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Eidg. Finanz Departement (EFD)

EFD: Entwicklung der Mehrwertsteuer (MWST) im 2. Quartal 2002 (provisorische Ergebnisse) - Abnehmende Umsatzdynamik und rückläufige Exporterlöse

Bern (ots)

19. Dez 2002 (EFD) Der steuerbare Umsatz erhöhte sich
im 2. Quartal 2002 um 0.7%. Da die anrechenbare Vorsteuer lediglich 
um 0.1% zunahm, war ein deutlicher Anstieg der Netto-Steuerforderung 
um 11.7% zu verzeichnen. Diese Entwicklung widerspiegelt die 
schwache Exportkonjunktur.
Im 2. Quartal 2002 stieg der steuerbare Umsatz gegenüber dem 
entsprechenden Vorjahresquartal um 0.7%, nachdem der Zuwachs im 1. 
Quartal 2002 noch 4.5% betragen hatte. Während im Tertiärsektor ein 
Wachstum von 1.8% und im Primärsektor ein Plus von 6.6% resultierte, 
schrumpfte der steuerbare Umsatz im Sekundärsektor um 2.0%.
Im Tertiärsektor erreichte das Kredit- und Versicherungsgewerbe, das 
allerdings nur in wenigen Segmenten der Mehrwertsteuerpflicht 
unterliegt, eine kräftige Expansion der steuerbaren Umsätze 
(+29.7%). Auch die sonstigen öffentlichen und persönlichen 
Dienstleistungen (+17.2%), die vor allem von der Branche 
Unterhaltung, Kultur und Sport (+46.8%) getragen wurden, und das 
Gesundheits- und Sozialwesen (+6.5%) erzielten ebenfalls 
überdurchschnittliche Zunahmen. Der Anteil dieser Branchengruppen an 
den steuerbaren Umsätzen des Tertiärsektors ist mit 9.0% jedoch 
vergleichsweise klein. Der Handel (+0.9%) und das Gastgewerbe(+0.7%) 
blieben leicht hinter dem Durchschnitt des Tertiärsektors zurück. 
Allerdings gingen die Exporterlöse im Handel deutlich zurück. 
Einbrüche verzeichneten die Sektoren Verkehr und 
Nachrichtenübermittlung (-1.4%) sowie Immobilien, Vermietung, 
Informatik, Forschung und Entwicklung und sonstige Dienste für 
Unternehmen (-3.8%). Besonders ungünstig entwickelten sich dabei die 
steuerbaren Umsätze bei der Luftfahrt (-63.6%), dem Immobilienwesen 
(-35.8%) und der Vermietung beweglicher Sachen (-34.0%) sowie - 
etwas weniger akzentuiert - diejenigen der Werbung (-11.3%), der 
Unternehmensberatung
(-5.8%) und der Personal- und Stellenvermittlung (-4.1%). 
Demgegenüber vermochten sich die Informatikdienste (+5.4%), der 
Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Treuhand (+7.3%), das 
Reinigungsgewerbe (+11.6%) und die Architekturbüros (+12.0%) gut zu 
behaupten.
Im Sekundärsektor verzeichneten die meisten Branchen einen Rückgang 
des steuerbaren Umsatzes. Besonders drastisch fiel dieser bei den 
Geräten der Elektrizitätserzeugung und -verteilung (-16.7%), in der 
Erzeugung von Metall (-15.5%), bei den Radio-, Fernseh- und 
Nachrichtengeräten (-14.5%), im Maschinenbau (-12.1%) und in der 
Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken (-10.8%) aus. Bei 
letzteren sanken die steuerbaren Umsätze namentlich im Bereich 
Schlachten und Fleischverarbeitung (-28.6%) und in der 
Milchverarbeitung (-21.0%) drastisch. Im Sektor medizinische und 
optische Geräte, Präzisionsinstrumente und Uhren (-14.0%) sowie im 
Papier- und Kartongewerbe (-10.9%) brachen die steuerbaren Umsätze 
zwar ebenfalls ein, dank positiven Beiträgen aus dem Exportgeschäft 
behaupten sich die Gesamtumsätze dieser Wirtschaftszweige mit -0.7% 
bzw. +2.4% aber dennoch vergleichsweise gut. Dem negativen Trend im 
Sekundärsektor konnten sich die Energie- und Wasserversorgung 
(+17.3%) und das Baugewerbe (+4.1%) sowie die chemische Industrie 
(+3.5%) und die sonstigen Produkte aus nichtmetallischen Mineralien 
(+0.7%), getragen von der Zement- und Betonherstellung, entziehen.
Die Netto-Steuerforderung erhöhte sich im 2. Quartal 2002 gegenüber 
dem 2. Quartal 2001 um 11.7% oder um 208 Mio. Franken. Dies ist 
darauf zurückzuführen, dass im Tertiärsektor die Steuern auf Umsatz 
(2.6%) stärker wuchsen als die anrechenbaren Vorsteuern (0.7%) und 
dass im Sekundärsektor die Steuern auf dem Umsatz leicht (0.6%) 
anstiegen, während die anrechenbare Vorsteuer (-0.9%) sank. Die 
Abnahme bei der anrechenbaren Vorsteuer widerspiegelte die schwache 
Verfassung der Exportkonjunktur (-4.2%).
Abrechnungsbasis
Die Ergebnisse stützen sich auf die der ESTV durch die 
Steuerpflichtigen bis 30. November 2002 zugestellten gültigen 
Abrechnungen; sie sind provisorisch.
Der steuerbare Umsatz umfasst sämtliche Warenlieferungen und 
Dienstleistungen, welche in der Schweiz erbracht werden. Die 
Mehrwertsteuer, welche auf den Importen lastet und von der 
Eidgenössischen Zollverwaltung erhoben wird, ist nicht in der Netto- 
Steuerforderung der Tabellen enthalten.
Seit dem 1. Januar 2001 anzuwendende Steuersätze:
- Normalsatz 7.6%
- reduzierter Satz 2.4%
- Sondersatz für Beherbergung 3.6%
Auskunft:
Martin Daepp, Eidgenössische Steuerverwaltung, Tel. 031 / 322 73 88
Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
Kommunikation
Bundesgasse 3
CH-3003 Bern
http://www.efd.admin.ch

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