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pafl: Mobiles Liechtenstein 2015: Nach dem Ölzeitalter - müssen wir unsere Städte umbauen?

Vaduz (ots)

Vaduz, 14. Mai (pafl) - Angesichts begrenzter
Erdölreserven und steigender Nachfrage durch schnell wachsende 
Entwicklungsländer wie China und Indien muss damit  gerechnet werden,
dass der Preis für Erdöl in der Zukunft weiter steigen wird. Das 
bedeutet, dass trotz sparsamerer Fahrzeuge und zunehmend 
verfügbarerer alternativer Treibstoffe die Kosten des Güter- und 
Personenverkehrs steigen werden. Was bedeutet das für 
Standortwahlverhalten und Mobilität in Städten und Regionen? Im 
Rahmen der Vortragsreihe Mobiles Liechtenstein 2015 berichtet der 
deutsche Raumplaner Michael Wegener über das EU-Forschungsprojekt 
STEPs, in dem Szenarien der Treibstoffverteuerung in Kombination mit 
Massnahmen aus den Bereichen Infrastruktur und Technik und Steuern 
und Abgaben mit Hilfe von Simulationsmodellen durchgespielt wurden. 
"Das Ziel des Projekts STEPs (Scenarios for the Transport System and 
Energy Supply and their Potential Effects) war es, mögliche Szenarien
der zukünftigen Entwicklung des Verkehrssystems und des 
Energieangebots zu entwickeln, zu vergleichen und zu bewerten", so 
Regierungsrat Martin Meyer zum EU-Forschungsprojekt STEPs.
Hohe Treibstoffpreise führen zu erheblichen Veränderungen im 
Verkehrsverhalten
Die Simulationen für die Stadtregion Dortmund zeigen, dass hohe 
Treibstoffpreise zu erheblichen Veränderungen im Verkehrsverhalten 
führen: Der langfristige Trend zu mehr und längeren Fahrten wird 
gestoppt oder sogar umgekehrt. Es werden wieder mehr Wege zu Fuss und
mit dem Fahrrad gemacht, und der Anteil des öffentlichen 
Personennahverkehrs steigt auf mehr als das Doppelte. Hohe 
Treibstoffpreise führen auch zu Änderungen im Standortwahlverhalten: 
Menschen ziehen näher an ihren Arbeitsplatz und Firmen näher zu ihren
Mitarbeitern, Zulieferern und Kunden - wegen ihrer relativ hohen 
Dichte sind europäische Städte gut in der Lage, durch interne 
Reorganisation mit hohen Treibstoffpreisen fertig zu werden.
Weniger Luftverschmutzung, weniger Verkehrslärm und weniger 
Verkehrsunfälle
Aber diese Veränderungen sind nicht freiwillig, sondern Reaktionen
auf tiefgreifende Beschränkungen, und bringen möglicherweise einen 
Verlust an Lebensqualität mit sich: Jede Autofahrt die unterbleibt, 
bedeutet vielleicht einen Freund nicht zu besuchen, ein Treffen zu 
versäumen oder ein Fussballspiel nicht nicht zu sehen. Die beste 
Seite höherer Treibstoffpreise sind ihre Wirkungen auf die Umwelt: 
Jede unterlassene Autofahrt und jeder Kilometer, um die die 
verbleibenden Autofahrten kürzer sind, bedeuten weniger 
Treibhausgase, weniger Luftverschmutzung, weniger Verkehrslärm und 
weniger Verkehrsunfälle. Ausserdem stimulieren höhere 
Treibstoffpreise die Bemühung, energiesparsamere Fahrzeuge und 
alternative Treibstoffe zu entwickeln, und tragen so zur positiven 
Umweltbilanz bei. Michael Wegener: "Aus der Sicht der Kyoto-Ziele 
sind hohe Treibstoffpreise die beste denkbare Zukunftsperspektive."
Mobiles Liechtenstein 2015: "Nach dem Ölzeitalter - müssen wir 
unsere Städte umbauen?" mit Michael Wegener, Donnerstag, 15. Mai 
2008, 11.00 Uhr, Gasometer, Triesen - Eintritt frei - anschliessend 
Apéro.

Kontakt:

Ressort Verkehr
Markus Amann, Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423 236 63 06

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