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Welttag ohne Tabak: Lang lebe die Lunge

Bern (ots)

Der Welttag ohne Tabak am 31. Mai stellt die Lunge ins Zentrum. Denn unser Atemorgan leidet besonders unter den Folgen des Rauchens.

Eine funktionierende Atmung ist eines der grundlegendsten Anzeichen für das Leben. Wer atmet, lebt. Über 20'000 Atemzüge vollbringt unsere Lunge jeden Tag. Doch wir schenken ihr kaum Beachtung, solange der Atem beständig und automatisch fliesst.

Am 31. Mai jedoch steht die Lunge für einen Tag im Zentrum - anlässlich des Welttags ohne Tabak, mit dem die Weltgesundheitsorganisation WHO auf die schädlichen Folgen des Rauchens aufmerksam macht. «Tabak und Lungengesundheit» ist das diesjährige Thema und es führt zwei Dinge zusammen, die unvereinbar sind. Denn das Rauchen ist der grösste Feind einer gesunden Lunge. Es ist hauptverantwortlich für zahlreiche Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs und COPD.

Rauchen und Lungenkrankheiten

Jedes Jahr erkranken 4'300 Personen in der Schweiz an Lungenkrebs. Etwa 85 Prozent dieser Fälle werden direkt durch das Rauchen hervorgerufen. Die Anzahl der Neuerkrankungen bei Frauen hat sich binnen 30 Jahren verdoppelt - eine Spätfolge des gestiegenen Tabakkonsums von Frauen ab den 1950er-Jahren.

Rund 400'000 Menschen in der Schweiz leiden an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD, die im schlimmsten Fall zu einer chronischen Atemnot führt. Etwa 90 Prozent aller Betroffenen rauchen oder haben geraucht. Das Risiko für COPD ist besonders verbreitet unter Personen, die in jungen Jahren mit dem Rauchen begonnen haben, da Rauchen die Lungenentwicklung verlangsamt. Auch Passivrauch hat diesen Effekt. Kinder, die Passivrauch ausgesetzt sind, leiden häufiger an Asthma, Lungenentzündung und Bronchitis.

Krankheiten lassen sich nie mit Sicherheit verhindern. Doch der Verzicht auf das Rauchen ist die wirksamste vorbeugende Massnahme gegen Lungenerkrankungen. Unser Atmungsorgan ist gut darin, sich zu regenerieren. Ein Rauchstopp senkt das Lungenkrebsrisiko innerhalb der nächsten 10 Lebensjahre um 50 Prozent.

Nicht nur Zigaretten schaden

Rauchen wird oft mit dem Konsum von Zigaretten gleichgesetzt. Doch jede Art des Rauchens fügt der Lunge Schaden zu. Die Benutzung einer Wasserpfeife (Shisha) setzt beispielsweise eine deutlich grössere Rauchmenge frei als eine Zigarette. Eine Wasserpfeife ist daher so schädlich wie eine ganze Packung Zigaretten. Bereits bei einem wöchentlichen Konsum können bei Jugendlichen Abhängigkeitserscheinungen auftreten.

Ebenso vermag der Konsum von Cannabis auf die Lunge zu schlagen - nicht nur, weil Cannabis oft mit Tabak vermischt wird. Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten neigen dazu, tiefer zu inhalieren und den Atem länger in der Lunge zu behalten, was zu einer dreimal höheren Teerablagerung führt. Bei der Verbrennung von Cannabis entstehen darüber hinaus viele der Toxine, Reizstoffe und Karzinogene, die auch bei der Verbrennung oder Erhitzung von Tabak entstehen.

Die Politik ist gefragt

Die Tabaklobby und ihre Vertreter im Parlament betonen gerne die Freiheit der Konsumierenden und appellieren im Umgang mit Rauchprodukten an die Selbstverantwortung. Gleichzeitig investieren die Konzerne Millionen in die Werbung, um junge Leute zum Rauchen zu animieren. Diese Doppelmoral darf nicht länger hingenommen werden. In der Schweiz raucht seit Jahren rund ein Viertel der Bevölkerung, viele beginnen im Jugendalter. Wenn diese Zahl gesenkt werden will, dann braucht es griffige gesetzliche Massnahmen.

Der Entwurf zum Tabakproduktegesetz befindet sich im Moment in der Überarbeitung. Ursprünglich wollte der Bundesrat Werbeverbote für Tabakprodukte einführen, welche unter anderem Plakate, Print- und Onlinemedien miteinschloss. Doch die bürgerliche Mehrheit im National- und Ständerat sträubte sich gegen diese - im europäischen Vergleich - moderaten Vorschläge und wies den Entwurf 2016 zurück. In der neuen Vorlage, die 2018 dem Parlament überwiesen wurden, fehlen die meisten der einst vorgeschlagenen griffigen Massnahmen, was von Gesundheits- und Jugendverbänden heftig kritisiert wird.

Seit Jahren fordert die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz die Einführung eines umfassenden Werbe-, Sponsoring- und Promotionsverbots in der Schweiz. Sie wird dabei von zahlreichen Organisationen und Verbänden unterstützt - und auch von der Bevölkerung. Umfragen aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ein Werbeverbot für Tabakprodukte befürwortet.

Kasten: Zigarettenrauch:

Tabakrauch enthält mehr als 7000 Chemikalien. Hunderte davon sind giftig und mindestens 70 krebserregend. Raucherinnen und Raucher sterben durchschnittlich 10 Jahre früher als lebenslange Nicht-Raucherinnen und Nicht-Raucher. In der Schweiz sterben jährlich 9500 Personen - jede Stunde eine - an den direkten Folgen des Rauchens. Das sind fast dreimal so viele Todesfälle wie durch Unfälle und Gewalttaten.

Kasten: Welttag ohne Tabak vom 31. Mai

Der Welttag ohne Tabak ist eine Kampagne der Weltgesundheitsorganisation WHO. Er findet jeweils am 31. Mai statt und macht auf die sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums aufmerksam. Das Thema des diesjährigen Welttags ohne Tabak ist «Tabak und Lungengesundheit». Rauchen ist die Hauptursache für viele gravierende Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs, Bronchitis und COPD.

Weiterführende Links:

- Welttag ohne Tabak: http://ots.ch/Odo98k 
- www.at-schweiz.ch

Kontakt:

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Verena El Fehri, Geschäftsführerin AT, verena.elfehri@at-schweiz.ch,
Tel. 031 599 10 20, 079 709 04 60
Wolfgang Kweitel, Kommunikationsmanager Politik
AT,wolfgang.kweitel@at-schweiz.ch,
Tel. 031 599 10 20
8195;

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