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Bundesamt für Statistik

Schweizerische Fremdenverkehrsbilanz 2000

Bern (ots)

Deutliche Steigerung im internationalen Tourismus
Gemäss ersten Schätzungen des Bundesamtes für
Statistik (BFS) gaben die ausländischen Gäste 2000 in der Schweiz 13
Milliarden Franken aus, 1'226 Millionen mehr als ein Jahr zuvor
(+10,4%). Die Ausgaben von Schweizer Reisenden im Ausland sind
ebenfalls gestiegen und beliefen sich auf insgesamt 10,8 Milliarden
Franken; dies bedeutet eine Steigerung um 633 Millionen (+6,2%).
Daraus resultiert ein Aktivsaldo der Fremdenverkehrsbilanz von 2,2
Milliarden Franken, was im Vergleich zum Vorjahressaldo einem Plus
von 593 Millionen oder 37,2% entspricht.
Einnahmen: Reiseverkehr mit Uebernachtungen wiederum
Haupteinnahmequelle
Mit einem Anteil von 70% an den Gesamteinnahmen stellte der
Reiseverkehr mit Uebernachtungen im Berichtsjahr erneut die grösste
Einnahmequelle dar. Dabei gaben die ausländischen Gäste in der
Hotellerie und in der Parahotellerie insgesamt 7,5 Milliarden Franken
aus (+697 Mio./+10,2%). Der grösste Anteil entfiel dabei auf die
Uebernachtungskosten (44%), gefolgt von den Nebenaugaben (33%) und
den Ausgaben für Verpflegung (23%).
Im Reiseverkehr mit Uebernachtungen erbrachte die Kundschaft in
den Hotel- und Kurbetrieben mit 6,4 Milliarden Franken den
Hauptanteil der volkswirtschaftlichen Einnahmen (+675 Mio./+11,9%),
während die in den Beherbergungsformen der Parahotellerie logierenden
Gäste für Uebernachtung, Essen und Sonstiges 1,1 Milliarden
aufwendeten (+23 Mio./+2%). Die Einnahmen der Parahotellerie umfassen
Aufwendungen der ausländischen Touristen, die in Ferienwohnungen, auf
Zeltplätzen, in Gruppenunterkünften und Jugendherbergen sowie bei
Verwandten und Bekannten logierten. Dabei waren die in Ferienhäusern
und -wohnungen übernachtenden Gäste für 60% der Gesamteinnahmen der
Parahotellerie verantwortlich. Die Einnahmen aus dem Tages- und
Transitverkehr beliefen sich 2000 auf 2,7 Milliarden Franken; dies
sind 351 Millionen oder 15,1% mehr als noch vor einem Jahr. Diese
deutliche Steigerung ist vor allem auf Preiserhöhungen im Bereich der
Treibstoffe (+16,9%) zurückzuführen; in geringerem Masse trugen auch
die in Restaurants und Cafés konsumierten Mahlzeiten (+1,2%) zu
diesem positiven Resultat bei.
Der übrige Fremdenverkehr (kleine Mengen im Grenzverkehr und
Duty-free-Geschäfte) legte um 8,2% zu und erreichte den Stand von 369
Millionen Franken. Die ausländischen Grenzgänger tätigten mit
insgesamt 808 Millionen erneut mehr Konsumausgaben in der Schweiz
(+49 Mio./+6,5%). Die Einnahmen aus Aufenthalten von ausländischen
Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern für ihre Ausbildung in
unserem Land beliefen sich 2000 auf 636 Millionen Franken (+45
Mio./+7,5%). Rund drei Fünftel dieser Summe stammten dabei von
Schülerinnen und Schülern an Privatinstituten und die verbleibenden
zwei Fünftel von Studierenden an Schweizer Hochschulen und
Universitäten. Sowohl die Zahl der ausländischen Studierenden als
auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Privatschulen in der
Schweiz sind während des Berichtsjahres gestiegen. 2000 beanspruchten
ausländische Patientinnen und Patienten, die entweder während ihres
Aufenthalts in der Schweiz erkrankten oder für medizinische Betreuung
in die Schweiz einreisten, Leistungen von Schweizer Spitälern von
insgesamt 1,0 Milliarden Franken (+56 Mio./+5,9%).
Ausgaben der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland: Wiederum
über der 10-Milliarden-Grenze
Gemäss ersten Schätzungen wurden 2000 für die schweizerische
Auslandreisetätigkeit insgesamt 10,8 Milliarden Franken aufgewendet
(+633 Mio./+6,2%). Dabei entfielen 9,3 Milliarden auf den
Reiseverkehr mit Uebernachtungen (+600 Mio./+6,9%), d.h. auf Ferien-,
Geschäfts- und Kuraufenthalte im Ausland. Die Ausgabensteigerung ist
(laut ersten Schätzungen) hauptsächlich auf eine Zunahme der Anzahl
ausserhalb der Landesgrenzen verbrachten Logiernächte zurückzuführen.
2000 wurden auch mehr Tagesreisen in die benachbarten Länder
getätigt als im Vorjahr. Die Ausgaben der Schweizer für Auslandreisen
ohne Uebernachtung beliefen sich unter Berücksichtigung der Währungs-
und Preisentwicklung in diesen Ländern auf 1,1 Milliarden Franken
(+32 Mio./+2,9%).
Ausgaben im eigenen Land erneut gestiegen
Die Fremdenverkehrsbilanz klammert als Teil der Zahlungsbilanz der
Schweiz die Ausgaben der Schweizerinnen und Schweizer im eigenen Land
aus. Im Sinne einer ergänzenden Information erstellt das BFS jährlich
eine monetäre Schätzung des Binnentourismus. Danach erhöhten sich die
entsprechenden Aufwendungen 2000 um 341 Millionen (+3,6%) auf 9,7
Milliarden Franken.
Die Ausgaben im Binnentourismus mit Uebernachtungen erhöhten sich
auf 5,2 Milliarden Franken (+287 Mio./+5,8%). Die Ausgaben im
Tagesverkehr innerhalb der Landesgrenzen legten zaghafter zu und
erreichten 4,5 Milliarden Franken (+54 Mio./+1,2%).
Nachfrage in allen Beherbergungsformen
2000 wurden in sämtlichen von der schweizerischen
Tourismusstatistik erfassten Beherbergungsstätten 69 Millionen
Uebernachtungen gezählt. Gegenüber 1999 wurden somit 1,26 Millionen
oder 1,9% Logiernächte mehr registriert. Der positive Jahresabschluss
bei den Logiernächten dürfte zu einem grossen Teil auf die kräftige
internationale Konjunktur, das gute Konsumklima in der Schweiz sowie
günstige Wechselkurse für den Schweizer Franken, insbesondere
gegenüber dem US-Dollar, zurückzuführen sein. Intensive
Werbeanstrengungen sowie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben
sicherlich ebenfalls eine Rolle gespielt. Auch zwei besondere
Ereignisse im Jahr 2000 dürften zu einer Steigerung der Nachfrage aus
dem Ausland, insbesondere aus den USA, beigetragen haben: das in
Italien ausgerufene Heilige Jahr sowie die nur alle zehn Jahre
stattfindenden Passionsspiele in Oberammergau (D). Diese Attraktionen
haben zweifellos viele Touristen nach Europa und damit auch in die
Schweiz gebracht. Während sich der in den Hotel- und Kurbetrieben
seit 1997 beobachtete Aufwärtstrend fortsetzte (+5,5%), verlief die
Nachfrage in der Parahotellerie insgesamt rückläufig (-1,6%). Nach
einzelnen Beherbergungsformen der Parahotellerie betrachtet, wurde
einzig im Bereich "Zelt-, Wohnwagenplätze" ein höheres Resultat
notiert (+4,0%). Die Logiernächtezahl der inländischen Kundschaft
steigerte sich um 0,9% auf 36,2 Millionen Uebernachtungen, jene der
ausländischen Gäste um 2,9% auf 32,8 Millionen. Herr und Frau
Schweizer übernachteten auch dieses Jahr mehr in Hotel- und
Kurbetrieben (+3,1%) sowie auf Zelt- und Wohnwagenplätzen (+7,4%).
Weniger frequentiert wurden alle anderen Beherbergungsformen,
insbesondere die Jugendherbergen (-5,4%) und die Ferienwohnungen bzw.
-häuser (-3,4%). Die Nachfrage der ausländischen Touristen verlief in
den Hotel- und Kurbetrieben (+7,3%) und in den Gruppenunterkünften
(+2,1%) positiv, zeigte hingegen in den anderen Beherbergungsformen
nach unten.
Neuerscheinung: Die Publikation "Hotellerie und Parahotellerie in
der Schweiz 2000" erscheint voraussichtlich im August 2001, jene zur
Fremdenverkehrsbilanz 2000" ist für September 2001 geplant.
Pressemitteilungen des BFS sind auf dem Internet unter der Adresse
http://www.statistik.admin.ch zu finden.

Kontakt:

Beatrice Hostettler-Annen, BFS, Sektion Tourismus,
Tel. +41 31 323 66 00

Barbara Jeanneret, BFS, Sektion Tourismus, Tel. +41 31 323 63
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