrieller  Zulieferer und Distributor
technischer Komponenten. Dabei konzentriert sich der Konzern auf
attraktive Märkte und Nischen, die ein profitables Wachstum
ermöglichen. Mit den fünf Konzernbereichen Kabel+Systeme,
Gummi+Kunststoffe, Präzisionsrohre, Pharmazeutische Verpackungen und
Technische Komponenten bearbeitet er die Kernmärkte Automobil-,
Telecom-, Pharma-, Maschinen- und Bauindustrie. 2001 erwirtschaftete
Dätwyler mit rund 4300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz
von CHF 1064 Mio. Dätwyler ist seit 1986 am Hauptsegment der SWX
Swiss Exchange kotiert.
Bilanz-Medienkonferenz  27. März 2003  08.30 Uhr  
                           Hotel Savoy Zürich
Analysten-Orientierung  27. März 2003  11.00 Uhr  
                           Hotel Savoy Zürich
Generalversammlung      29. April 2003
Halbjahresbericht       22. August 2003
Generalversammlung      um 17.00 Uhr in Altdorf
                           theater (uri) Tellspielhaus
Den kompletten Halbjahresbericht 2002 finden Sie unter:
www.daetwyler.ch/finanzen&information

Kontakt:

Silvio A. Magagna
Mitglied der Konzernleitung
Mediensprecher Dätwyler Holding AG
CH-6460 Altdorf
Tel. +41/41/875'13'04
Freitag 23. August 2002 von 08.00 - 10.00 Uhr
[ 001 ]

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