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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung Mittwoch, 2. August 2006

Zürich (ots)

Jan-Egbert Sturm, Leiter der
Konjunkturforschungsstelle (Kof): Die Schweiz überflügelt die EU 
Schweizer Ökonomen sind voller Zuversicht: «Die Konjunktur läuft 
hierzulande ausserordentlich gut», sagt Jan-Egbert Sturm, der Leiter 
der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (Kof), im 
«Handelszeitung»-Interview. Der momentane Aufschwung sei keine 
Eintagsfliege. Mehr noch: Die Wirtschaft stehe in der Schweiz besser 
da als in manchen anderen europäischen Ländern. Der Grund: Die 
Konjunktur ist sehr breit abgestützt, die Stimmung in praktisch 
allen Branchen gut. Die Folgen von Risiken wie dem Krieg zwischen 
Israel und Libanon, dem hohen Ölpreis und der Dollar-Entwicklung für 
die Konjunktur erachtet Sturm als gering. Der Wirtschaftsaufschung 
hat Folgen: Die Arbeitnehmer dürfen mit höheren Löhnen rechnen, und 
die Arbeitslosenquote geht weiter zurück, laut Sturm nächstes Jahr 
unter die 3%-Marke.
Adold Real, CEO VP Bank: 250 Mio Fr. für Akquisitionen Die VP Bank, 
die drittgrösste Privatbank im Fürstentum Liechtenstein, sieht sich 
im operativen Geschäft auf Zielkurs. Sowohl bei der 
Neugeldentwicklung wie bei der Ankündigung, den Jahresgewinn im 2006 
gegenüber dem letzten Jahr zu vergössern, liefe bei der Privatbank 
alles nach Plan, sagt CEO Adolf Real im Interview. Nach wie vor 
zurückhaltend gibt sich die Bank gegenüber Akquisitionen. Das 
organische Wachstum habe Vorrang, sagt Real - unter anderem auch 
darum, weil die Übernahmepreise derzeit "jenseits von Gut und Böse" 
seien. Für eine Akquisition könnte die VP Bank 250 Mio Fr. ausgeben.
Roman Schwarz, CEO Tele2 Schweiz: "2007 verdoppeln wir unsere 
Investitionen" Trotz massiven Verlusten an Kunden im 
Festnetzgeschäft wächst Tele2. «Wir werden 2006 an Umsatz zulegen», 
sagt Roman Schwarz, Tele2-Chef Schweiz. Wegen sehr hohen 
Marketingaufwendungen für das neue Mobilfunkangebot und Kosten für 
den Ausbau des Antennen-Netzes wird Tele2 auf EBITDA-Stufe das 
Vorjahresergebnis nicht halten können. Trotzdem kündigt Schwarz an, 
2007 die Investitionen verdoppeln zu wollen. Zudem stellt er auf 
2007 neue Preismodelle in Aussicht, die um die Hälfte günstiger sein 
werden als die heute vergleichbaren bei der Konkurrenz.
Economiesuisse: Erwartungen der Mitglieder an Andreas Schmid Die 
Mitgliederverbände des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse haben 
hohe Erwartungen an den designierten Präsidenten Andreas Schmid. 
Jürg Schweri, Präsident des Verbands Schweizer Handelskammern 
(Swisscham), etwa fordert, dass der Prozess der politischen 
Meinungsbildung «wesentlich besser abgestimmt» werde. Swisscham mit 
ihren 13000 angeschlossenen Unternehmen sei bei 
Vernehmlassungsverfahren mehrfach von Economiesuisse übergangen 
worden. Auch der Unternehmerverband der Schweizer Hoteliers, 
Hotelleriesuisse, wird deutlich. Man hoffe, dass sich Schmid für die 
Anliegen «aller Mitglieder, unabhängig von Grösse und Einfluss» 
einsetze, heisst es. Andreas Schmid lotet seinerseits die 
Möglichkeiten beim Dachverband aus: Er nimmt bereits an Sitzungen 
teil, obwohl er das Präsidium erst am 2. September übernimmt.
Swisscom: Die Öffnung der Letzten Meile verzögert sich Der Start für 
die Entbündelung des Hausanschlusses wird um mehrere Monate nach 
hinten verschoben. Frühestens im März 2007 wird die entsprechende 
Verordnung in Kraft treten. Sunrise, Tele2 und Orange fürchten 
weitere Verzögerungsmanöver von Swisscom. Tele2-Chef Roman Schwarz: 
«Swisscom wird uns höchstwahrscheinlich Preise vorlegen, die wir 
nicht akzeptieren können, und uns damit vor Gericht zwingen.» 
Swisscom weist die Vorwürfe von sich. Gleichzeitig macht sie klar, 
dass sie beim Breitbandanschluss, bei den Mietleitungen und beim 
Zugang zu den Kabelkanalisationen bei weitem nicht immer 
«markbeherrschend» sei. Nur wenn dieses Kriterium erfüllt ist, muss 
Swisscom der Konkurrenz den Zugriff auf ihre Infrastruktur 
gestatten. Sunrise-CEO Jesper Theill Eriksen warnt davor, «einen 
völlig überflüssigen Prozess um die Klärung der Marktdominanz 
anzustreben». Das sei «eine Verschleuderung von Steuergeldern» und 
überhaupt nicht im Interesse der Schweizer Wirtschaft.
Papierfabrik Perlen zeigt Interesse für Gaskombikraftwerk Der 
Stromproduzent Axpo prüft drei Standorte für neue 
Gaskombikraftwerke. Perlen im Kanton Luzern könnte dazugehören. Die 
erforderliche Infrastruktur jedenfalls ist vorhanden. «Der Standort 
für ein solches Kraftwerk wäre aus unserer Sicht sinnvoll», sagt 
Perlen-Papier-Chef Frank Ruepp. Perlen hat bisher keine direkten 
Gespräche geführt – weder mit der Axpo noch mit der Axpo-Tochter 
CKW. Auch bei der Axpo will man sich partout nicht zu den Standorten 
äussern, die es in die engste Auswahl geschafft haben. «Perlen ist 
ein theoretisch potenzieller Standort», sagt Axpo-Chef Heinz Karrer 
nur. Sicher ist: Der Stromkonzern ist unter Zugzwang. Erst kürzlich 
hat er betont, dass ab 2015 eine Stromlücke drohe und dass zu deren 
Überbrückung Gaskraftwerke unumgänglich sein würden.
Kriegsfolgen für Ferieninsel Seit einer Woche wurden beim 
Reiseunternehmen Hotelplan weit weniger Reisen nach Zypern gebucht 
als im Vorjahr. Hotelplan-Sprecherin Claudia Meury spricht von einem 
tiefen zweistelligen Prozentsatz. Sie sieht dies vor allem als Folge 
der chaotisch aussehenden Situation mit Flüchtlingen aus dem Libanon 
in Zypern. Noch fatalere Folgen könnte die Umweltkatastrophe auf das 
Tourismusgeschäft ausüben. Auslaufendes Heizöl aus dem Libanon 
verschmutzt weite Teile des östlichen Mittelmeeres. Meury meint, 
dass der Ölteppich grosse Auswirkungen für das Herbstgeschäft von 
Hotelplan haben könnte. Das Ausmass sei allerdings noch nicht 
absehbar. Tui und Kuoni beobachten die Lage aufmerksam.
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Nähere Auskunftt erteilt Ihnen:
Dr. Pascal Ihle
Stv. Chefredaktor
Handelszeitung
Seestrasse 37
CH - 8027 Zürich
+41 44 288 35 55 (Zentrale)
+41 44 288 35 74 (direkt)
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