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economiesuisse - Massnahmenpaket für das Too-big-to-fail-Problem economiesuisse akzeptiert im internationalen Vergleich strengen "Swiss Finish"

Zürich (ots)

Die vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission
hat heute den Schlussbericht mit ihren Vorschlägen zur Limitierung 
von volkswirtschaftlichen Risiken durch Grossunternehmen 
veröffentlicht. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind umfassend und 
vielschichtig: Einerseits wird mit präventiven Massnahmen die 
Krisenresistenz erhöht. Andererseits sollen gescheiterte Banken auch 
dann liquidiert werden können, wenn sie systemrelevant sind. Damit 
wird das systemische Risiko beseitigt, und die implizite 
Staatsgarantie für Grossbanken entfällt.
economiesuisse trägt das Massnahmenpaket mit. Die Vorschläge der 
Expertenkommission stellen ein ganzes Bündel von aufeinander 
abgestimmten Massnahmen in verschiedenen Bereichen wie Eigenmittel, 
Organisation, Liquidität oder Risikoverteilung dar. Bei der 
Festlegung dieses Policy-Mix wurden auch anderweitige Massnahmen 
diskutiert, die nach sorgfältiger Prüfung wegen ihrer Nichteignung 
oder Kontraproduktivität aber wieder fallen gelassen wurden. Das von 
der Expertenkommission über mehrere Monate erarbeitete und nun 
präsentierte Massnahmenpaket orientiert sich ausschliesslich daran, 
das Problem des Too-big-to-fail zu lösen und dabei die Kosten für die
Volkswirtschaft moderat zu halten. Diese Gesamtbeurteilung ist zu 
begrüssen.
Trotzdem gehen vereinzelte Vorschläge in ihrem Ausmass sehr weit. 
So müssten die Schweizer Grossbanken fast doppelt so viel 
Gesamteigenkapital halten als nach den heute bekannten 
Mindestanforderungen des künftigen internationalen Regelwerks von 
Basel III. "Damit fällt der "Swiss Finish" im internationalen 
Verhältnis ausgesprochen scharf aus", gibt Prof. Dr. Rudolf Minsch, 
Chefökonom von economiesuisse, zu bedenken. Mit dem strengen "Swiss 
Finish" dürften möglicherweise auch die volkswirtschaftlichen 
Umsetzungs- und Folgekosten der Regulierung in der Schweiz höher 
ausfallen als im Ausland. Die Grossbanken haben damit einen 
Wettbewerbsnachteil gegenüber ihren ausländischen Konkurrenten.
Die definitive Ausgestaltung von Basel III wird erst im November 
dieses Jahres feststehen. Die Expertenkommission des Bundes musste 
die konkrete Kalibrierung für die verschärften 
Eigenmittelvorschriften aber schon jetzt vornehmen. Damit eilt unser 
Land international voraus. Bei der bevorstehenden Beratung und 
Umsetzung des Massnahmenpakets der Expertenkommission ist deshalb ein
besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass die globale 
Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Wirtschaft nicht innenpolitischen 
Druck- und Profilierungsversuchen untergeordnet wird.

Kontakt:

Rückfragen:
Rudolf Minsch, Chefökonom und Mitglied der Geschäftsleitung

Telefon: 044 421 35 34
rudolf.minsch@economiesuisse.ch

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