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pafl: EFTA-Herbstministertreffen am 23. November 2010 in Genf

Vaduz (ots)

Vaduz, 23. November (pafl) - Das Herbsttreffen des
EFTA-Ministerrats fand unter dem Vorsitz des neuen Schweizer 
Bundesrates Johann Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen 
Volkswirtschaftsdepartements, in Genf statt. Liechtenstein war durch 
Regierungsrätin Aurelia Frick vertreten. Die Ministerinnen und 
Minister der EFTA-Staaten (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) 
diskutierten hauptsächlich den Stand sowie die weiteren Prioritäten 
bezüglich Freihandelsbeziehungen mit Drittstaaten.
Freihandelsverhandlungen mit der Zollunion Russland, Weissrussland
und Kasachstan
Die EFTA-Ministerinnen und Minister lancierten mit den Ministern 
der drei Zollunionspartner Russland, Weissrussland und Kasachstan die
Verhandlungen über den Abschluss eines umfassenden 
Freihandelsabkommens. Für die Zollunionspartner sind dies die ersten 
Freihandelsverhandlungen überhaupt. Umfragen bei den 
liechtensteinischen Wirtschaftsvertretern haben die grosse Bedeutung 
dieser Verhandlungen für die liechtensteinische Wirtschaft gezeigt. 
Diese drei Staaten bilden die fünftgrösste Exportdestination der 
EFTA-Staaten und der viertgrösste Lieferant ausserhalb der EU. 
Regierungsrätin Aurelia Frick zeigte sich in ihrer Rede über diese 
wichtige Etappe zur Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen 
entsprechend erfreut.
Weiterer Ausbau der präferenziellen Handelsbeziehungen - 
Schwerpunkt Asien
Die EFTA-Staaten verfügen schon heute mit 22 Freihandelsabkommen 
mit insgesamt 31 Ländern über das weltweit grösste Freihandelsnetz. 
Die Ministerinnen und Minister waren sich darüber einig, dass dem 
Abschluss der laufenden Verhandlungen mit Indien und Hongkong erste 
Priorität eingeräumt werden soll. Sie zeigten sich erfreut über den 
Beginn von Freihandelsverhandlungen mit Indonesien, die kürzlich 
erfolgte Unterzeichnung einer Zusammenarbeitserklärung mit Malaysia 
und den bevorstehenden Abschluss einer Machbarkeitsstudie mit 
Vietnam. Weiter sollen auch mit den Philippinen die Möglichkeit 
engerer Handelsbeziehungen abgeklärt und, wenn möglich, die 
stagnierenden Verhandlungen mit Algerien und Thailand reaktiviert 
werden.
Um Ungleichbehandlungen für die EFTA-Wirtschaftsakteure gegenüber 
denen aus der EU, wenn letztere bereits von einem Freihandelsabkommen
profitieren, zu verhindern, sollen im kommenden Jahr auch die 
Freihandelsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina und mit Montenegro 
abgeschlossen werden. Weiter soll die Möglichkeit engerer 
Handelsbeziehungen mit den zentralamerikanischen Staaten, 
einschliesslich Panama, näher abgeklärt werden.
Treffen mit dem EFTA-Parlamentarierkomitee
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister trafen sich auch mit den 
Vertreterinnen und Vertretern des EFTA-Parlamentarierkomitees. 
Diskutiert wurde die EFTA-Drittlandpolitik. Liechtenstein war im 
Parlamentarierkomitee durch den Landtagsabgeordneten Harry Quaderer 
und den Stellvertretenden Abgeordneten Helmuth Büchel vertreten.
Jubiläum 50 Jahre EFTA
Aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums der EFTA lud die Schweizer 
Bundespräsidentin Doris Leuthard - bis Anfang November auch 
EFTA-Ministerratsvorsitzende - zu einem akademischen Workshop und 
Paneldiskussion mit bekannten Persönlichkeiten, wie Professor Jagdish
Bhagwati von der Columbia University, über Freihandelsabkommen und 
das multilaterale Handelssystem im Jahr 2020 sowie zu einem 
anschliessenden Festakt ein. In ihrer Funktion als kommende 
EFTA-Ministerratsvorsitzende sprach Regierungsrätin Frick Doris 
Leuthard ihren herzlichen Dank für die im Dienste der 
Handelsliberalisierung - und damit für die Schweizer Wirtschaft - 
über die in den letzten Jahren ergriffenen Initiativen und geleistete
Arbeit aus.
Regierungsrätin Aurelia Frick benutzte diese Gelegenheit auch, um 
den ebenfalls anwesenden neuen Schweizer Bundesrat und 
EFTA-Ministerratsvorsitzenden, Johann Schneider-Ammann, in der 
EFTA-Familie herzlich willkommen zu heissen.

Kontakt:

Liechtensteinische Botschaft in Brüssel
Beatrice Fankhauser
T +41 22 734 29 00

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