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Die auf der Global Addiction präsentierten Daten führen zu Besorgnis über die Effektivität der aktuellen Interventionen bei der Behandlung der Opiatabhängigkeit

Italien (ots/PRNewswire)

Zum ersten Mal nach ihrer Einführung versammeln sich führende Kliniker und Entscheidungsträger bei der Global Addiction, um die unbeabsichtigten Folgen nicht optimaler Pflege und die Modelle für zukünftige Behandlungsergebnisse bei Drogenabhängigkeit zu diskutieren

Die Ergebnisse der European Quality Audit of Opioid Treatment (EQUATOR), die heute auf der Global Addiction 2013 vorgestellt wurden, führen zu Fragen nach den Unterschieden bei den Behandlungssystemen in Europa, die zur Wahrscheinlichkeit des Behandlungserfolgs beitragen.[1] Die Daten zeigten, dass die aktuellen Behandlungssysteme nicht die gewünschten Ergebnisse einer medikamentengestützten ambulanten Behandlung (MAT) erreichen und nicht in dem Mass optimiert werden, dass sie Menschen mit Opiatabhängigkeit bei der Genesung unterstützen könnten.[1]

Die EU-Drogenstrategie 2013 - 2020, die Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde, fordert verstärkten Zugang zu unterschiedlichen Behandlungen der Drogenabhängigkeit ebenso wie soziale und Unterstützung der Rehabilitation, informierte Entscheidung der Patienten, eine Senkung der Anzahl der Todesfälle mit Bezug zu Drogen in ganz Europa, eine Verringerung des Missbrauchs verschreibungspflichtiger Medikamente (d. h. verordneter Opiate) und soziale Wiedereingliederung und Genesung.[2] Die bei der Global Addiction präsentierten Daten unterstreichen, dass weiterhin bedeutende Schritte unternommen werden müssen, um die in der Drogenstrategie dargestellten Ziele zu erreichen.

Hauptergebnisse:

- Trotz der Nachweise dafür, dass eine solche Unterstützung die
  Behandlungsergebnisse verbessert, erhalten zurzeit mehr als ein Drittel der Patienten
  (37 %) weder psychosoziale Beratung noch sonstige Unterstützung. [1]
- Es bestehen deutliche Unterschiede in Bezug auf die Kenntnis unterschiedlicher
  Behandlungsoptionen, obwohl die informierte Entscheidung des Patienten sowohl für die
  behandelten Patienten als auch für die Ergebnisse als kritisch gilt. [1]
- Die Normalisierung der Suchterkrankung durch Behandlung in einer Einrichtung
  der Primärversorgung gemäss der Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation von 2008
  wirkt sich erwiesenermassen positiv auf das Behandlungsergebnis aus. In Frankreich
  waren die Ärzte, die die Behandlung durchführten, beinahe ausschliesslich
  Allgemeinmediziner (93 %), und die Daten zeigen, dass Frankreich deutlich die
  niedrigste Quote der Überdosen (2 %) und die höchste Quote der
  Patientenbeschäftigung (59 %) aufweist.[1]

"Diese Ergebnisse unterstreichen, dass, obwohl in den letzten Jahren wichtige Schritte unternommen wurden, um von einem Modell der Schadensreduzierung zu einer Plattform der Genesung durch die Behandlung überzugehen, die aktuellen Behandlungssysteme für die Mehrheit der Patienten weiterhin nicht den optimalen Behandlungserfolg erreichen", kommentiert Icro Maremmani, Co-Vorsitzender von Global Addiction und Professor für Suchtmedizin an der Universität Pisa, Italien. "Der Gedanken- und Erfahrungsaustausch von führenden europäischen Klinikern und Entscheidungsträgern bei der Global Addition ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Normalisierung der Sucht und dem Erzielen einer Heilung für die Patienten. Die Tagung ist eine Plattform für Diskussionen über die Rahmenbedingungen zum Entwickeln von stabilen Schätzungen der Kosten unbehandelter Opiatabhängigkeit und zum Ausgestalten eines innovativen Ansatzes zum Vergleichen der Ergebnisse des Opiatmanagements ?' dazu gehört auch das Erfassen der Ergebnisse in vier unterschiedlichen Bereichen: Sterblichkeit während der Behandlung, individuelle, gesellschaftliche und schadensbezogene Ergebnisse."

Über Global Addiction

Die 7. Global Addiction findet im Mai 2013 in Pisa, Italien, statt. Die Tagung wird gemeinsam mit EUROPAD, der European Opiate Addiction Treatment Association, ausgerichtet. Es nehmen auch andere verbundene Organisationen teil, darunter ESBRA, SEEA und APSAD. Die Tagung soll alle Themen mit Bezug zum Verstehen und der Behandlung aller Suchterkrankungen abdecken. Dazu gehören die vorklinischen neurophysiologischen Mechanismen ebenso wie die Diagnose- und Behandlungsstrategien und gesellschaftliche Richtlinien und die Ökonomie des Gesundheitswesens.

Die Global Addiction ist die Jahressitzung der Global Addiction Association. Das Ziel der Association ist es, eine Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft und klinischer Praxis zu bilden. Durch den Austausch von Erfahrungen, Diskussionen und Debatten soll ein gemeinsames Sprachrohr geschaffen werden, das die bewährten Verfahren der Suchtbehandlung vertritt.

Weitere Informationen zur Tagung, einschliesslich des vollständigen Programms, und zur Association finden Sie auf: http://www.globaladdiction.org

Referenzen

1) Stöver H, Fischer G, Goulão J. Optimising opioid dependence treatment
  systems in Europe: what can we learn from the EQUATOR analysis?. (Optimierung der
  Behandlungssysteme für Opiatabhängigkeit in Europa: Was können wir aus der
  EQUATOR-Analyse lernen?) Podiumsdiskussion. Global Addiction, 8. Mai 2013.
2) Horizontal Drugs Group 2012. EU-Drogenstrategie 2013 - 2020. Verfügbar auf:
  http://register.consilium.europa.eu/pdf/en/12/st17/st17547.en12.pdf Letzter
  Zugriff 2. Mai 2013.

Kontakt:

Ansprechpartner: Liz Baldwin, Liz.baldwin@toniclc.com,
+44-(0)20-7798-9997