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Staatskanzlei Luzern

Forschen für die Praxis - erster Forschungsbericht der Fachhochschule Zentralschweiz FHZ

Luzern (ots)

Comics, aus denen man mehr lernen kann als nur,
dass Kleopatra eine schöne Nase hatte - Infusionsgeräte, die
verhindern, dass Patienten ein falsches Medikament erhalten -
Croupiers, die Spielsüchtige erkennen, bevor sie Frau, Kinder und
Eigenheim auf Trois-Rouge-Manque setzen - Schwinger, die eine ganze
Region wirtschaftlich auf die Beine lupfen - und Schweizer Jazzer,
die mehr können als nur den Blues der Mittelmässigkeit zu blasen: Die
Fachhochschule Zentralschweiz präsentiert im Forschungsbericht 2004
eine Auswahl ihrer anwendungsorientierten Forschungs- und
Entwicklungsprojekte.
Thematisch ist die Forschung an der Fachhochschule Zentralschweiz
(FHZ) ausgesprochen vielfältig, doch in einer Hinsicht zeigt sie ein
einheitliches Konzept: FHZ-Forschung ist an der Praxis orientiert,
sie will dort Lösungen suchen und finden, wo den Unternehmen, den
öffentlichen Diensten, den Vereinen und der Bevölkerung effektiv der
Schuh drückt, primär in der Zentralschweiz, aber auch in der übrigen
Schweiz und im Ausland. Die FHZ betreibt wenig Grundlagenforschung -
dafür sind in der Schweiz im Wesentlichen die Universitäten und die
Eidgenössischen Technischen Hochschulen zuständig -, FHZ-Projekte
schaffen jedoch neues Wissen, indem sie Grundlagenforschung auf ein
konkretes Problem anwenden.
Kluges Infusionsgerät, aufmerksame Croupiers
Gewisse Problemstellungen verlangen nach einer architektonischen
oder technischen Lösung: Das Institut für Elektronik der Hochschule
für Technik + Architektur Luzern hat beispielsweise medizinische
Infusionsgeräte mit einem Strichcode-Leser ausgerüstet. Das Gerät
erkennt anhand des Strichcodes, ob die richtige Ampulle eingelegt
wurde, und verringert das Risiko, dass PatientInnen durch ein
falsches Medikament zu Schaden kommen. Anderen Situationen kann mit
sozialwissenschaftlichen Methoden begegnet werden: Die Zulassung von
Grands Jeux ohne Einsatzlimite hat die Problematik der Spielsucht in
der Schweiz verschärft. An der Hochschule für Soziale Arbeit, Luzern,
wurde nun in Zusammenarbeit mit schweizerischen und österreichischen
Kasinos eine Methode entwickelt, dank welcher Angestellte von
Spielbetrieben spielsüchtige Menschen erkennen und entsprechend
betreuen können.
Forschung im Dienst der Lehre und der Öffentlichkeit
Die Vielfalt ist gross, die Entwicklungsmöglichkeiten ebenfalls,
und sie sind noch nicht ausgeschöpft: Forschung &; Entwicklung macht
zur Zeit einen eher geringen Anteil am Gesamtaufwand der FHZ aus -
2004 wendete die FHZ lediglich 10.8% der Mittel für die Forschung
auf, dies ist zwar mehr als in den Vorjahren (2002: 6.7%, 2003:
9.7%), doch das mittelfristige Ziel, 20% der Mittel für
Forschungszwecke zu verwenden, ist bei weitem noch nicht erreicht.
Selbst eine vor allem auf Lehre ausgerichtete Hochschule wie die FHZ
kann auf die Forschungstätigkeit der Dozierenden nicht verzichten.
Nur durch Forschung kann garantiert werden, dass im Unterricht der
neueste wissenschaftliche Stand vermittelt wird.
Nicht zu unterschätzen ist zudem die wirtschaftliche Bedeutung
einer praktisch ausgerichteten Hochschulforschung als Partnerin für
Wirtschaftsunternehmen: Beispielsweise wurde in einem
Forschungsprojekt am Institut für Tourismuswirtschaft der Hochschule
für Wirtschaft Luzern ein Instrument entwickelt, mit dem die
regionalökonomische Bedeutung einer Sportveranstaltung sehr
detailliert vorausgesagt werden kann. Dieses Werkzeug konnte mit
Blick auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2004 erfolgreich
getestet werden und zeigte bereits im Vorfeld auf, welche Dynamik das
Fest neben dem Sägemehl entwickeln würde. Potentielle Sponsoren von
Sportveranstaltungen können künftig recht genau einschätzen, welches
Risiko sie eingehen, und welche Wertschöpfung sie von ihrem
Sponsoring erwarten können.
Komplementär zu den Universitäten
Die FHZ will die Forschung an den Universitäten nicht
konkurrenzieren, sondern ergänzen. Zum einen ist dies in der klaren
Ausrichtung auf die Praxis begründet, zum anderen in der thematischen
Orientierung der FHZ-Forschung: Mit ihrem Forschungsprojekt zur
Geschichte des Jazz in der Schweiz bearbeitet die Musikhochschule
Luzern ein Themengebiet, das an den schweizerischen Universitäten
brach liegt. Oder: Ein Forschungsprojekt an der Hochschule für
Gestaltung und Kunst Luzern beschäftigt sich mit didaktischen Comics.
Dabei kommt mit den Comics eine Kunstform in den Blick, die für ein
immer grösser werdendes Publikum die hauptsächliche Lektüre
darstellt. Genau diese populäre Kunstform wird im Rahmen des Projekts
auf ihr Potenzial als Wissensvermittlerin geprüft - komplementäre
Forschung am Puls der Zeit.

Kontakt:

Johanna Estermann
Kommunikation FHZ
Tel. +41/41/228'42'47
Mobile +41/79/236'66'73
E-Mail: johanna.estermann@fhz.ch

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