Die Bergregionen der Welt rücken zusammen
10.12.2001 – 16:22
Vaduz (ots)
Liechtenstein bereitet sich auf das Internationale Jahr der Berge 2002 vor.
Die UNO hat am Dienstag, 11. Dezember, in New York den offiziellen Startschuss für das Internationale Jahr der Berge 2002 gegeben. Wissen und Erfahrungen sammeln und weitergeben, lautet die Devise.
Es gibt kaum einen Staat auf der Erde ohne Gebirge. Aber auch nur wenige, die zu 100 Prozent einer Bergregion zugerechnet werden können. Liechtenstein ist solch ein seltenes «Exemplar».
Liechtenstein hat zu 100 Prozent Alpenanteil
Ein Sprichwort sagt: «Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr!» Das trifft in gewissem Masse auch auf die Bergwelt zu. Wer denkt denn heute daran, dass das Rheintal ein fester Bestandteil des Gebirgszuges Alpen ist? Ist es nicht vielmehr so, dass wir aus dem Blickwinkel des Rheintales oft die uns umgebenden Berge vergessen?
Bewusstsein für die Anliegen der Berge schärfen
Während des Internationalen Jahres der Berge werden vor allem Projekte die Aufmerksamkeit auf Bergregionen lenken. Dieses Ziel unterstützt auch die Liechtensteiner Regierung tatkräftig durch Förderungen oder Bereitstellen von Arbeitskräften und Know-how. So wird zum Beispiel der Liechtensteinischen Bergrettung vom Amt für Zivilschutz und Landesversorgung bei der Koordination der 54. Internationalen Kommission für Alpines Rettungswesen (IKAR) im Herbst in Malbun - Triesenberg zur Hand gegangen, an dem Vertreter aus über 30 Nationen teilnehmen werden.
Neben Veranstaltungen von internationalem Format finden zahlreiche Aktivitäten statt, die sich auf regionaler und lokaler Ebene durchaus sehen lassen können. Den Ideen und deren Umsetzung durch Vereine, Schulen, Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen hier im Land scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Ein Netz beginnt sich zu formen
Manche Projekte strahlen bewusst über die Grenzen aus, wie zum Beispiel das «Natur-Foto» Projekt der Gemeinde Mauren, das die Schönheiten der umliegenden Rietlandschaft als Thema hat. Die Ausstellung mit den prämierten Fotos wird von Mauren nach Frastanz wandern, und Ansichtskarten mit prämierten Motiven werden noch viele Jahre die Schönheiten Liechtensteins in die Welt hinaustragen.
Auch die «Liechtensteiner Bergwaldtage» der Liechtensteiner Gemeindeforstbetriebe Anfang September 2002 in Steg sind ein Schritt in diese Richtung. Durch erste gemeinsame Aktivitäten wird ein zartes Netz aufgespannt, das durch weitere Partner und neue Ideenträger zu einem lebendigen, tragfähigen Netzwerk weit über das Jahr 2002 werden kann. Ein Knotenpunkt dafür ist die Eröffnung des Weitwanderweges «Via Alpina» mit einem Festakt am 7. September 2002, anlässlich des vom Liechtensteiner Alpenverein (LAV) und den Gemeinden Liechtensteins organisierten «Bergfäschts».
Von einzelnen Knoten zum Netzwerk
Die Regierung hat mit Beschluss vom 9. Oktober 2001 die CIPRA und den Liechtensteiner Alpenverein gemeinsam beauftragt, eine Koordinationsstelle für das Jahr der Berge einzurichten. Die Hauptaufgabe der Koordinationsstelle wird es sein, im kommenden Jahr die Aktivitäten untereinander abzustimmen, Akteure mit ähnlichen Ideen zusammen zu führen und immer wieder den Kontakt über die Grenzen hinaus zu anderen Bergregionen zu pflegen. Ein von der Regierung bestellter Lenkungsausschuss befasst sich mit den Ansuchen, die bei der Koordinationsstelle eingegangen sind, und ist für die Bewilligung finanzieller Unterstützungen zuständig. Die erste Sitzung fand am 10. Dezember statt.
Die Ziele des UN-Jahres der Berge sind sehr hoch gesteckt
Das Jahr 2002 ist gleichzeitig das zehnte Jahr nach dem Umweltgipfel von Rio. Ein guter Zeitpunkt, um Bilanz über die Umsetzung der Agenda 21, dem Abschlussdokument von Rio, zu ziehen. In einem Kapitel widmet sich die Agenda 21 ausschliesslich der nachhaltigen Entwicklung der Bergregionen, im Bewusstsein für diese sensiblen Ökosysteme. Sie haben eine globale Bedeutung als Wasser- und Energiespender, als Lebensraum für viele Arten, als Orte reicher Bio-Diversität, als Erholungsziele und als Zentren kulturellen Erbes.
Das alles gilt es für die kommenden Generationen zu bewahren - im Grossen wie im Kleinen.
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