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SNF: Bild der Forschung: Neue genauere Untersuchungsmethode

SNF: Bild der Forschung: Neue genauere Untersuchungsmethode
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Bern (ots)

- Hinweis: Bildmaterial wird über Keystone durch Photopress
     verbreitet und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
     http://www.presseportal.ch/de/pm/100002863 -
Dreidimensionales Kino an der Wirbelsäule
Mit einer neuen, im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 
«Muskuloskelettale Gesundheit - Chronische Schmerzen» (NFP 53) 
entwickelten Methode stellen Forschende Bewegungen des Rückgrats 
dreidimensional dar. Damit hoffen sie, die Entwicklung neuer 
Bandscheibenprothesen zu erleichtern.
Kreuzschmerzen gehören zu den häufigsten medizinischen Problemen in 
unserer Gesellschaft. Diese Schmerzen entstehen häufig wegen so 
genannt «instabilem» Verhalten der Wirbelsäule: Bückt, dreht oder 
streckt sich ein Patient, bewegen sich einzelne Wirbel nicht normal 
und drücken deshalb auf Nervenstränge, die dem Rückenmark 
entspringen. Bisher untersuchten Ärzte die Bewegung der Wirbelsäule 
meist anhand von Röntgenaufnahmen, deren Darstellung auf zwei 
Dimensionen beschränkt blieb.
Ein Team um Stephen Ferguson vom Institut für Chirurgische 
Technologien und Biomechanik der Universität Bern hat nun eine 
Methode entwickelt, um die Bewegungen der Wirbelsäule dreidimensional
wiederzugeben. Das Prinzip: Ein Video-Röntgengerät, wie es in vielen 
Kliniken steht, filmt das Rückgrat, während ein Patient 
vorgeschriebene Bewegungen ausführt. Ein einzigartiger, neuer 
Bildverarbeitungsprozess wandelt diese Daten dann in ein 
3D-Bewegungsmodell um. Das Ganze läuft praktisch in Echtzeit ab - und
liefert Resultate, wie sie bislang nur schmerzhafte, selten 
angewandte Verfahren brachten, bei denen durch die Haut hindurch 
Sonden auf die Rückenwirbel implantiert wurden.
Ziel der Forschenden ist es, eine Datenbank für 
Wirbelsäulenbewegungen aufzubauen. «Aufnahmen von gesunden Menschen 
und von Patienten könnten dabei helfen, normale Wirbelbewegungen von 
krankhaften zu unterscheiden», sagt Stephen Ferguson. Das wiederum 
würde die Entwicklung neuer Implantate wie Bandscheibenprothesen 
erleichtern.
Allerdings muss die Methode zuerst Einzug in die Praxis finden. Ein 
Problem gilt es nämlich noch zu lösen: Für Wirbelsäulendiagnosen 
machen Ärzte statt Röntgenaufnahmen immer öfter Magnetresonanzbilder.
Diese Technik verursacht zwar geringere Strahlenbelastungen, stellt 
aber Knochen weniger genau dar. Die Forschenden sind nun daran, ihre 
Methode so anzupassen, dass auch Magnetresonanzdaten verwendet werden
können. Ferguson ist optimistisch, dass dies gelingt - und die 
Methode dadurch für einen Industriepartner noch attraktiver wird.
Nationales Forschungsprogramm «Muskuloskelettale Gesundheit - 
Chronische Schmerzen» (NFP 53)
Während 5 Jahren haben insgesamt 26 verschiedene Forschungsprojekte 
die Gesundheit des Bewegungsapparats in der Schweizer Bevölkerung 
ausgeleuchtet. Dabei haben Forschende die Ursachen der Beschwerden 
untersucht, die bestehenden Therapien kritisch hinterfragt und neue 
Ansätze entwickelt, mit denen die Gesundheit des Bewegungsapparates 
aufrechterhalten oder wiederhergestellt werden kann.
www.nfp53.ch
Der Text und das Bild (in hoher Auflösung) können auf der 
Internetseite des Schweizerischen Nationalfonds heruntergeladen 
werden unter: www.snf.ch > Medien > Bild der Forschung

Kontakt:

PD Dr. Stephen J. Ferguson
Institut für Chirurgische Technologien und Biomechanik
Universität Bern
Stauffacherstrasse 78
3014 Bern
Tel: +41 (0) 31 631 59 25
E-Mail: stephen.ferguson@istb.unibe.ch

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