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aha! Allergiezentrum Schweiz / aha! Centre d'Allergie Suisse

Medienmitteilung: Vorsicht vor hungrigen Wespen

Medienmitteilung: Vorsicht vor hungrigen Wespen
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Liebe Medienschaffende

Die Wespen schwirren momentan hartnäckig um uns und unser Essen herum. Denn Hitze und Trockenheit erschweren ihnen die Futtersuche. Nicht nur für Allergiebetroffene heisst es also aufpassen. Untenstehend erhalten Sie dazu eine Medienmitteilung von aha! Allergiezentrum Schweiz. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüsse

Bettina Jakob

Leiterin Kommunikation und Medien

aha! Allergiezentrum Schweiz

Vorsicht vor hungrigen Wespen

Sie sind momentan sofort zur Stelle, wenn wir draussen unser Essen auspacken: die Wespen. Ihnen fehlt es nämlich an Nahrung. Nicht nur für Allergikerinnen und Allergiker heisst also es aufpassen. aha! Allergiezentrum Schweiz rät allergischen Personen, immer die Notfall-Medikamente bei sich zu tragen.

Ungewöhnlich viele Wespen sind jetzt, Mitte Juli, zwar noch nicht unterwegs. Auffällig ist aber, dass sie ruckzuck zur Stelle sind, wenn wir unseren Gartentisch decken – und dann auch hartnäckig bleiben. Dies bestätigt Entomologe Christian Schweizer von der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope: «Aufgrund der heissen und trockenen Tage sowie der abgeschlossenen Heuet finden die Wespen zurzeit nicht viel Nahrung. Darum schwirren sie sehr aufdringlich um uns und unser Essen herum.» Sie benötigen zur Fütterung ihrer Brut eiweissreiche Nahrung – normalerweise etwa Blattläuse oder Raupen. Da diese aber Mangelware sind – was mit den aktuellen Hitzetagen weiter verschärft wird –, kann es auch mal ein Stück von unserer Bratwurst sein. Ob es heuer ein Wespenjahr wird, lässt sich aber noch nicht sagen – die Hochzeit der schwarz-gelben Insekten ist erst später im Jahr, im August, September «Es kann durchaus eines werden, aber die Zahl der Wespen ist jeweils stark vom aktuellen Wetter abhängig», so Schweizer.

Notfallmedikamente bei sich tragen

Was bedeutet das für Allergiebetroffene? «Menschen, die auf Gift von Wespe oder Biene allergisch sind, sollten immer ein ärztlich verschriebenes Notfallset auf sich tragen. Unmittelbar nach dem Stich müssen die Betroffenen die verordneten Medikamente wie Antihistaminika und Kortison einnehmen sowie sich allenfalls eine Adrenalinfertigspritze verabreichen. Zudem ist der Notarztdienst zu rufen über die Telefonnummern Schweiz 144 oder Europa 112», sagt Roxane Guillod, stellvertretende Leiterin Fachdienstleistungen bei aha! Allergiezentrum Schweiz. Denn Insektengift kann einen lebensbedrohlichen allergischen Schock auslösen. Ist kein Notfallset vorhanden: Ruhe bewahren und sofort den Notarzt verständigen.

«In der Schweiz sind etwa 3,5 Prozent der Bevölkerung von einer Insektengiftallergie betroffen», so Guillod; jährlich kommt es dadurch zu 3 bis 4 Todesfällen. Auch für nicht allergische Menschen kann es gefährlich werden: Bei einem Stich in Mund, Rachen, Hals ist ebenfalls sofort ein Arzt, eine Ärztin zu rufen, weil aufgrund der Schwellungen Erstickungsgefahr droht. Wenn möglich einen Eiswürfel lutschen, um ein allfälliges Zuschwellen der Atemwege zu verzögern.

Wie erkennt man eine allergische Reaktion?

Der Stich einer Biene oder einer Wespe verursacht eine schmerzhafte lokale Reaktion. Das deutet aber noch nicht auf eine Insektengiftallergie hin: «Eine Schwellung bis zu 10 Zentimeter Grösse ist normal. Sie kann von einer Rötung und Juckreiz begleitet sein, verschwindet aber innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen wieder», sagt Guillod. Ist die Schwellung grösser und dauert länger als 24 Stunden, spricht man von einer schweren Lokalreaktion. Aber auch diese ist normalerweise nicht gefährlich.

Bei einer Insektengiftallergie treten aufgrund einer Antikörper-Reaktion innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde nach dem Stich folgende Symptome auf: Juckreiz am ganzen Körper, Nesselfieber, Schwindel, Erbrechen bis hin zu Atemnot und Herzrasen. Mit Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder sogar Herz-Kreislauf-Kollaps kann diese allergische Reaktion – ein sogenannter anaphylaktischer Schock – lebensgefährlich sein.

Desensibilisierung hilft in vielen Fällen

Wer von einer Insektengiftallergie betroffen ist, kann diese ursächlich behandeln und eine Desensibilisierung, auch allergenspezifische Immuntherapie genannt, angehen. «Die Behandlung dauert zwischen drei und fünf Jahren und führt bei 95 Prozent der Wespengiftallergikern und bei 85 Prozent der Bienengiftallergikerinnen zu einem vollständigen Schutz», so Roxane Guillod.

So kann man Stichen vorbeugen

Praktische Massnahmen helfen, Wespenstiche möglichst zu vermeiden:

  • Keine hastigen Bewegungen machen; sich langsam entfernen, wenn eine Wespe in unmittelbarer Nähe ist.
  • Nie barfuss gehen, denn viele Wespen und haben ihre Nester am Boden. Bienen lieben Klee.
  • Schweiss zieht viele stechende Insekten an, darum Vorsicht bei Sport und Arbeiten im Freien.
  • Nahrungsmittel locken Wespen an; wenn möglich nicht draussen essen.
  • Nach jeder Mahlzeit die Hände waschen und sich den Mund abwischen – vor allem bei Kindern.
  • Nahrungsmittelabfälle gut verpacken.
  • Nie direkt aus Flaschen oder Dosen trinken. Süssgetränke und Bier locken Wespen an.
  • Auf Parfüm, Haarspray, stark parfümierte Sonnen- und Hautcremes sowie Haarshampoos mit Duftessenzen verzichten.
Kontakt: 
Bettina Jakob
Leiterin Kommunikation und Medien
aha! Allergiezentrum Schweiz
Scheibenstrasse 20
3014 Bern
Tel. +41 31 359 90 45 
bettina.jakob@aha.ch
www.aha.ch
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