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Bundesrat verpasst Chance mit Entscheid zu Globalem Fonds

Bundesrat verpasst Chance

Basel, 29. August 2022. Ein Entscheid mit negativer Signalwirkung: Der Schweizer Beitrag an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (Globaler Fonds) bleibt gleich, wie der Bundesrat letzte Woche entschied. Dies, obwohl der Globale Fonds für die Wiederaufstockung seiner Finanzierungsmittel rund einen Drittel mehr Geld benötigt, um seine Aufgaben erfolgreich wahrnehmen zu können. Die Schweiz steht mit diesem Entscheid international allein da: Andere Geberländer haben angekündigt, ihren Beitrag um mindestens einen Drittel zu erhöhen.

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 24. August 2022 beschlossen, den Schweizer Beitrag an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (Globaler Fonds) beizubehalten ( MM des Bundesrates). Dies, obwohl der Globale Fonds für die Wiederaufstockung seiner Finanzierungsmittel («7th Replenishment») rund einen Drittel mehr Geld benötigt, um seine Aufgaben erfolgreich wahrnehmen zu können und andere Geberländer wie die USA ankündigten, diesem Aufruf nachzukommen. Die Swiss Malaria Group bedauert den bundesrätlichen Entscheid. Denn die Schweiz verpasst damit die Chance zu zeigen, dass sie mit gutem Beispiel zur Stärkung der globalen Gesundheit für alle vorangeht.

Der Globale Fonds und die Schweiz

Gleichzeitig hat der Entscheid Signalcharakter gegen innen: Der Globale Fonds hat seinen Sitz in Genf und ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb die Stadt international als Hauptstadt der globalen Gesundheit auftreten kann.

Die Schweizer Wirtschaft und der Forschungsplatz Schweiz profitieren massiv vom Globalen Fonds:

  • Zwischen 2002 und 2017 hat die Schweiz den Fonds mit 160 Mio. CHF unterstützt. Umgekehrt hat der Globale Fonds Produkte, Dienstleistungen und Forschungsaufträge im Umfang von 2.2 Mrd. CHF in der Schweiz eingekauft, wobei lokal bezogene Dienstleistungen (Facility Services, Informatik, etc.) in Genf noch nicht einberechnet ist. ( Antworten des Bundesrates auf Interpellation A. Barrile).
  • Die Schweiz ist der primäre Anbieter von Dienstleistungen und der zweitgrösste Lieferant von wichtigen Pharma- und Gesundheitsprodukten für den Globalen Fonds weltweit. Der Return of Investment beträgt 1:13, basierend auf den kumulierten Beiträgen der Schweiz an den Globalen Fonds und den Investitionen des Globalen Fonds in Dienstleistungen und Produkte in der Schweiz.
  • Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (kurz Swiss TPH) ist gemäss PwC und KPMG der drittgrösste Anbieter von Vorort-Vertretungs-Dienstleistungen des Globalen Fonds ( sog. Local Fund Agent).

Gesundheit ist das wichtigste Exportgut der Schweiz. Die Schweiz als Sitz grosser Pharmaunternehmen, international tätiger Nichtregierungsorganisationen und einer starken akademischen Forschung, spielt mit ihrer einzigartigen Kombination von Wissen und Schlüsselakteuren eine entscheidende Rolle für die globale Gesundheit und die Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria. Vor diesem Hintergrund ist es bedauerlich, dass der Bundesrat mit seinem konservativen Entscheid diesem Umstand nicht besser Rechnung trägt.

Pressekontakte:

Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria

Vor 20 Jahren wurde der Globale Fonds von der internationalen Gemeinschaft gegründet, um die verheerenden Infektionskrankheiten HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria zu bekämpfen. Durch die Mobilisierung finanzieller Ressourcen von staatlichen und privaten Geldgebern konnte der Globale Fonds gemeinsam mit seinen Partnern seit 2002 über 44 Millionen Menschenleben retten. 2022 findet im Rahmen des siebten «Replenishments» die Wiederaufstockung der Finanzierungsmittel statt: Um seine Arbeit erfolgreich fortsetzen zu können, benötigt der Globale Fonds für die Zeit von 2024-26 rund 18 Milliarden US-Dollar. Auch die Schweiz kann hier einen substanziellen Beitrag leisten. Dafür setzt sich die Swiss Malaria Group ein.

Mehr Infos: www.theglobalfund.org

Strategie 2023-2028: Fighting Pandemics and Building a Healthier and More Equitable World (pdf-englisch)

Replenishment Webseite: https://www.theglobalfund.org/en/seventh-replenishment/

Replenishment Infoblatt: Deutsch (pdf)

Der Globale Fonds und die Schweiz:

https://www.eda.admin.ch/deza/de/home/partnerschaften/multilaterale-organisationen/weitere-organisationen-netzwerke/gfatm.html

Über die Swiss Malaria Group

Die Swiss Malaria Group bringt Forschungsinstitutionen, öffentliche Einrichtungen, die Privatindustrie und die Zivilgesellschaft zusammen, um Malaria erfolgreich zu bekämpfen. Gemeinsames Ziel ist es, das Schweizer Engagement in der Malariabekämpfung zu erhalten und zu stärken.

Mehr Infos: www.swissmalariagroup.ch Mitgliederorganisationen: https://www.swissmalariagroup.ch/de/ueber-uns/mitglieder/

Swiss Malaria Group
Murbacherstrasse 34
4056 Basel 
info@swissmalariagroup.ch