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Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie (BVK)
Erfreuliche Entwicklung der Deutschen Kalkindustrie - trotz großer Herausforderungen

Heidelberg (ots)

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
  abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die Mitgliederversammlung als Branchentreffen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Kalkindustrie fand dieses Jahr in der Neckarstadt Heidelberg statt.

Der Vorsitzende Dr. Thomas Stumpf, Mitglied der Geschäftsführung der Fels-Werke GmbH, Goslar, machte in seiner Rede deutlich, dass die Sicherung der industriellen Basis, der industriellen Wertschöpfungsketten und der industrienahen Dienstleistungen die zentrale Voraussetzung für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes Deutschland und damit für unser aller Wohlstand ist und bleiben wird.

Die Bundesregierung gehe für 2014 davon aus, dass die deutsche Wirtschaft auf einem stabilen Erholungskurs sei. Im Jahreswirtschaftsbericht erwarte sie einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,8 %. Diese Projektion setze aber voraus, so Stumpf, dass keinerlei Störungen an den Finanzmärkten entständen. Diese schätzt der BVK-Vorsitzende allerdings nach wie vor als instabil ein. Hinzu komme die extrem unsichere Lage am Rande der EU in der Ukraine mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen. Auch die Folgen der von der GroKo auf den Weg gebrachten sozialpolitischen Wohltaten würden weitgehend ausgeblendet. "Gut gemeint ist nicht gut gemacht!", so Stumpf.

Der Vorsitzende stellte die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie vor, die insgesamt eine erfreuliche Belebung erfahren konnte:

Der Marktabsatz bei den ungebrannten Erzeugnissen betrug im Jahr 2013 ca. 18,7 Mio. Tonnen und ist gegenüber dem Vorjahr um fast 6 % gestiegen. Die Werke der Deutschen Kalkindustrie, die ca. 15 % bei den ungebrannten Produkten in Deutschland repräsentieren, lieferten im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Tonnen an das Baugewerbe und erzielten damit ein Plus von 8 %. Auch die Lieferungen für Umweltschutzanwendungen mit fast 2,3 Mio. Tonnen sind gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Lieferungen ungebrannter Produkte für die Industrie haben ebenfalls deutlich zugenommen. Erfreulich ist dabei insbesondere, dass die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um 9 % auf fast 3,3 Mio. Tonnen angestiegen sind.

Noch erfreulicher ist die Entwicklung bei den gebrannten Produkten, bei denen 99 % der Hersteller im BVK organisiert sind. Nachdem der Absatz gebrannter Erzeugnisse im Jahr 2012 noch rückläufig war, ist der Branntkalk-Absatz im Jahr 2013 auf mehr als 6,5 Mio. Tonnen gestiegen und liegt damit um fast 4 % über dem Vorjahreswert.

Der Kalkverkauf an die industriellen Abnehmer konnte im Jahr 2013 fast stabil gehalten werden. Einem leichten Rückgang bei den Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um - 1 % steht eine deutliche Ausweitung von Kalkanwendungen in der chemischen Industrie mit einem Plus von 7,6 % gegenüber.

Die Liefermengen an den Umweltschutzbereich entwickelten sich weiter positiv. Alleine für Zwecke der Luftreinhaltung konnten fast 930 Tsd.t gebrannte Produkte geliefert werden. Das entspricht einem erneuten, deutlichen Plus von 7,8 %.

Die Lieferungen an die Bauwirtschaft haben sich ebenfalls gesteigert. Allein an die Kalksandsteinindustrie wurden mit 450 Tsd.t fast 9 % mehr Kalke geliefert als im Jahr zuvor. Auch die Lieferungen an die Porenbetonindustrie haben sich wieder aufwärts entwickelt (+ 2,2 %). Darüber hinaus hat sich der Kalkabsatz für den Straßen- und Wegebau weiter deutlich positiv gestaltet. Mit fast 440 Tsd.t ist das Ergebnis des Jahres 2012 um mehr als 30 % übertroffen worden.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung konnte das Vorkrisenniveau von 7 Mio. t Branntkalk-Absatz noch immer nicht erreicht werden.

Auch das 1. Quartal 2014 entwickelte sich erfreulich. Bei den ungebrannten Produkten konnte wegen des milden Winters insgesamt ein Plus von 27,3 % zum Vorjahr erzielt werden. Der Branntkalk-Absatz konnte von Januar bis März 2014 um 6,1 % im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Der Verband erwartet über das Jahr eine insgesamt positive Entwicklung.

Von den mannigfaltigen Herausforderungen, mit denen sich der Verband konfrontiert sieht, hob der Vorsitzende die Besondere Ausgleichsregelung nach dem EEG hervor, die für Tragfähigkeit der Kalkbranche von herausragender Bedeutung ist. Der zuständige EU-Beihilfekommissar Almunia hatte ein förmliches Beihilfeverfahren gegen die Besondere Ausgleichsregelung für die Jahre 2013 und 2014 eröffnet. Damit drohte nicht nur der Wegfall der Besonderen Ausgleichsregelung, sondern die Kalkwerke hätten auch die Befreiungen für die Jahre 2013 und 2014 zurückzahlen müssen. Nicht nur die Kalkindustrie, sondern die gesamte Energieintensive Industrie und damit der Wirtschaftsstandort Deutschland wären bedroht gewesen.

Gemeinsam mit VDZ, BBS, EID und BDI hat der BVK Stellungnahmen erarbeitet und vielfältige Gespräche mit der Bundesregierung, den Fraktionen im Bundestag, einzelnen Landesregierungen, zentralen EU-Parlamentariern und der EU-Kommission geführt. So konnte letztlich die existenzielle Gefährdung der Kalkbranche abgewendet werden, indem sie in die endgültige Liste der befreiungswürdigen Industriesektoren aufgenommen wurde.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legte der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2013/2014 vor und erläuterte die aktuellen Kernbereiche der Verbandstätigkeit: EEG und Besondere Ausgleichsregelung, Emissionshandel, Industrieemissionen-Richtlinie (IED), Energie- und Stromsteuer, UVP-Richtlinie, Normung u.v.m.

Dabei berichtete er auch von Besuchern aus dem Bundestag, dem Europaparlament, den Landesparlamenten und Regierungen in den Kalkwerken vor Ort. "Besser als in den Mitgliedswerken können wir nicht für unsere Industrie werben. Hier hat noch jeder Besucher beeindruckt das Werk wieder verlassen, beeindruckt von unseren Produkten und ihren vielfältigen Einsatzgebieten, beeindruckt aber oft auch von der Vielfalt der Natur in unseren Steinbrüchen", so Ogilvie.

Den Festvortrag hielt Dr. Peter Liese MdEP zum aktuellen Thema "Europa nach der EU-Wahl".

Kontakt:

Haben Sie Fragen? Wir stehen gerne zur Verfügung:
Martin Ogilvie - Telefon 0221/934674-23 - eMail:
martin.ogilvie@kalk.de

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