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Einheitskasse verliert an Zustimmung

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Bern (ots)

Könnten die Stimmberechtigten bereits heute über die Einheitskasse befinden, würde diese bei einer tiefen Stimmbeteiligung nur knapp angenommen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zustimmung deutlich geschrumpft. Ein elektronisches Patientendossier halten die Stimmberechtigten für sinnvoll. Bei der Nutzung ihrer Daten wollen sie jedoch mitentscheiden. Nie seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) war zudem die Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen höher als heute.

Im «gfs-Gesundheitsmonitor 2014» ist zum zweiten Mal eine Vorabstimmungsanalyse zur Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» durchgeführt worden. Die Teilnahmeabsicht ist mit 29% der Befragten, die angeben, bestimmt zur Urne zu gehen, gering. Unter diesen Teilnahmewilligen hat die Zustimmung gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozentpunkte abgenommen. Nur noch 49% wären heute bestimmt oder eher dafür, 38% dagegen (+10 Prozentpunkte). Je höher die Beteiligung wäre, desto geringer wird die Zustimmung. Ein Hauptgrund für diesen Trend ist der Zweifel am meinungswirksamsten Argument der Befürworter: Die Hoffnung auf sinkende Prämien wird nicht mehr geteilt.

Zufriedenheit mit KVG und Akteuren steigt

Der rekordhohe Zuspruch zum Gesundheitswesen seit Einführung des KVG aus dem Vorjahr wurde 2014 noch übertroffen. 81% (im Vorjahr 76%) haben einen sehr oder eher positiven Eindruck und nur gerade 10% ziehen eine eher negative Bilanz. 2011 lautete das Verhältnis noch 55% zu 35%. Besser schneiden zudem auch viele Akteure im Gesundheitswesen ab. Während die Ärztinnen und Ärzte bei der Frage nach der Kompetenz weiterhin die Spitzenposition belegen, folgen auf Rang zwei die Apothekerinnen und Apotheker neu gemeinsam mit der sich stark verbesserten Pharmaindustrie.

Elektronisches Patientendossier ist gut akzeptiert

Erstmals wurde die Einstellung der Stimmberechtigten gegenüber der Einführung eines elektronischen Patientendossiers ermittelt. 69% unterstützen die Einführung grundsätzlich, 26% sind dagegen. Die Befragten sind mehrheitlich der Auffassung, dass sich damit bürokratischer Aufwand abbauen und unnötige Untersuchungen vermeiden lassen. 85% wollen aber selber entscheiden, wer Einsicht in ihre Gesundheitsdaten erhält.

Kooperation zwischen Ärzten und Pharmaindustrie bringt Vorteile

Auch beim zweiten Schwerpunktthema überwiegen für die Stimmberechtigten die positiven Aspekte. So ist die ärztliche Weiterbildung als wichtiger Qualitätsfaktor im Gesundheitswesen breit akzeptiert. Deren Finanzierung durch die Pharmaindustrie wird von 72% als unproblematisch beurteilt, sofern die Geldflüsse zwischen Pharmaindustrie und Ärztinnen und Ärzten offengelegt werden. Es bestehen aber trotzdem Bedenken, ob der Therapieentscheid damit beeinflusst wird.

Trend zu mehr Staat und Leistungsausbau

Der Wunsch der Bevölkerung nach Qualität und Wahlfreiheit im Gesundheitswesen ist unverändert hoch. Seit 2010 zunehmend ist die Forderung nach mehr Staat, was dazu führt, dass ein am Markt orientiertes Gesundheitswesen nur noch knapp mehrheitsfähig ist. Gleichzeitig sprechen sich mit 39% (+10 Prozentpunkte) deutlich mehr Stimmberechtigte für einen Leistungsausbau in der Grundversicherung aus. Damit einhergehend ist die Kostenübernahme von bisher eher umstrittenen Massnahmen wie der Behandlung von gewichtsbedingten Beschwerden nun mehrheitlich akzeptiert. Eine Ausnahme bilden die Spitalkosten nach Alkoholexzessen, die von den Betroffenen getragen werden sollen.

«gfs-Gesundheitsmonitor 2014» im Web

Das Wichtigste in Kürze zum «gfs-Gesundheitsmonitor 2014» finden Sie auf der Website www.interpharma.ch in der Rubrik «Fakten und Statistiken / gfs-Gesundheitsmonitor». Der Kurzbericht zur Studie kann auch als Datei im PDF-Format heruntergeladen werden. Ebenso stehen die darin verwendeten Grafiken in einem gängigen Format für eigene Verwendungen zur freien Verfügung.

Die Repräsentativumfrage «gfs-Gesundheitsmonitor» wurde im Auftrag von Interpharma von gfs.bern zum 17. Mal seit Einführung des KVG durchgeführt.

Kontakt:

Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
Mobile 079 322 58 17 / thomas.cueni@interpharma.ch

Sara Käch, Leiterin Kommunikation Interpharma
Mobile 079 208 16 33 / sara.kaech@interpharma.ch

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