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24. April: Gedenktag an Genozid im Osmanischen Reich
Anzeichen für erneuten Völkermord im Nahen Osten

Maur (ots)

Am 24. April wird weltweit des ersten, gross angelegten Völkermords im 20. Jahrhundert gedacht. Damals waren christliche Minderheiten das Ziel der Übergriffe. Heute befürchtet CSI einen weiteren Genozid im Nahen Osten. Renommierte Experten nehmen in einer Diskussionsreihe Stellung.

Mit einer Verhaftungswelle gegen Armenier in Konstantinopel (heute Istanbul) begann am 24. April 1915 eine koordinierte Aktion der staatlichen Führungselite. Die christliche Bevölkerung (Armenier, Assyrer, Griechen) sollte mit Deportationen, Massaker und Todesmärschen dezimiert werden. Je nach Schätzung kamen zwischen 300'000 und 1,5 Millionen Menschen ums Leben.

Als die Gräueltaten ans Licht kamen, reagierte die Weltöffentlichkeit entsetzt. Doch Lehren wurden kaum gezogen. Auch die weiteren Völkermorde des 20. Jahrhunderts (in Deutschland, Burundi, Kambodscha, Ruanda und Srebrenica) wurden nicht verhindert.

Vergleicht man die Umstände dieser Völkermorde, stechen Gemeinsamkeiten ins Auge:

- eine ethnisch-religiöse Gruppe wird zum Staatsfeind stilisiert;

- verunsicherte Eliten wollen ihre Macht erhalten und ausbauen;

- anhaltende, staatlich gebilligte Diskriminierung;

- Ausbrüche von organisierter Gewalt gegen Minderheiten über längere Zeit.

Nach Einschätzung von CSI sind im Nahen und Mittleren Osten derzeit ähnliche Warnsignale erkennbar. Damit steht die Zukunft der bisher von religiösem Pluralismus geprägten Gesellschaften auf dem Spiel. Zu den bedrohten Minderheiten gehören Christen, Juden, Bahai, Jesiden, Sabäer und Ahmadis.

In der Diskussionsreihe "The Future of Religious Minorities in the Middle East" werden diese Thesen von internationalen Experten untersucht. Der nächste Anlass findet am 6. Juni mit Prof. Taner Akçam in Zürich statt. Der türkische Historiker, Soziologe und Autor war einer der ersten türkischen Wissenschaftler, die den Völkermord im Osmanischen Reich öffentlich ansprachen. In der Türkei sind Äusserungen über den Völkermord bis heute ein Tabu.

Diskussionsreihe: www.csi-schweiz.ch/diskussionsreihe

Christian Solidarity International ist eine christliche Menschenrechtsorganisation für Religionsfreiheit und Menschenwürde.

Kontakt:

Benjamin Doberstein, Geschäftsführer CSI-Schweiz
Tel.: +41/44/982'33'33

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