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Friedensgutachten 2008 fordert europäische Avantgarde gegen Hochrüstung

Bonn/Berlin (ots)

Die fünf führenden Friedensforschungsinstitute
Deutschlands warnen vor neuer Hochrüstung. Die USA, Russland, China 
und Indien rüsten massiv auf. Rüstungskontrollvereinbarungen liegen 
auf Eis. Neue Waffensysteme sollen selbst im Weltall installiert 
werden. "Die neue Hochrüstung kann bedrohlicher werden als der Kalte 
Krieg", betont das diesjährige Friedensgutachten.
Strategien militärischer Stärke sind gescheitert. Sie tragen weder
zur Lösung politischer Konflikte bei, noch beheben sie deren 
Ursachen. Europa verfügt bei der zivilen Konfliktregelung und der 
Stabilisierung von Krisenregionen über Erfahrungen und Kompetenzen, 
in denen die Friedensforscher realistische Alternativen zur 
Hochrüstung sehen.
"Wer immer Bush im Weißen Haus nachfolgt, wird versuchen müssen, 
mit neuen Ideen und attraktiver Politik Partner zu gewinnen. Die 
Europäer sollten diese Chance durch eigene Initiativen nutzen. Die 
Bundesregierung sollte alles tun, um die künftige amerikanische 
Regierung für eine Rückkehr zur nuklearen Rüstungskontrolle zu 
gewinnen", rät das Friedensgutachten.
"Es ist höchste Zeit, der Renaissance nationalstaatlicher 
Machtprojektion und Hochrüstung entgegenzutreten. Die EU kann dabei 
eine Schrittmacherfunktion übernehmen", unterstreicht Andreas 
Heinemann-Grüder, federführender Herausgeber des Friedensgutachtens 
2008: "Wir plädieren dafür, auch auf dem Gebiet der Abrüstung das 
Avantgarde-Modell zu erproben, nach dem ein Kern europäischer Staaten
die Initiative ergreifen kann, ohne zu warten, bis sich alle 
Mitglieder einig sind."
Dies ist umso notwendiger, als Europa bei der Verhinderung der 
Weiterverbreitung von Nuklearwaffen uneins ist. Während 
Großbritannien und Frankreich ihre Kernwaffen modernisieren, 
engagieren sich Schweden, Norwegen, Deutschland und andere für 
Abrüstung.
Das Friedensgutachten wird gemeinsam vom Bonn International Center
for Conversion (BICC), der Forschungsstätte der Evangelischen 
Studiengemeinschaft (FEST), der Hessischen Stiftung Friedens- und 
Konfliktforschung (HSFK), des Instituts für Friedensforschung und 
Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) und des 
Instituts für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen 
(INEF) herausgegeben.
Pressekontakt:

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Weitere Informationen und Interviewwünsche: Andreas Heinemann-Grüder
(0151/581 688 45), Bruno Schoch (0171/823 49 82), Jochen Hippler
(0177/255 44 53) und www.bicc.de